Nach dem massiven Einsatz von Raketen und Pyrotechnik im Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen und im DFB-Pokal-Heimspiel gegen den FC Bayern München stehen dem SC Preußen Münster drastische Strafen bevor. Ohne dem Urteil des DFB-Sportgerichts vorgreifen zu wollen, drohen die höchsten Geldstrafen der Vereinsgeschichte. Geldstrafen, die unseren Club nachhaltig belasten und bei vielen dringend notwendigen Investitionen in Personal und Infrastruktur weit zurückwerfen. Trotz dieser gravierenden Vorfälle, die vom Verein als klare Grenzüberschreitungen gewertet werden, verzichtete der SC Preußen auf öffentliche Stellungnahmen und kollektive Vorverurteilungen, um zunächst auf einen direkten Dialog mit der aktiven Fanszene zu setzen. Insbesondere in den vergangenen Jahren hat der Sportclub diesen Weg sehr konsequent verfolgt und trotz teilweise sehr unterschiedlicher Sichtweisen das Möglichste für ein konstruktives Miteinander getan. Präsidiumsmitglied Burkhard Brüx steht symbolisch für die Wertschätzung gegenüber allen Preußenfans und die damit einhergehende Dialogkultur.

Am vergangenen Donnerstagabend fand ein schon länger anberaumter Austausch mit Vertretern der aktiven Fanszene statt, bei dem die Vorkommnisse der letzten Wochen offen und kritisch angesprochen wurden. Der Austausch war intensiv und direkt. Ergebnis des Gesprächs war, dass beide Seiten den vor den jüngsten Ereignissen eingeschlagenen Weg bewusst und vor allem gemeinsam weitergehen wollen.

Ein Diskussionspunkt war selbstverständlich auch, dass die aktive Fanszene beim Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue für alle sichtbar nicht im Stadion anwesend war. Es ist richtig, dass aufgrund der extremen Pyroszenen beim DFB-Pokalspiel keine Choreografien und Blockfahnen genehmigt waren. Bei der Einlasskontrolle kam es zu unterschiedlichen Bewertungen mitgebrachter PVC-Rohre, was leider nicht kurzfristig gelöst werden konnte. Dieser Dissens wurde im Gespräch am Donnerstag ausgeräumt. Gleichzeitig kann der Verein aber nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und hat der aktiven Fanszene mitgeteilt, dass bis zum Jahresende weiterhin keine Choreografien und Blockfahnen genehmigt werden. Bei den standardmäßigen Fan-Utensilien, wie z.B. Zaunfahnen, Schwenkfahnen und Doppelhaltern, wird es ausdrücklich keine Einschränkungen geben.

Situationen wie in Essen oder beim Pokalspiel gegen Bayern München kann Preußen Münster wirtschaftlich nicht verkraften und auch gesellschaftlich nicht tolerieren. Als Ausrichter von Großveranstaltungen mit mehreren Tausend Zuschauern steht der Sportclub in der Pflicht, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um für alle Besucherinnen und Besucher des Preußenstadions ein sicheres Stadionerlebnis zu gewährleisten. Die erforderlichen Maßnahmen werden am Spieltag vom Veranstaltungsleiter durchgeführt, was stets im Sinne und zum Wohle des Vereins geschieht. Gleichwohl müssen diese Maßnahmen nachvollziehbar, transparent und rechtzeitig nach innen und nach außen transportiert werden. Neben einer guten Zusammenarbeit mit unseren Sicherheitspartnern ist der Informationsfluss auf verschiedenen Ebenen zwischen Fans, Fanbetreuung und Verein ein wesentlicher Baustein, der weiter optimiert werden muss.

Die kritischen Zwischenfälle sind auf der Basis vieler positiver Erinnerungen in den letzten Monaten und Jahren besprochen worden. Um den gemeinsamen Weg weiter fortsetzen zu können, dürfen weder die Aktionen der aktiven Fans, noch Kommunikationsprobleme die Weiterentwicklung von Preußen Münster nachhaltig gefährden.

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