Am Freitag, dem 4. April 2014 besuchte das Fanprojekt Bochum die Fan-Anlaufstelle der Outlaw Kinder- und Jugendhilfe gGmbH, den FANport, am Preußenstadion. Das Team aus Bochum, bestehend aus zwei hauptamtlichen Fanprojektlern sowie acht Honorarkräften, hatte neben einer Ballgeschwindigkeits-Messanlage den Streetsoccer-Court der NRW-Fanprojekte im Gepäck. Nach einem reichhaltigen Frühstück in der Fan-Anlaufstelle wurde erst einmal der Court im Preußenstadion aufgebaut, damit die rund zwanzig angemeldeten U12-Teams aus verschiedenen Schulen, Sportvereinen, Jugend- und Stadtteilzentren Münsters sich nachmittags beim Streetsoccer messen können.
Gegen 14.30 Uhr fand dann die Gruppenauslosung statt. Insgesamt traten aufgrund der schlechten Wetterprognose dann doch nur drei Mädchen- und vierzehn Jungenteams gegeneinander an. Da eine Vielzahl von Partien auf dem Court zu absolvieren war, wurde die Spielzeit auf 3 Minuten beschränkt. Dennoch fielen zahlreiche Tore während der Spiele, die von einer Mitarbeiterin des Bochumer Fanprojektes über die Lautsprecheranlage kommentiert wurden. Insgesamt ging es sehr fair zur Sache, sodass der Schiri – ebenfalls aus Bochum -, kaum eingreifen musste.
Die gute Stimmung bei den Streetsoccer-Kids kam auch während des umfangreichen Rahmenprogramms auf: es gab Torwandschießen und eine Ballgeschwindigkeits-Messanlage. Außerdem wurde in der anregenden Kulisse des altehrwürdigen Preußenstadions auch während der Pausen ausgiebig gekickt, gerannt und gelacht. Der Grill wurde angeschmissen und es konnten an einem Stand Limonade und Süßigkeiten käuflich erworben werden.
Das Motto des Turniers „KICK RACISM OUT!“ war durch die interkulturelle Besetzung der Teams allgegenwärtig. Es gab keine überflüssige Belehrung durch die Fan-Sozialarbeiter, stattdessen wurde die Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass je grauer der Himmel wurde, es umso bunter hinter der Ostkurve im Preußenstadion schillerte. Doch das Wetter hielt. „Wir haben deutlich mehr Anmeldungen als beim ersten Turnier im September 2012“, sagte Edo Schmidt. Besonders freute den FANport-Leiter, dass auch die Flüchtlingseinrichtung an der Trauttmansdorffstraße wieder mit zwei Teams teilnahm: „Das ist gelebte Integration.“
Das Turnier hatte im Übrigen auch sportlich gesehen mehrere Sieger: Bei den Mädchen errang das Team „Kay One“ den dritten Platz, Zweite wurden „White Black Power“ und den größten Pokal nahmen wie im letzten Jahr die „Soccer Girls“ der Geschwister-Scholl-Realschule aus Kinderhaus in Empfang. Freien Eintritt beim am nächsten Tag stattfindenden Heimspiel der Preußen gegen Darmstadt gab es für das Team „Kay One“, die ebenfalls die Geschwister-Scholl-Realschule besuchen.
Bei den Jungen gewannen die „Swagger Boyz“ vom Jugendzentrum Sprakel diesen Preis, die somit das Klassement von hinten aufrollten. Dritte wurden die „Skillers“, Zweite das Team vom Wilhelm-Hittorf-Gymnasium, die den „BSV Roxel Allstars“ vom gleichnamigen Sportverein aus dem Westen Münsters knapp im Endspiel unterlagen. Neben den Pokalen für die drei Bestplatzierten Teams erhielten alle 120 teilnehmenden U12-Kicker eine Urkunde, auf der nochmal an das Motto der Veranstaltung erinnert wird. Im Frühjahr 2015 wird es wieder ein U12-Streetsoccer-Turnier geben. Alle heute 9- bis 11-jährigen Fußballerinnen und Fußballer in Münster können sich schon einmal darauf vorbereite.