Ostersonntag, Preußenstadion, Sonnenschein bei knapp 20 Grad. Die Vorzeichen für beste Fußballunterhaltung an der Hammer Straße waren schon einmal deutlich schlechter. Und nach den Ergebnissen vom Vortag sollte auch die Motivation beim SC Preußen 06 e.V. Münster stimmen. Schließlich konnte man bei einem Sieg gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Saarbrücken bis auf drei Punkte an jenen vierten Tabellenplatz heranrücken, den die Preußen auch in der Vorsaison belegten. Vor allem durch eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte dürfen sich die Preußen nicht nur über einen Heimsieg, sondern auch über zwei freie Tage freuen.
Vier Wechsel in der Startelf
Trainer Ralf Loose war gezwungen, seine Mannschaft im Vergleich zum 4:2-Erfolg in Rostock aufgrund von Sperren und Verletzungen auf gleich vier Positionen umzustellen. Torwart Daniel Masuch musste wegen einer Sehnenentzündung passen, für ihn stand Max Schulze-Niehues zwischen den Pfosten. Julian Riedel übernahm für den am Außenband verletzten Fabian Hergesell die Linksverteidigerposition, Dominik Schmidt und Marcus Piossek rotierten für die gesperrten Patrick Kirsch und Dennis Grote in die Startelf.
Zehn Minuten tasteten sich beide Mannschaften ab, ehe es zum ersten kollektiven Raunen im weiten Rund kam. Rogier Krohne entschied sich zu einem Rückpass aus dem Mittelkreis heraus, erwischte das Leder aber viel zu hart und versenkte es fast über Schulze-Niehues hinweg im eigenen Tor. Zwei Minuten später zirkelte Dominik Schmidt einen Freistoß auf der anderen Seite des Spielfelds aus 18 Metern knapp über das von Timo Ochs gehütete Tor der Saarländer.
Etwas besser – aber nicht gut genug – machten es Raffael Korte, der aus 22 Metern die Latte des Preußentors traf (23.) und Benyaminia, der aus kurzer Distanz in Ochs seinen Meister fand (32.). Auch Schulze Niehues war im Eins-gegen-Eins mit Philipp Hoffmann auf dem Posten und bereinigte den schnellen Konter der Gäste (35.). Mehr passierte in den ersten 45 Minuten nicht und so ging es torlos in die Pause.
Schnelle Führung kurz nach der Pause
Ohne Wechsel ging es in den zweiten Durchgang und erneut musste zunächst Schulze Niehues sein Können unter Beweis stellen, um einen Schuss von Korte zu parieren (51.). Im Gegenzug fasste sich Benyamina nach feinem Zuspiel von Piossek ein Herz, zimmerte einen Flachschuss aus 15 Metern an den Innenpfosten, von wo der Ball ins Tor sprang. Jubel, Trubel, Heiterkeit – ein Frühlingsfest im sonnendurchfluteten Preußenstadion.
Für Saarbrücken war der Rückstand aber noch lange kein Grund, sich kampflos zu ergeben. Thomas Rathgeber wuselte sich durch die halbe Hintermannschaft der Preußen, tauchte frei vor Schulze Niehues auf, aber wieder blieb der Schlussmann der Adlerträger Sieger, indem er geschickt sein rechtes Bein in den Weg stellte (63.). Besser machte es wenige Augenblick später Krohne, dem ein Abpraller von Piossek frei vorm Tor stehend genau vor die Füße sprang. Der Holländer ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte per Flachschuss eiskalt zum 2:0.
Viel mehr passierte im Preußenstadion an diesem Nachmittag nicht. Münster sicherte sich den zwölften Saisonsieg und festigte seine Position in der oberen Tabellenhälfte, Saarbrücken hingegen taumelt langsam aber sicher dem Abstieg entgegen. Am kommenden Wochenende gastieren die Preußen bei den Stuttgarter Kickers, die auf Platz 7 mit einem Punkt Vorsprung direkter Tabellennachbar der Adlerträger sind.
Zahlen zum Spiel:
Münster: Schulze Niehues – Schöneberg, Scherder, Schmidt, Riedel (82. Neupert) – Siegert (77. Kara), Kühne, Truckenbrod, Piossek – Benyaminia, Krohne (84. Bischoff)
Saarbrücken: Ochs – Stegerer, Knipping, Ballas, Chaftar (69. Mandt) – Zeitz, Pezzoni – Hoffmann, Korte, Rathgeber (72. Ishihara) – Ziemer
Tore: 1:0 Benyamina (52.), 2:0 Krohne (64.)
Gelbe Karten: Schmidt / Korte, Stegerer, Hoffmann
Zuschauer: 7.357