Das letzte Spiel des Jahres 2016 hielt für den SC Preußen 06 e.V. Münster nicht viel Gutes bereit: Beim SSV Jahn Regensburg mussten sich die Adlerträger am Ende mit 1:3 geschlagen geben und die 590 Kilometer weite Heimreise ohne Punkte im Gepäck antreten. Damit beenden die Schwarz-Weiß-Grünen die Hinrunde zwar über dem Strich, haben aber auch nur ein Ein-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz. Jetzt stehen zwei Wochen Urlaub an, bevor die Vorbereitung auf die Rückrunde beginnt und die Münsteraner mit neuem Schwung angreifen werden.
In Bayern nahm Fußballlehrer Benno Möhlmann zwei Änderungen in der Startelf vor und sorgte dabei für eine Überraschung: Die Lücke, die der Ausfall von Ole Kittner hinterließ, durfte in Regensburg nicht Lion Schweers füllen, sondern Sandrino Braun erhielt den Vorzug und bildete das Innenverteidiger-Duo mit Sebastian Mai. Darüber hinaus kehrte Jeron Al-Hazaimeh nach abgesessener Gelbsperre zurück und durfte wieder hinten links beginnen. Die Mannschaft führte Benjamin Schwarz als Kapitän auf das Feld.
George leitet SCP-Niederlage ein
Beim ersten Gastspiel in der neuen Continental Arena begannen die Adlerträger von rechts nach links, dabei hatten die Schwarz-Weiß-Grünen die 150 mitgereisten Anhänger im Rücken. In der Anfangsphase brachten beide Mannschaften besonders in der Offensive aber nicht viel Zustande und es blieb bei einem allmählichen Abtasten im Mittelfeld, das für wenig Spannung sorgte. Aber das sollte sich bald ändern: Die Preußen verloren in der Defensive immer mehr an Souveränität und luden die Hausherren zu oft durch individuellen Fehler ein. Und der Jahn fand seine Freude am Angriffsfußball.
Die Gastgeber entwickelten aus ihrem leichten offensiven Übergewicht immer mehr Druck und brachen schließlich auch durch die Preußen-Viererkette. Erik Thommy wurde auf der rechten Bahn bedient, hatte Zeit zum flanken und brachte eine scharfe, flache Hereingabe vor den SCP-Kasten. Alle Münsteraner rauschten vorbei, Jann George lauerte aber richtig und musste den Ball nur noch über die Linie drücken (25.). Der Gegentreffer sorgte dann für einen richtigen Bruch im Spiel der Adlerträger, die in der Defensive schwammen. Die Regensburger hatten im Minutentakt Chancen und hätten durchaus erhöhen können, denn in einer Szene klärten Sandrino Braun und Sebastian Mai gleich drei Mal auf der Linie. Auch wenn die Schützlinge von Benno Möhlmann sich bis zur Pause weitestgehend wieder stabilisieren konnten, kam der Halbzeitpfiff nicht zu früh.
Grüttner bringt die Entscheidung
Dann erwischten die Preußen einen Traumstart in die zweite Hälfte und schöpften neue Hoffnung: Nach einer Flanke von Stephané Tritz wurde Edisson Jordanov in einem Luftzweikampf zu Fall gebracht und Referee Johann Pfeifer zeigte auf den Punkt. Michele Rizzi schnappte sich das Leder, behielt die Nerven und verlud Keeper Philipp Pentke – 1:1! (48.) Mit dem Ausgleich in der Hinterhand konnten die Schwarz-Weiß-Grünen das Kräftemessen eine Zeit lang ausgeglichener gestalten, aber der Jahn behielt weiterhin Feldvorteile. Entscheidend sollten in Regensburg aber die Fehler in der SCP-Defensive sein. Die Münsteraner bekamen den Ball hinten nicht geklärt und das Leder landete vor den Füßen von Marco Grüttner, der Torwart Schulze Niehues zum 1:2 kaltschnäuzig überlupfte. Und nur sechs Minuten später schnürte der Angreifer seinen Doppelpack. Die Gastgeber eroberten das Spielgerät in ihrer Hälfte, schalteten aber schnell um und schickten Alexander Nandzik auf der linken Seite auf die Reise. Seine Hereingabe vollendete dann Grüttner zum 1:3-Endstand (84.). Danach passierte nichts Nennenswertes mehr in der Continental Arena und die Preußen verabschieden sich mit einer 1:3-Niederlage aus dem Jahr 2016.
Die Trainerstimmen:
Benno Möhlmann: „Der SSV hat verdient gewonnen, das will ich vorweg nehmen. Wir haben es zu Beginn defensiv gut gemacht, aber die Bälle zu schnell verloren. In den weiteren Minuten bis zur Halbzeit haben wir dann zu viele Fehler gemacht und dem Jahn so erlaubt, gefährlich vor unser Tor zu kommen. In der zweiten Halbzeit kommen wir wieder, ermöglichen den 1:2-Gegentreffer aber wieder durch ein Fehlverhalten. Auch das 1:3 fällt wieder nach einem leichten Ballverlust. Regensburg ist einfach weiter als wir, das haben wir heute wieder gesehen.“
Heiko Herrlich: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben. Wir haben uns vorgenommen, Münster nicht ins Spiel kommen zu lassen, das ist uns gut gelungen. Nach dem 1:1 mussten wir uns erst wieder sammeln, aber die Mannschaft wollte unbedingt und hat weiter versucht, nach vorne zu spielen. Folgerichtig fallen dann auch die beiden Treffer durch Marco Grüttner.“
Die Spieldaten in der Übersicht:
SCP: Schulze Niehues – Tritz, Braun, Mai, Al-Hazaimeh – Wiebe, Schwarz – Rühle, Rizzi (Stoll, 90.), Tekerci (Jordanov, 29.) – Warschewski
Regensburg: Penkte – Hein, Nachreiner, Knoll, Nandzik – Geipl, Lais – George (Hyseni, 84.), Pusch (Hesse, 78.), Thommy – Grüttner
Tore: 1:0 George (25.) 1:1 Rizzi (48.) 2:1 Grüttner (76.) 3:1 Grüttner (82.)
Gelbe Karten: Pusch, Hein
Zuschauer: 4.012
Schiedsrichter: Johann Pfeifer