Es sollte ein gelungener Auftakt werden, ein kleiner Befreiungsschlag, um gleich gut ins neue Jahr zu starten. Nach 90 Minuten war dann nur noch eine gewisse Ernüchterung übrig: Der SV Meppen setzte sich mit 2:0 in der Hänsch-Arena durch, entschied eine Partie durch zwei Szenen für sich. Über weite Strecken waren die Münsteraner eigentlich die bessere Mannschaft, hatten im ersten Durchgang auch gute Chancen, ließen diese aber ungenutzt. Und wurden dafür bestraft.
Ein Trainerwechsel bringt auch immer personelle Veränderungen mit sich, das ist kein Geheimnis: Schon in den Vorbereitungsspielen war der eine oder andere Ansatz zu sehen, am Sonntagmittag gegen 12:30 Uhr herrschte dann Klarheit: Nils Körber stand zwischen den Pfosten, Fabian Menig rückt in der Vierkette von der linken Seite auf die Rechte. Links hinten begann Jeron Al-Hazaimeh, Simon Scherder und Lion Schweers komplettierten den Abwehrblock. Im 4-3-3-System bildeten Nico Rinderknecht, Sandrino Braun und Danilo Wiebe die Mittelfeldzentrale. Das Dreigestirn in der Offensive waren Philipp Hoffmann, Adriano Grimaldi und Tobias Rühle.
Eine gut 120 Kilometer weite Anreise hatten die Münsteraner zurückgelegt, dann wurden sie im Emsland von strahlendem Sonnenschein und einem Platz, der für die Jahrszeit in einem ordentlichen Zustand war, begrüßt. Diesen heiteren Bedingungen schlossen sich die Preußen auf dem Feld gleich an, erwischten einen richtig guten Start in der Hänsch-Arena. Wie von Cheftrainer Marco Antwerpen eingefordert, machten die Adlerträger gleich richtig Druck, liefen die Hausherren tief in ihrer Hälfte an. Und das zeigte Wirkung. Meppen reagierte mit langen Bällen, die in der SCP-Defensive aber gut aufgehoben waren. Auf der anderen Seite hatten die Preußen immer wieder gute Offensivansätze, vor allem über den rechten Flügel machten sie ordentlich Alarm. Dem letzten Pass fehlte aber noch die nötige Präzision.
Hausherren nutzen eigenen Fehler eiskalt aus
Mitten in dieser guten Phase schlug der Ball aber im Kasten der Gäste ein. Zunächst wurde Nils Körber im Strafraum bedrängt, so landete der Ball im Tor – Referee Alexander Sather ahndete aber ein Foul am Keeper, pfiff die Szene ab. Trotzdem gab die Situation den Hausherren Aufwind, die nur Sekunden später den missglückten Abschlag postwendend wieder in den Sechzehner brachten, wo schlussendlich Martin Wagner das Leder per Volley wuchtig über die Linie drückte. Die glückliche 1:0-Führung für die Meppener (21.). Der Gegentreffer sorgte dann für einen Bruch im Spiel, die Münsteraner brauchten, um das zu verkraften. Auch wenn hinten nichts anbrannte, dauerte es bis kurz vor der Pause, ehe die Adlerträger wieder vorne gefährlich auftauchten. Ein langer Ball von Menig hebelte die SVM-Kette aus, Grimaldi lief, gefolgt vom Innenverteidiger-Duo, auf den Kasten zu. In einer unübersichtlichen Szene setzte der Kapitän den Ball aber knapp am Pfosten vorbei.
Zweifelhafter Elfmeter sorgt für Vorentscheidung
Ohne Wechsel ging es im zweiten Durchgang weiter, Marco Antwerpen vertraute zunächst seiner Elf. Die Preußen taten sich aber auf einem immer tiefer werdenden Geläuf sichtlich schwer, wirklich Durchschlagskraft zu entwickeln. Darauf reagierte der Cheftrainer, brachte nach gut 60 Minuten mit Kobylanski und Warschewski zwei Offensivkräfte und stellte auch das System auf ein 3-5-2 um. Es sollte zunächst aber keine Früchte tragen. Durch die Umstellung lauerten die Hausherren natürlich noch mehr auf Konter, wollten darüber die Entscheidung herbeiführen.
Es passte da ins doch verzerrte Bild, dass ausgerechnet ein Klärungsversuch von Sandrino Braun Marius Kleinsorge freie Bahn verschaffte und der in den Sechzehner marschierte. Nils Körber wollte sich den Ball packen, Kleinsorge fädelte ein, Referee Alexander Sather wertete das Einsteigen des Keepers als Foulspiel – Elfmeter. Leugers trat an und vollendete eiskalt zum 2:0 (76.). Das war am Sonntagnachmittag die Entscheidung, da half auch die Schlussoffensive nicht mehr. Die ersten drei Punkte des Jahres lassen noch auf sich warten.
Die Daten zum Spiel
Aufstellung SCP: Körber – Menig, Schweers, Scherder, Al-Hazaimeh – Wiebe, Braun, Rinderknecht (Kobylanski, 60.) – Hoffmann (Cueto, 78.), Grimaldi, Rühle
Aufstellung SVM: Domaschke – Ballmert, Gebers, Vidovic, Senninger – Leugers, Puttkammer – Tankulic, Wagner (Kleinsorge, 62.), Granatowski (Geiger, 79.) – Girth
Tore: 0:1 Wagner (21.) 0:2 Leugers (76.)
Gelbe Karten: Al-Hazaimeh, Scherder
Zuschauer: 9.107
Schiedsrichter: Alexander Sather