Kein Trainer lässt seine Spieler gerne auf der Tribüne sitzen, während der Rest des Teams unten auf dem Rasen um wichtige Drittligapunkte kämpft. Und doch freut man sich beim SCP vor dem Heimspiel gegen den Chemnitzer FC irgendwie darüber, weil es eben auch bedeutet, dass sich wieder mehr Alternativen bieten. Denn zuletzt hatten doch mal größere und mal kleinere Verletzungen und Blessuren immer wieder zum Improvisieren gezwungen. Am Freitagabend, unter Flutlicht, hat Benno Möhlmann also wieder die Qual der Wahl.
Rechtzeitig zurück im Training meldeten sich Jeron Al-Hazaimeh, Sebastian Mai und sogar Sturmtalent Tobias Warschewski nach auskuriertem Mittelfußbruch. Auch Ole Kittner, der zu Wochenbeginn mit einer Erkältung aussetzen musste, steht bereit. „Ich hoffe, dass wir durch die Rückkehrer wieder neuen Schwung ins Team bekommen. Auf dem Trainingsplatz habe ich das direkt gespürt, die Trainingswoche war sehr intensiv. Ich habe einen sehr positiven Eindruck gewinnen können. Der Einzige, der noch nicht bei 100 Prozent ist, ist Tobi Warschewski. Da muss ich sehen, ob und wie ich ihn, insbesondere wegen seiner unbekümmerten Art und seiner Spielweise, bringen kann“, so Möhlmann.
Auch die Zielrichtung für die kommenden Wochen ist klar: „Wir wollen in den nächsten Spielen sehr gute Leistungen zeigen und uns noch vor Weihnachten von den Abstiegsrängen absetzen“, zeigt sich der Coach selbstbewusst und zuversichtlich. Auf Zahlenspiele sollte man sich zwar nicht einlassen, aber die Ausgangslage könnte schlechter sein. Vier Partien sind vor dem Jahreswechsel noch zu bestreiten, drei davon zuhause und eines in Lotte. Couragierte Leistungen vorausgesetzt ist gegen die nächsten Gegner auch was drin.
Dazu muss gegen Chemnitz der Grundstein gelegt werden. Schwer genug, wenn man sieht, dass der Gegner in einer ähnlichen Situation steckt und unbedingt punkten will und muss. Wenig konstante Leistungen brachten die Himmelblauen wieder bedrohlich nah an die Abstiegszone heran und CFC-Coach Horst Steffen dürfte ebenfalls hoch motiviert sein. Der Ex-Preußentrainer und Vorgänger von Benno Möhlmann hatte die Sachsen im Sommer übernommen und kehrt erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurück.