Eine Karriere als Fußballprofi dauert mit viel Talent und etwas Glück vielleicht zehn bis fünfzehn Jahre. Aber was kommt danach? Zu wenige Aktive machen sich darüber frühzeitig Gedanken. Maximilian Schulze Niehues, Stammtorhüter beim SC Preußen, fährt schon seit einigen Jahren zweigleisig, und sorgt vor, für die Karriere nach der Karriere. Er studiert Geschichte und Sport auf Lehramt und schreibt gerade an seiner Bachelorarbeit. Einen tieferen Einblick in das Berufsleben eines Lehrers erhielt er nun bei einem Praktikum an der Münsteraner Hildegardisschule.
Vier Wochen dauerte das sogenannte Orientierungspraktikum, bei dem angehende Lehrer erstmals in direkten Kontakt mit der Schule und mit Schülern kommen. Max Schulze Niehues machte sogar acht Wochen daraus, weil es durchaus schwierig war, die Anforderungen des Pflichtpraktikums mit den mitunter kollidierenden Trainingszeiten eines Vollprofis zu vereinen. „Das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht“, blickt der 29-Jährige auf sehr lehrreiche Wochen zurück, in denen er alle Bereiche des Schullebens kennengelernt und erste Einheiten – z.B. im Sportunterricht – selbst geleitet hat.
Dass der gebürtige Münsterländer ausgerechnet an der Hildegardisschule gelandet ist, ist kein Zufall. Seit mehr als acht Jahren ist der SC Preußen Münster bereits mit seinem Projekt „Klasse Gemeinschaft – Die Preußen in der Schule!“ im Münsterland unterwegs und hat in dieser Zeit schon viele spannende sowie unterhaltsame Stunden in den Partnerschulen erlebt. Von Tag eins an dabei war das Berufskolleg aus dem Herzen der Stadt, wo am 25. Januar 2010 der Startschuss für das SCP-Schulprojekt fiel. Seither pflegen beide Seiten einen intensiven Austausch und starten regelmäßig gemeinsame Aktionen.
Davon profitierte jetzt auch Maximilian Schulze Niehues, der auf ein sehr aufgeschlossenes Umfeld traf: „An der Hildegardisschule herrscht eine tolle Atmosphäre, sowohl innerhalb des Lehrerkollegiums als auch zwischen Schülern und Lehrern.“ Schulze Niehues, der gerade erst im richtigen Torwartalter ist, ist überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben. Wir werden ihn also irgendwann wiedersehen, mit Kreide in der Hand, statt Torwarthandschuhen.