Mittlerweile ist die Saison schon knapp drei Wochen alt – Zeit also, mal unsere Neuzugänge genauer unter die Lupe zu nehmen. Genau das wollen wir in den nächsten Wochen an dieser Stelle tun. Wir werfen einen ganz perönlichen Blick auf unsere Spieler. Darauf, wie sie sich in Münster eingelebt haben, welche Perspektive sie haben und welche Ziele sie verfolgen. Den Anfang machen wir mit Malte Grashoff, der mit seinen 21 Jahren zu den jüngsten Kadermitgliedern zählt.
„Malte ist ein Spieler, der sich auf kurz oder lang bei jedem Verein durchsetzen wird“, sagt der Cheftrainer des SC Preußen 06 e.V. Münster, Pavel Dotchev, über Malte, der seit der neuen Spielzeit das Preußen-Trikot mit der Nummer 18 trägt. Ein Satz, den jeder Akteur gerne über sich hört. Allerdings weiß der Rotschopf seine Situation bestens einzuschätzen.
„Natürlich will man als Fußballer immer spielen, das geht mir genauso. Aber ich weiß, dass ich mich zunächst gedulden muss“, so der 21-Jährige, der seine Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld sieht. Und genau in diesem Bereich spielen bei den Adlerträgern mit Jens Truckenbrod und Amaury Bischoff zwei Akteure, die in der vergangenen Saison das Herzstück des Teams bildeten. Grashoff will lernen und sich seinem Trainer anbieten, damit er seine mittelfristigen Ziele, Spiele über 90 Minuten zu absolvieren, erreichen kann.
„Der optimale Zeitpunkt für einen Wechsel“
Gespielt hat er bei der U23 von Werder Bremen, von der er nach Münster gewechselt ist, immer. Dabei fiel der zweikampfstarke Spieler durch sein aggressives Spiel gegen den Ball auf. Sein ehemaliger Trainer der Werder-U23, Thomas Wolter, hielt große Stücke auf seinen Sechser und half letztendlich bei dem Wechsel aus der Hansestadt nach Westfalen mit, der Grashoff einen Schritt weiterbringen soll. „Es war der optimale Zeitpunkt für eine Veränderung. Ich war mit meinen 21 Jahren bei Bremen einer der ältesten Spieler, jetzt habe ich hier in Münster die Möglichkeit, von den vielen erfahrenen Kollegen zu lernen. Das wird mich weiterbringen“, hofft Grashoff auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung.
Für die ersten Wochen hat sich der Linksfuß eine schnelle Integration in seine neue Mannschaft vorgenommen. „Ich habe mich hier gut eingelebt, die Mannschaft hat mich super aufgenommen. Ich fühle mich in dem Verein sehr wohl und die Vorbereitung ist positiv verlaufen“, blickt Grashoff gerne auf die vergangenen Wochen zurück, obwohl er die anstrengende Vorbereitungszeit, wie die meisten seiner Kollegen, nicht als die Lieblingsphase einer Spielzeit bezeichnet.
Auf dem Platz fühlt sich der gebürtige Bremer also pudelwohl und auch abseits des Rasens hat er sich in seiner Umgebung schon eingefunden: „Ich hatte jetzt ein paar Mal die Gelegenheit, mir die Stadt anzuschauen. Sie gefällt mir wirklich sehr gut.“ Eines der Merkmale seines neuen Wohnortes hat sich Grashoff, der das Fußballspielen beim MTV Riede gelernt hat, bereits zu Herzen genommen. Gerne fährt er mit dem Rad durch die Stadt und genießt dabei das „besondere Flair“ und auch die Wege zum Training absolviert der Jungspund hin und wieder mit der Leeze.
Dabei kommt ihm zu Gute, dass er eine Wohnung gefunden hat, die nicht weit vom Preußenstadion und von dem Trainingsgelände entfernt ist. „Der Einzug in die neue Wohnung war neben dem Platz bisher die beste Erfahrung, die ich hier gemacht habe“, wurde Grashoff zuvor gewarnt, dass das Finden einer Unterkunft in der Studentenstadt nicht so einfach sein soll. Das Umzugsproblem hat sich also erledigt, seinen Fokus kann Grashoff deshalb komplett auf den Sport richten.
Fernstudium in BWL
Allerdings will sich der sympathische junge Mann nicht nur auf das Fußballgeschäft verlassen. Die Zeit an trainingsfreien Tagen nutzt der Wirtschaftsabiturient und lernt für ein Fernstudium im Bereich der Betriebswirtschaftslehre: „Im Fußball kann es schnell nach oben, aber auch schnell nach unten gehen. Für den Fall, dass ich meine Karriere früher beenden muss und für die Zeit nach dem aktiven Sport will ich mir ein zweites Standbein aufbauen.“
Für das erfolgreiche Abschneiden kommen ihm Eigenschaften zu Gute, die er auch auf dem Fußballplatz gut gebrauchen kann. „Malte ist ein fleißiger Junge, der immer konzentriert an sich arbeitet“, charakterisiert ihn sein Trainer Pavel Dotchev, weshalb er seinem Neuzugang auch das Potential eines Stammspielers attestiert. Das wiederrum entspricht den langfristigen Zielen des neuen Mittelfeldspielers der Preußen.