Man möchte fast sagen mit Hängen und Würgen hat der SC Preußen Münster am Samstagnachmittag den 1:0-Heimsieg gegen Rot Weiß Ahlen errungen. Trainer Sascha Hildmann nannte das kampfbetonte und leidenschaftliche geführte Spiel, das erst wenige Minuten vor Schluss durch ein Elfmetertreffer von Jules Schwadorf entschieden wurde, nach Schlusspfiff einen „wirklich zähen Schinken“. Das entsprach sicherlich nicht den Vorstellungen des Fußballehrers, entscheidend war aber am Ende, dass die Adlerträger die drei Punkte daheim behalten und im fünften Heimspiel den fünften Heimsieg eingefahren haben.

Bei strahlendem Sonnenschein schickte Trainer Sascha Hildmann eine auf zwei Positionen veränderte Startelf im Vergleich zum Dortmund-Spiel unter der Woche. Dominik Klann übernahm im zentralen Mittelfeld die Position des verletzten Dennis Daube und spielte an die Seite von Okan Erdogan. Dazu durfte Lukas Frenkert sein Startelf-Debüt feiern und begann als Rechtsverteidiger. Alexander Langlitz schob auf die Außenposition vor, Julian Schauerte rückte ins Zentrum.

Erwartetes Bild

Auf dem Rasen verfestigte sich schnell das erwartete Bild: Die Gäste aus Ahlen standen im 5-4-1-System defensiv ausgerichtet und waren zunächst auf Sicherheit bedacht. Die Preußen wiederum mussten den massiven Block geduldig bearbeiten und das Leder immer wieder durch die eigenen Reihen laufen, wobei sie knapp hinter der Mittellinie dann aggressiv und lautstark von den Rot-Weißen empfangen wurden. Besonders ansehlich wurde das Spiel so nicht, die Adlerträger näherten sich aber Schritt für Schritt dem Kasten an, im letzten Moment war aber immer noch ein Bein der Ahlener dazwischen. Auf der anderen Seite erlebte Max Schulze Niehues eine halbe Stunde lang einen ruhigen Nachmittag, dann wurde es aber brandgefährlich im Strafraum des SCP. Über die rechte Abwehrseite der Preußen kamen die Gäste zu ihrem ersten Vorstoß und Jan Holldack kam im Strafraum frei zum Schuss, verzog aber zentral vor dem Kasten.

Der Vorstoß schien Ahlen in ihrer Spielweise zu bestätigen, die es in der Folge noch ein bisschen besser schafften, die Räume eng und die Anspielstationen gedeckt zu halten. Recht ideenlos gegen das Bollwerk wurde das Spiel der Münsteraner fast ein wenig hektisch, weil offensichtlich am heutigen Tag die spielerischen Lösungen fehlten. In der Pause reagierte Trainer Sascha Hildmann mit einem Doppelwechsel. Der angeschlagene Marcel Hoffmeier und Mittelstürmer Benedikt Zahn mussten runter, Nicolai Remberg und Justin Möbius kamen in die Partie. Okan Erdogan rückte in diesem Zuge in die Innenverteidigung neben Simon Scherder. Besser wurde es nach dem Seitenwechsel allerdings nicht. Je länger das Spiel dauerte, umso größer wurde das Selbstvertrauen und auch der Offensivdrang der Gäste. Erst konnte Niklas Heidemann mit einer starken Grätsche im letzten Moment gegen Luca Steinfeldt retten, nur Sekunden später musste Schulze Niehues einen Kopfball mit einer Glanztat an den Querbalken lenken und Scherder den Abpraller von der Linie kratzen.

Schwadorf bleibt cool

Das war nach einer knappen Stunde die mit Abstand beste Phase der Gäste, die aber über die gesamte Zeit ihre defensiv Arbeit wirklich solide erledigten. Und auch auf der Gegenseite sollte es noch wieder Aufreger geben. Erst wurde Julian Schauerte im Strafraum zu Fall gebracht, ein Pfiff von Schiedsrichter Lars Bramkamp blieb jedoch aus. Fraglich in jedem Fall. Nur wenig später war Joel Grodowski auf und davon, RWA-Kapitän Höveler riss ihn im Wrestling-Stil aber als letzter Mann noch zu Boden und kassierte dafür folgerichtig glatt rot. Eine knappe Viertelstunde blieb den Adlerträgern damit in Überzahl noch, in der sie fast alles nach vorne warfen und versuchten, den Lucky Punch zu setzen. Und am heutigen Tag war das Momentum dann auf Seiten der Hildmann-Elf. Bei einer unübersichtlichen Szene stieg Remberg gegen mehrere Gegenspieler zum Kopfball hoch, diesmal gab der Schiedsrichter den Elfmeter. Der eingewechselte Jules Schwadorf schnappte sich selbstbewusst den Ball und versenkte kurz vor Schluss cool zum späteren 1:0-Endstand. Ein absoluter Sieg des Willens, auch wenn da fußballerisch viel Luft nach oben war. Die drei Punkte blieben in Münster.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Frenkert, Scherder, Hoffmeier (Möbius, 46.), Heidemann – Erdogan, Klann (Atilgan, 82.) – Langlitz (Schwadorf, 62.), Schauerte, Grodowski – Zahn (Remberg, 46.)

Ahlen: Hester – Eickhoff, Lindner, Höveler, Wiesweg, Lucas (Kacinoglu, 77.) – Aboagye (Mai, 74.), Holldack, Altun, Phil (Tietz, 85.) – Steinfeldt
Tore: 1:0 Schwadorf (89.)

Gelbe Karten: Hoffmeier / Lindner, Eickhoff, Aboagye, Wiesweg, Altun, Steinfeldt

Rote Karte: Höveler (78.)

Schiedsrichter: Lars Bramkamp

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