Mit 2:0 gewinnt der SC Preußen Münster sein Auswärtsspiel beim SV Sandhausen und fährt in der Fremde die ersten drei Punkte ein. Die verdienten sich die Adlerträger vor allem durch eine sehr leidenschaftliche Defensivarbeit, die die Mannschaft über 90 Minuten durchzog. Ebenso wichtig war der Führungstreffer von Niko Koulis, der am Nachmittag einfach Mal nach einem Standard fiel. Spät in der Nachspielzeit beseitigte Yassine Bouchama dann den Nervenkitzel der letzten Minuten und sorgte für die Entscheidung.
Seine Mannschaft veränderte Trainer Sascha Hildmann nach der Länderspielpause auf drei Positionen: Links begann wie angekündigt Benny Böckle, vorne durfte Joel Grodowski wieder starten. Dazu rutschte Luca Bazzoli in die Startelf und agierte in der Mittelfeldzentrale an der Seite von Sebastian Mrowca und Rico Preißinger. Das kompakte Zentrum war ein Schachzug des Coaches, um gegen die offensiv ausgerichteten Hausherren sicher zu stehen. Gegen den Ball war es dann vermehrt ein 5-3-2, bei eigenem Ballbesitz das bekannte 3-5-2.
Sandhausen beginnt stark
Bei sommerlichen Temperaturen am Hardtwald waren es die Preußen, die früh im Spiel beinahe unfreiwillig die kalte Dusche kassierten. Nach drei Minuten hatte Dennis Diekmeier auf rechts zu viel Platz und fand mit seiner Flanke David Otto, der zur 1:0-Führung für die Sandhäuser einköpfte. Diekmeier stand bei seiner Flanke aber im Abseits, der Treffer zählte nicht. Gerade in der Anfangsphase waren die Hausherren aber die bessere Mannschaft, die zu weiteren Chancen kam. Einen Schuss von Rouven Hennigs musste Keeper Max Schulze Niehues parieren (13.), dazu klärte Böckle nur wenig später im letzten Moment im Strafraum (15.). Die Adlerträger, die dem SVS weitestgehend den Ball überließen, suchten wiederum im Umschaltspiel ihre Momente, tauchten aber lange nicht gefährlich in der Hälfte des SVS auf.
Preußen finden ins Spiel
Je länger die erste Hälfte dauerte, umso besser schafften es die Preußen aber, das Offensivspiel des Gegners in den Griff zu bekommen. Mit den zunehmenden Ballgewinnen wurden dann auch die eigenen Angriffe mehr, den ersten Schuss in Richtung Tor gab es von Malik Batmaz in Minute 38. Und dann waren es die Preußen, die endlich mal ein drittliga-typisches Tor erzielten. Eine Ecke von Böckle köpfte Niko Koulis zur 1:0-Führung ein (41.). Es war die erste richtig gefährliche Aktion – und die saß. Beinahe hätte Malik Batmaz noch vor der Pause nachgelegt. Ein Abschlag von Schulze Niehues landete hinter der Abwehrkette, wo ihn Batmaz erlief und stark gegen zwei Mann behauptete. Erst im letzten Moment wurde sein Schuss geblockt, das wäre sonst wohl das 2:0 gewesen.
Über die Zeit gebracht
Durchgang zwei begann dann ähnlich wie der erste: Diesmal war es ein langer Ball hinter die Kette, den Abu-Bekir El-Zein erlief und durch die Beine von Schulze Niehues einschob (49.). Wieder war es aber abseits, wieder zählte das Tor nicht. Und diesmal war es für lange Zeit die einzige gefährliche Szene der Hausherren, die fast gar nicht mehr zum Zug kamen und Glück hatten, dass die Adlerträger nicht nachlegten. Immer wieder liefen die Preußen aussichtsreiche Konter, veredelten die aber nicht. Die besten Chancen gehörten Batmaz und Kyerewaa, die sich die Situationen jeweils gegenseitig vorlegten, aber zu ungenau abschlossen. Mit jeder fortlaufenden Minute nahm die Spannung am Hardtwald weiter zu. Sandhausen drückte vor allem in der Schlussphase, immer wieder warf sich aber ein Münsteraner dazwischen. Als Max Schulze Niehues einen fast sicher geglaubten Gegentreffer noch auf der Linie rausfischte, war klar, die Punkte gehen nach Münster. Für die Erlösung sorgte in der achten Minuten der Nachspielzeit schließlich der eingewechselte Yassine Bouchama, der auf 2:0 erhöhte und den Endstand herstellte.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Kyerewaa, Mrowca, Bazzoli, Preißinger (Bouchama, 66.), Böckle – Grodowski (Ghindovean, 83.), Batmaz (Wooten, 66.)
Sandhausen: Rehnen – Zander (Maciejewski, 59.), Geschwill, Knipping – Diekmeier, Mühling, Ben Balla (Stolze, 46.), Otto, Ehlich (Weik, 79.) – Hennings (Burcu, 59.), El-Zein (Evina, 59.)
Tore: 1:0 Koulis (41.), 2:0 Bouchama (90.+8)
Gelbe Karten: Geschwill / Hahn, Schulze Niehues, Grodowski, Bouchama, Ghindovean
Zuschauer: 3.475
Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger