Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die im Fußball die (Spitzen)-Spiele entscheiden. In der Nachspielzeit des Topspiels zwischen der U23 des SC Preußen und den Sportfreunden Lotte waren es am späten Freitagabend geschätzte 15 Zentimeter, die den Unterschied ausgemacht haben. Der eingewechselte Pascal Koopmann hatte es in den Schlusssekunden des Spiels sehenswert aus der Distanz probiert, sein Versuch prallte aber vom Alu ins Aus – und die 1:2-Niederlage gegen den Tabellenführer war kurz darauf mit dem Schlusspfiff besiegelt. „Das hat schon wehgetan, weil wir auch ein Unentschieden verdient gehabt hätten“, sagt Trainer Kieran Schulze-Marmeling rückblickend. Den Grundstein für diese knappe Niederlage hatte seine Mannschaft in Durchgang eins aber auch irgendwo selbst gelegt. „Wir waren sehr nervös und ängstlich. Das ist total menschlich, stört einen aber natürlich auch“, so der Coach ehrlich. Diese Nervosität wurde der U23 zum Verhängnis, als sie sich in der Anfangsphase gleich zweimal zu einfache Fehler erlaubte. Beim ersten Mal staubte Halil Dogan einen zu kurz geratenen Rückpass ab (8.), beim zweiten Mal profitierte erneut Dogan am Ende von einem Ballverlust und schob den Ball nicht unhaltbar zum 2:0 ein (24.).

„Gerade in der ersten Halbzeit haben wir die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, gar nicht umgesetzt. So eine Niederlage ist einfacher zu akzeptieren, wenn man weiß, der Gegner war einfach besser. In dem Fall hätten wir es aber besser spielen können. Natürlich ist Lotte gut und intensiv angelaufen, aber die Räume, die wir bespielen wollten, waren da. Stattdessen haben wir uns in Rückpässen verloren und haben dazu die dicken Fehler gemacht, die du allgemein und besonders gegen Lotte nicht machen darfst“, resümiert Schulze-Marmeling weiter. Nach dem wackligen Start gelang der Anschlusstreffer trotzdem noch vor der Pause. In der Nachspielzeit nickte Luca Steinfeldt eine Tasov-Flanke ein (45.+2). „Das Tor hat gezeigt, dass die Räume da waren. Das habe ich den Jungs auch in der Pause gesagt.“

In Durchgang zwei zeigte sich die U23 schließlich mutiger und schaffte es, sich aus dem Pressing der Gäste zu lösen. „Wenn wir sie hinten reindrängen, wussten wir auch, dass wir zu Chancen kommen“, sagt Schulze-Marmeling weiter. Die Chancen kamen auch, das Tor wollte aber auch hinten raus nicht mehr fallen. „Das Spiel haben wir selbst verloren. Von daher müssen wir so kritisch sein, dass wir es hätten besser spielen können. Auf der anderen Seite zeigt es, dass wir zu diesem Zeitpunkt der Saison schon so weit sind, dass wir in vielen Dingen Schritt halten konnten. Das ist auch ein gutes Feedback – auch, wenn es in dem Augenblick natürlich wehtut.“

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