Am letzten Spieltag der Hinrunde besiegte der SC Preußen 06 e.V. Münster den MSV Duisburg vor 10.116 Zuschauern im Preußenstadion verdient mit 2:1 (0:1). Nachdem Pierre de Wit die Gäste per Freistoß in Führung gebracht hatte, drehten die Preußen im zweiten Abschnitt auf und konnten durch Treffer von Dennis Grote und Simon Scherder in der Schlussminute die Begegnung zu ihren Gunsten drehen. Nach dem fünften Saisonerfolg kletterten die Münsteraner in der Tabelle auf Rang 14 und haben nun drei Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge.
Im Vergleich zur Partie in Halle veränderte Trainer Ralf Loose seine Anfangsformation auf zwei Positionen. Auf den offensiven Außenpositionen erhielten Grote links und Marcus Piossek rechts den Vorzug gegenüber Gaetano Manno und Benjamin Siegert. In der Innenverteidigung konnten die vor dem Spiel fraglichen Patrick Kirsch und Dominik Schmidt, der mit einer Gesichtsmaske aufgrund seines Nasenbeinbruchs spielte, auflaufen.
Kalte Dusche nach neun Minuten
Die Partie nahm von Beginn an vor einer stimmungsvollen Kulisse Fahrt auf. Nach Zuspiel von Grote verpasste Matthew Taylor den Ball nur knapp. Auf der Gegenseite erhielten die Gäste von der Wedau einen Freistoß aus halblinker Position, den De Wit aus knapp 20 Metern über die Mauer im Tor von Daniel Masuch versenkte (9.). Vom frühen Rückschlag zeigten sich die Adlerträger nicht geschockt und übernahmen im Anschluss die Initiative über das Spielgeschehen.
Nach einem mustergültig vorgetragenen Konter über Stefan Kühne und Matthew Taylor, bediente Amaury Bischoff den mitgelaufenen Grote, der aus kurzer Distanz am MSV-Keeper Michael Ratajczak scheiterte (20.). Auch Amaury Bischoff hatte eine Möglichkeit aus halblinker Position, nachdem er von Grote freigespielt wurde (24.). Kurze Zeit später hatte die Loose-Elf dann Glück, als Kevin Wolze mit einem satten Linksschuss nur den Innenpfosten traf.
Loose wechselt offensiv
Bereits nach 33 Minuten änderte Loose seine taktische Formation. Benjamin Siegert kam für Kühne in die Partie und spielte über den rechten Flügel, Bischoff agierte von nun an von der Sechserposition, Piossek übernahm bis zur Halbzeit den Posten des Franzosen auf der Zehn. Nach dem Seitenwechsel ersetzten Mehmet Kara, der nun hinter Taylor positioniert war, und Scherder Julian Riedel und Patrick Kirsch. Das Auswechselkontingent war somit bereits zu Wiederanpfiff erschöpft.
Es dauerte bis zur 59. Minute bis es zur ersten Aufregung im zweiten Spielabschnitt kommen sollte. Taylor wurde auf dem rechten Flügel freigespielt, diese Freiräume nutze der US-Amerikaner für eine scharfe Hereingabe. Am zweiten Pfosten lauerte der freistehende Grote, der den Ball direkt zum Ausgleich in die Maschen setzte (59.). Die Preußen setzten nach und zeigten starken Kombinationsfußball. Nach einer durch mehrere direkte Pässe vorgetragene Kombination tauchte Piossek alleine vor dem MSV-Gehäuse auf, verfehlte dieses aber im Abschluss knapp.
Fans treiben Mannschaft zum Sieg
Die Preußenfans trieben ihre Mannschaft nun durch lautstarke Anfeuerungen nach vorne. Die Adlerträger waren nun klar die bessere Mannschaft und drängten auf den zweiten Treffer. Nach einem Konter über Kara und Siegert, bediente der Rechtsfuß wieder den Türken, der seine Volleyabnahme aber nur knapp am langen Pfosten vorbeisetzte (78.). Auch Piossek hätte das erlösende 2:1 bereits erzielen können, traf eine Flanke von Grote aber nicht voll (84.). Es sollte dem Youngstar Simon Scherder vorbehalten sein, den vielumjubelten Siegtreffer zu erzielen. Nach einer Ecke von Grote köpfte der zur Pause gekommene Innenverteidiger den Treffer, der das Stadion in ein Tollhaus verwandelte (90.).
Die große Erleichterung bei allen, die es mit den Preußen halten, war deutlich zu spüren. Mit dem letzten Einsatz wehrten sich die Adlerträger gegen das Aufbäumen der Duisburger, das Schiedsrichter Karl Valentin mit dem kurze Zeit später ertönenden Schlusspfiff zunichtemachte. Die Spieler genossen die Ehrenrunde und den Kontakt mit den freudestrahlenden Fans in vollen Zügen, sie hatten es sich nach einer kämpferischen und in Teilen der zweiten Halbzeit auch fußballerisch überzeugenden Leistung verdient.
Am nächsten Wochenende starten die Münsteraner mit einem Heimspiel gegen RB Leipzig in die Rückrunde.
Zahlen zum Spiel:
Münster: Masuch – Riedel (46. Kara), Schmidt, Kirsch (46. Scherder), Hergesell – St. Kühne (33. Siegert), Truckenbrod – Piossek, Bischoff, Grote – Taylor
Duisburg: Ratajczak – Ofosu-Ayeh, M. Kühne, Bajic, Güll – De Wit (90. Bollmann), Öztürk – Dum (31. Feisthammel), Zoundi (55. Yesilyurt), Wolze – Aycicek
Tore: 0:1 De Wit (9.), 1:1 Grote (59.), 2:1 Scherder (90.)
Gelbe Karten: Bischoff, Schmidt / Dum, M. Kühne, Feisthammel, Bajic
Zuschauer: 10.116
Schiedsrichter: Karl Valentin (Taufkirchen)