Die Preußen haben eine erste Kurskorrektur geschafft! Mit 3:1 besiegen die Adlerträger die angeschlagene Hansa-Kogge, die den Münsteranern am 21. Spieltag nicht viel entgegenzusetzen hatte. Entscheidend für die drei Punkte waren der frühe Treffer von Sinan Tekerci vor und das schnelle 2:0 von Mirkan Aydin nach dem Seitenwechsel. Danach hatten sich die Rostocker mit der drohenden Niederlage abgefunden, ehe Tobias Warschewski eine Viertelstunde vor Ende den Deckel auf die Partie machte.
Auf gleich drei Positionen tauschte Cheftrainer Benno Möhlmann im Vergleich zum verpatzten Rückenrundenauftakt in Osnabrück: In der Innenverteidigung rückte Lion Schweers für den gesperrten Ole Kittner in die Anfangself und durfte unter dem 62-Jährigen sein Startelf-Debüt feiern. Darüber hinaus meldete sich Benjamin Schwarz einsatzbereit und agierte neben Michele Rizzi auf der Sechs. In vorderster Front kehrte Adriano Grimaldi erstmals nach seiner langen Leidenszeit zurück, der SCP-Kapitän bildete gemeinsam mit Mirkan Aydin die Doppelspitze im 4-4-2-System.
Frühes Tor als Grundlage
Vor einer ansehnlichen Kulisse mit 8.601 Zuschauern startete die Sonntagspartie mit einer Abtastphase beider Mannschaften. Sowohl die Hausherren als auch die Hanseaten suchten den Weg in die Offensive nur mit angezogener Handbremse, vor allem darauf bedacht, keine Fehler in der Defensive zu machen. Eine Folge von mehreren glücklichen Umständen zu Gunsten der Adlerträger sorgte dann in der 11. Minute dafür, dass Sinan Tekerci das 1:0 für den SCP erzielen und den Grundstein für den wichtigen Heimsieg legen konnte. Nachdem ein Abpraller genau in den Lauf unserer Nummer 22 fiel, lief er auf Hansa-Keeper Marcel Schuhen zu und hatte auch bei seinem Abschluss Glück, dass der Ball leicht abgefälscht im Kasten landete – allen, die es mit dem Adler hielten, war das aber ganz egal, denn die Preußen führten mit 1:0!
Mit dem Treffer im Rücken übernahmen die Schützlinge von Benno Möhlmann auch zunehmend das Kommando auf dem Feld. Zwar konnten die Hausherren nicht viel mehr Ballbesitz als die Rostocker verbuchen, ließen aber in der Defensive so gut wie gar nichts anbrennen. Wenn überhaupt wurde Hansa bei Standards gefährlich. Die Adlerträger wiederum präsentierten sich in der Vorwärtsbewegung deutlich Formverbessert. Das Kombinationsspiel passte gegen den FCH, die Schwarz-Weiß-Grünen mussten sich nur vorwerfen lassen, dass die Konzentration beim letzten Pass fehlte. In mehreren Situation hätte ein weiterer Treffer fallen können, so beispielsweise als Tobias Rühle bei seinen Flanken aus aussichtsreicher Position mehrfach seine Mitspieler knapp verpasste oder als Mirkan Aydin selbst den Torabschluss suchte, anstelle eines Abspiels.
Aydin legt nach, Warschewski erhöht
Daran knüpften die Preußen nach dem Seitenwechsel unmittelbar an: Spielerisch wussten sie zu überzeugen, Adriano Grimaldi zeigte sich in gleich zwei Situationen aber zu uneigennützig und versuchte den Ball einmal mehr querzulegen, anstatt selbst abzuschließen. Trotzdem schafften es die Münsteraner, kurz nach der Pause nachzulegen – und anders als in der ersten Hälfte, war das 2:0 kein Zusammenkommen von Glück und Abprallern. In Folge einer klasse Kombination kam Benny Schwarz zum Schuss, sein Versuch parierte Marcel Schuhen aber noch. Im Nachsetzen konnte Winterneuzugang Mirkan Aydin den Ball über die Linie drücken und seinen ersten Treffer im SCP-Dress erzielen (2:0, 53.).
Der zweite Gegentreffer sorgte bei der Hansa-Kogge dann für das entscheidende Leck im blau-weißen Bug. Den Gästen von der Ostsee fiel nichts mehr ein und sie ließen den Hausherren immer mehr Räume für ihre Konter. Und den Raum wussten die Münsteraner zu nutzen. Sinan Tekerci setzte auf der linken Seite einmal mehr zum Tempodribbling an, behielt die Übersicht und bediente den eingewechselten Tobias Warschewski mustergültig. Der 18-Jährige zeigte die nötige Entschlossenheit und Kaltschnäuzigkeit, schob das Leder an Schuhen vorbei und erhöhte auf 3:0 (76.). Dass die Rostocker durch einen Elfmeter noch Ergebniskorrektur betreiben konnten (85.), sollte die Freude nach dem Abpfiff über den wichtigen Heimsieg aber nicht mehr hemmen.
Die Daten zum Spiel:
SCP: Schulze Niehues – Tritz, Schweers, Mai, Al-Hazaimeh – Rühle (Wiebe, 77.), Rizzi, Schwarz (Kobylanski, 74.), Tekerci – Aydin, Grimaldi (Warschewski, 65.)
Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Hoffmann, Henn, Holthaus – Grupe, Wannenwetsch (Väyrynen, 67.) – Quiring, Bischoff, Andrist (Fehr, 80.) – Benyamina
Tore: 1:0 Tekerci (11.), 2:0 Aydin (53.), 3:0 Warschewski (76.), 3:1 Benyamina (85.)
Gelbe Karten: Schweers / Bischoff, Ahlschwede
Zuschauer: 8.601
Schiedsrichter: Tobias Reichel