Der SC Preußen Münster fährt beim SV Bergisch Gladbach den nächsten Dreier ein und gewinnt das Auswärtsspiel knapp, aber verdient mit 1:0. Den Treffer des Tages erzielte Jules Schwadorf, der einen Erdogan-Abschluss noch mit der Fußspitze umlenkte. Bereits in Durchgang eins hatte sich angedeutet, dass die Partie kein Selbstläufer werden und nicht deutlich ausfallen wird. Wie schon in der Vorwoche nahmen die Adlerträger die Aufgabe aber an und setzten sich unterm Strich auch verdient durch.

Mit nur einer Veränderung in der Startelf begannen die Adlerträger im bergischen Land, Roshon van Eijma rückte für den gesperrten Marcel Hoffmeier in der Innenverteidigung an die Seite von Simon Scherder. Ansonsten vertraute der Fußballlehrer auf die Jungs, die das Heimspiel gegen Rödinghausen verdient mit 2:0 gewonnen haben. Mehr Wechsel gab es wiederum im Kader, auch weil mit Justin Möbius und Osman Atilgan zwei im Vergleich zur Vorwoche verletzt ausfielen. U19-YOUNGSTAR Deniz Bindemann rückte daher erstmals ins 18er-Aufgebot, auch Joshua Holtby saß nach überstandenen muskulären Problemen wieder auf der Bank.

Umkämpftes, aber chancenarmes Duell

Eine gute Nachricht gab es schon vor Spielbeginn, der Rasenplatz in der BELKAW-Arena präsentierte sich in einem deutlich besseren Zustand als zuvor befürchtet. Fußballspielen war darauf problemlos möglich – und so verfestigte sich zunächst auch das erwartete Bild. Die Preußen ließen das Leder durch ihre Reihen laufen, die Gladbacher standen mit ihrer Fünferkette jedoch gut organisiert und machten den Adlerträgern das Leben schwer. Die Hausherren verschanzten sich aber nicht nur in der eigenen Hälfte und hofften auf mögliche Ballgewinne. Im Gegenteil, wenn sich die Gelegenheit ergab, attackierten sie die Adlerträger auch hoch in der gegnerischen Hälfte und spielten bei eigenem Ballbesitz mutig mit. Das schockte die Münsteraner nicht, Lösungen fanden sie für die Gangart aber auch nicht gleich. So war die gefährlichste Situation ein Abpraller, den Joel Grodowski gedankenschnell und mit dem ersten Kontakt ans Giebelkreuz zirkelte. Das hätte einen Treffer verdient gehabt, es fehlten aber Zentimeter.

Viel mehr Gefahr sprang in Durchgang eins allerdings nicht heraus – und daraus zog Bergisch Gladbach Minute für Minute mehr Selbstvertrauen. Getragen vom wachsenden Gefühl, das gegen die Adlerträger mehr möglich sein könnte, wurde das Spiel der Hausherren zunehmend mutiger und sie boten den Preußen kämpferisch die Stirn. Die waren zwar insgesamt das spielbestimmendere Team, der Ertrag daraus war aber zu klein für die eigenen Ansprüche. Um mehr Impulse in die eigene Vorwärtsbewegung zu bringen brachte Trainer Sascha Hildmann in der Pause Jules Schwadorf, der für Benedikt Zahn in die Partie kam. Und beinahe hätte es keine fünf Minuten gedauert, bis der feine linke Fuß von Schwadorf Gerrit Wegkamp gefunden hätte. Der großgewachsene Angreifer grätschte am zweiten Pfosten rein, aber auch hier fehlten wieder die entscheidenden Zentimeter.

Joker Schwadorf sticht

Insgesamt wirkte das Offensivspiel der Adlerträger nach dem Seitenwechsel aber etwas zielstrebiger und auch mit mehr Durchschlagskraft versehen. Der Dosenöffner war, wie schon im Hinspiel, dann wieder eine Standardsituation. Diesmal landete der Abpraller vor den Füßen von Okan Erdogan, der einfach an der Sechzehnerkante abzog. Das Leder traf er nicht mal ganz sauber, im Fünfmeterraum irritierte Schwadorf den BGL-Keeper Lohmann aber noch und der Ball trudelte, durch Schwadorf minimal abgefälscht, zur 1:0-Führung ins Tor (63.). Das war am Samstagnachmittag die entscheidende Szene, denn auch in der Schlussphase bot die Partie kaum Highlights. Gladbach probierte im Rahmen seiner Möglichkeiten zwar alles, die Hintermannschaft der Preußen hielt aber dicht und ließ keine nennenswerten Chancen der Hausherren zu.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, van Eijma, Heidemann – Remberg (Borgmann, 90.), Erdogan, Daube (Frenkert, 86.) – Grodowski (Holtby, 74.), Wegkamp, Zahn (Schwadorf, 46.)

Gladbach: Lohmann – Mc Cormick (Fragapane, 68.), Spiegel, Habl (Friesdorf, 76.), Dal, Heider – Ngyombo (Karta, 61.), Durgun – Odagaki – Koruk, Hirsch (Hill, 59.)

Tore: 1:0 Schwadorf (63.)

Gelbe Karten: Hirsch, Habl, Odagaki, Hill / Remberg, Scherder

Schiedsrichter: Tobias Severin

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