Der SC Preußen Münster ist erfolgreich ins Pflichtspieljahr 2022 gestartet und fuhr am 23. Spieltag der Regionalliga West einen insgesamt ungefährdeten 1:0-Heimsieg ein. Auf Strecke war der Adlerclub das klar bessere Team, auch wenn er die Qualitätsvorteile nicht vollends auf den Platz bringen konnte. So entwickelte sich ein mitunter etwas zähes Spiel auf schwerem Bode gegen einen gut gestaffelten und schwierig zu bespielenden Gegner.
Die ganz großen Überraschungen in der Startelf blieben am Samstagnachmittag aus, die Nominierung von Winterneuzugang Lukas Frenkert fällt vielleicht am ehesten in diese Kategorie. Er verteidigte hinten links und sollte sich vor allem mit seiner Körperlichkiet und seinen langen Einwürfen ins Spiel einbringen. Auf der Gegenseite agierte Mannschaftskapitän Julian Schauerte, Simon Scherder und Marcel Hoffmeier bildeten das Innenverteidiger-Duo. Im Mittelfeld liefen Nicolai Remberg, Dominik Klann und Gerrit Wegkamp auf, in der Offensive Henok Teklab rechts, Alexander Langlitz zentral und Thorben Deters auf der linken Seite.
Traumkombination zum 1:0
Erstmals eingreifen musste Gästekeeper Stefan Zabel in der siebten Minuten nach einem Teklab-Freistoß, den der Schlussmann mit Mühe über die Latte lenkte. Auch die anschließende Ecke war nicht ungefährlich. Es war dennoch ein etwas zäher Auftakt. Die Preußen waren zwar um Kontrolle und Offensivaktionen bemüht, doch die erwartungsgemäß sehr defensive Ausrichtung der Wegberger wirkte dem entgegen. Mit zwei dicht gestaffelten Viererreihen waren die Räume eng. Doch nach 29 Zeigerumdrehungen wurde dieses Abwehrbollwerk durch schnelles Umschalten entscheidend ausgehebelt. Klann eroberte den Ball im Mittelfeld, spielte schnell auf Teklab. Der sah den durchstartenden Langlitz, der aus vollem Lauf in die Mitte flankte und den einschussbereiten Deters perfekt in Szene setzt – 1:0. Es war der neunte Saisontreffer von Deters.
Wenige Minuten später schloss Langlitz aus der Drehung ab, erwischte aber nur den Pfosten. Insgesamt waren es im ersten Durchgang aber wenige hochkarätige Torraumszenen, Wegberg-Beeck kam nicht zu nennenswerten Abschlüssen, sieht man von einem Kopfballversuch von Wegbergs Benteke (37.) einmal ab. Mit einem strammen Schuss aus 25 Metern, bei dem Zabel noch mal richtig zupacken musste, setzte Wegkamp den Schlusspunkt in der ersten Halbzeit.
Klarere Chancen in Durchgang zwei
Aus der Pause kamen beide Teams unverändert, erneut gehörte die erste Szene den Adlerträgern, als Frenkert auf Deters zurücklegte und der aus kurzer Distanz nur das Außennetzt traf. Viel fehlte da nicht. Es folgte die wohl schwächste Phase des Spiels, in der keine Mannschaft richtige Akzente setzen konnte. Ab der 72. Minute agierte der FC Wegberg-Beeck dann in Unterzahl, weil Maurice Passage nach einem Fozul an Wegkamp zu recht die Ampelkarte sah. Sollten sich nun mehr Räume in der dicht gestaffelten Wegberger Abwehr ergeben? Ja! Fünf Minuten später ergab sich eine solche Lücke. Deters flankte von der rechten Seite ins Zentrum, wo Farrona Pulido aus dem Lauf heraus köpfte. FCW-Schlussmann Zabel parierte aber mit einem klasse Reflex und verhinderte so das 2:0. Sekunden später fischte der Schnapper dann einen sicher geglaubten Torabschluss von Langlitz ab – da war sie wieder, die schwache Chancenverwertung der Hausherren. Doch diese sollte sich heute nicht rächen, auch, weil die Gäste vom Niederrhein kaum Gefahr ausstrahlten.
Sascha Hildmann: „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben am Anfang zu langsam und behäbig gespielt, sodass wir die wenigen Lücke, die sich geboten haben, nicht konsequent genutzt haben. Wegberg hat sehr gut verschoben und es war schwer, da den richtigen Ansatz zu finden. Mit dem sehr schön herausgespielten 1:0 fanden wir diese Lücke dann einmal entscheidend. Auch in der zweiten Häkfte war es sehr schwer für uns. Erst als der Gegner mehr aufgemacht hat, kamen wir zu unseren Szenen, von denen du mindestens eine nutzen musst. Wir sind dennoch froh über die drei Punkte, wissen aber, dass wir uns noch steigern müssen.“
Daten zum Spiel
Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Hoffmeier, Frenkert – Remberg, Klann, Wegkamp – Teklab (Farrona Pulido, 57.), Langlitz (Bindemann, 83.), Deters (Thiel, 83.)
Tore: 1:0 Deters (29.)
Gelbe Karten: – / Hoffmanns, Passage, Wilms, Weggen
Gelb-Rot: Passage
Zuschauer: 750
Schiedsrichter: Robin Delfs