Nach der bitteren 0:1-Derbyniederlage gegen den VfL Osnabrück zum Saisonauftakt, musste der SC Preußen 06 e.V. Münster auch nach dem 0:1 beim F.C. Hansa Rostock an der Ostseeküste eine steife Brise sowie erste Kritik einstecken. Für Trainer Horst Steffen ist der „Fehlstart“ allerdings keineswegs ein Grund, die Segel zu streichen oder die eigene Philosophie infrage zu stellen – ganz im Gegenteil: „Die 3. Liga ist kein Wunschkonzert, man muss auch mal Gegenwind abhaben können. Meine Jungs müssen Männer sein“, will Steffen mit seinen Schützlingen am Mittwochabend (19 Uhr) gegen den MSV Duisburg das Ruder herumreißen und den SCP wieder auf Kurs bringen.
„Alle müssen sich in den Dienst der Mannschaft stellen“
In der Pressekonferenz vor dem 3. Spieltag war der kommende Kontrahent aus dem Ruhrgebiet eigentlich nur nebensächlich, das ließ Steffen schnell erkennen: „Der MSV ist unser nächster Gegner, wir wollen eine gute Partie abliefern und uns verbessern. Wer schlussendlich zu uns ins Preußenstadion kommt, ist mir wurscht. Wir wollen die ersten drei Punkte einfahren.“ Viel mehr rückte der 47-jährige Fußballlehrer das große Ganze rund um den Adlerclub in den Fokus. „Der Verein und der Mannschaftserfolg stehen über allem, das wissen jetzt alle“, machte Horst Steffen keinen Bogen angesprochen auf die Personalie Amaury Bischoff. Der Franzose mit portugiesischen Wurzeln wird mit großer Sicherheit wieder zum schwarz-weiß-grünen Aufgebot gehören. Wer in der Startelf stehen wird, wollte Steffen wie gewohnt jedoch nicht verraten – mit einer Ausnahme: „Stéphane Tritz wird den gelb-rot-gesperrten Denis Mangafic ersetzen.“
Leistungssteigerung mit Luft nach oben
Im Vergleich zum Osnabrück-Spiel war der Auftritt in Rostock „eine gewaltige Steigerung“, gefielen dem Preußencoach der eigene Ballbesitz, der Spielaufbau und die Abläufe der Schwarz-Weiß-Grünen schon besser, auch wenn die erbrachte Leistung in Mecklenburg-Vorpommern für Horst Steffen noch weit entfernt von der „gewünschten Normalform“ war. Während es in der 3. Liga noch nicht ganz rund lief, lichtet sich das SCP-Lazarett langsam aber sicher. Nahezu alle Adlerträger befinden sich im Training, nur Danilo Wiebe, Simon Scherder und Philipp Hoffmann sind für das Abendspiel gegen die Zebras nicht einzuplanen. „Aktuell sprechen die Zahlen sicher nicht für uns, aber wenn wir weiter an uns arbeiten, ist es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir gute Ergebnisse erzielen“, soll die Stunde der Münsteraner am Mittwochabend, ab 19 Uhr, gegen den MSV Duisburg zum ersten Mal in der noch jungen Saison 2016/17 schlagen.