Der SC Preußen Münster hat am 15. Spieltag beim SV Lippstadt einen souveränen 4:0-Auswärtssieg eingefahren. Alexander Langlitz, der wieder in der offensiveren Rolle unterwegs war, erzielte einen Doppelpack, dazu trafen auch Osman Atilgan und Joel Grodowski am Samstagnachmittag. Dabei lieferten die Adlerträger mit ihrer jungen Mannschaften besonders in Durchgang eins einen richtig guten Eindruck ab und führten bereits zur Pause verdient mit 2:0. Nach dem Seitenwechsel spielten es die Adlerträger die meiste Zeit clever runter und setzten weiter ihre Nadelstiche, wenn sich die Möglichkeit dazu ergab.

In die lange Liste der Ausfälle reichte sich nach dem Abschlusstraining am Vortag glücklicherweise niemand mehr ein, dennoch musste Trainer Sascha Hildmann reichlich Veränderungen vornehmen. Zwischen den Pfosten stand wie angekündigt Marko Dedovic, zudem rutschte Okan Erdogan in der Innenverteidigung an die Seite von Simon Scherder. Hinten rechts spielte diesmal Julian Schauerte, Alexander Langlitz nahm wieder die offensivere Position auf der rechten Bahn ein. Das Mittelfeldzentrum erhielt mit Dominik Klann und Naod Mekonnen auf der Doppelsechs einen ganz jungen Anstrich, eine Reihe davor durfte Nicolai Remberg beginnen. Immerhin die linke Bahn blieb mit Niklas Heidemann und Joel Grodowski unverändert. In der Sturmspitze erhielt Osman Atilgan den Vorzug vor Benedikt Zahn.

Vielzahl an Chancen

Bei angenehmem Sonnenschein und milden Temperaturen in der Lippstädter Liebelt-Arena begannen die Hausherren mutig und suchten von Beginn an den Ballbesitz, um ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen. Darauf wirkten die Preußen aber bestens eingestellt und ließen die Hausherren in ihrer eigenen Hälfte gewähren, packten nach der Mittellinie aber im 4-4-2-System aggressiv zu. So plätscherte die Partie knappe fünf vor sich hin, dann schalteten die Adlerträger einen Gang hoch. Aus dem eigenen Sechzehner heraus brachten die Münsteraner eine blitzsaubere Passstafette auf den Rasen, an deren Ende Osman Atilgan alleine auf SVL-Keeper Balkenhoff zulief. Anders als im letzten Heimspiel schob er diesmal sicher zur 1:0-Führung (8.) ein und belohnte sich schon früh für eine auffällige und gute Leistung von ihm. Spätestens mit dieser Aktion übernahmen die Preußen das Kommando auf dem Platz und setzten den sichtlich verunsicherten Lippstädtern weiter zu. Dominik Klann kam nur wenig später im gegnerischen Strafraum an den Ball und umkurvte einen Gegenspieler, bevor ihn der zweite zu Fall brachte. Strafstoß. Alexander Langlitz packte sich den Ball und verwandelte ohne Probleme zum 2:0 (12.).

Der Offensivmotor der Preußen-Elf lief jetzt weiter auf Hochtouren. Über die rechte Seite tankte sich Langlitz durch, sein Querpass vor dem Tor auf Atilgan tischte aber unglücklich auf und der Angreifer setzte das Leder per Grätsche über den Querbalken. Da waren 19 Minuten gespielt. Nach 25 Zeigerumdrehungen hätte beinahe Simon Scherder per Kopf nachgelegt, Keeper Balkenhoff verhinderte stark. Auch wenn sie diese Taktzahl nicht die ganze Hälfte über aufrechthalten konnten, das war besonders in dieser Phase ein überzeugender Durchgang. Auf der anderen Seite stand auch die Hintermannschaft des SCP sattelfest. Die gefährlichste Szene war da noch, als Okan Erdogan einen Flankenball ans eigene Außennetz klärte. In der Halbzeitpause dürfte Trainer Sascha Hildmann nur wenig zu monieren gehabt haben. Und auch Debütant Marko Dedovic erlebte im Tor eine ruhige erste Halbzeit, war aber unmittelbar nach dem Seitenwechsel gefragt. Bei einer Flanke kam Henneke an der Fünferkante an den Ball und brachte ihn gefährlich aufs Tor, Dedovic zeigte aber einen überragenden Reflex und verhinderte 90 Sekunden nach Wiederanpfiff den Gegentreffer.

Defensiv sicher, vorne mit Nadelstichen

Die Preußen drohten in diesen anfänglichen Minuten etwas passiv zu werden und Lippstadt gewann an Oberwasser, mitten in diese Phase kam aber der nächste Nadelstich der Adlerträger. Nicolai Remberg bekam im Zentrum den Ball, drehte stark auf und schickte den gestarteten Joel Grodowski auf die Reise. „Jhonny“ behielt vor dem Kasten die Nerven und erhöhte auf 3:0 (58.). Der Aufschwung der Hausherren war dadurch gleich gebrochen und der Wille und Glaube, die Partie noch drehen zu können, sichtlich geschwunden. Für die Adlerträger wurde das Spiel damit wieder etwas leichter und sie spielten es über weite Strecken auch clever runter. Manch ein Fehlpass im Zentrum war noch dabei, daraus konnte Lippstadt aber kein Kapital schlagen. Und vorne schlugen die Preußen ein weiteres Mal zu. Alexander Langlitz nahm eine Hereingabe von der linken Seite direkt und versenkte flach im Eck zum späteren 4:0-Endstand.

Die Daten zum Spiel

SCP: Dedovic – Schauerte, Scherder, Erdogan, Heidemann – Klann, Mekonnen (Przondziono, 79.) – Langlitz, Remberg (Zahn, 75.), Grodowski (Schwadorf, 67.) – Atilgan (Touray, 67.)

Lippstadt: Balkenhoff – Schubert (Kyeremateng, 84.), Steringer, Evers, Sansar – Liehr – Karimani, Hoffmeier, Henneke – Kaiser (Heiserholt, 63.), Heinz (Zottl, 72.)

Tore: 1:0 Atilgan (8.), 2:0 Langlitz (12.), 3:0 Grodowski (58.), 4:0 Langlitz (81.)

Gelbe Karten: Kaiser, Karimani

Schiedsrichter: Marcel Benkhoff

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