Die Adlerträger bleiben 2024 in der Erfolgsspur und katapultieren sich nach dem dritten Sieg in Folge und einer Serie von acht ungeschlagen Partien zumindest für eine Nacht auf Platz vier. Es ist eine schöne Momentaufnahme und unterstreicht die außerordentliche Form des Aufsteigers. Ebenso bemerkenswert: Das goldene Händchen des Trainerteams. Denn beim 3:1-Heimsieg gegen den abstiegsbedrohten MSV Duisburg stachen die Joker nur Sekunden nach ihren Einwechslungen zu.

Zum dritten Mal in Folge ging die gleiche Startelf ins Rennen, doch die Meidericher setzen nach schwungvollem Start die ersten Akzente, als sie in kürzester Zeit gleich dreimal brandgefährlich in den Strafraum eindrangen und abschlossen. Doch die Adlerträger fingen sich schnell und verbuchten selbst frühe Torannäherungen. Nach 12 Zeigerumdrehungen zappelte der Ball sogar im Netz, doch Thorben Deters, der sich sehr schön freigelaufen hatte, stand im Abseits. Nach schnellem Einwurf legte dann Malik Batmaz auf Grodowski ab, der zuletzt so treffsichere Schütze jagte das Leder mit Wucht aber nur über die Lärmschutzwand.

In der 26. Minute sah der Duisburger Joshua Bitter nach einer Notbremse gegen den durchstartenden Grodowski die Rote Karte – sicher eine mitentscheidende Szene. Was auf den ersten Blick noch nach einer harten Entscheidung aussah, entpuppte sich spätestens in der Magenta-Wiederholung aus der Hintertorperspektive als klare Sache. Bitter war letzter Mann, traf nur den Gegner und nicht den Ball. Der MSV igelte sich aber nicht ein, kam durch Thomas Pledl sogar direkt wieder zu einer guten Möglichkeit. Die Preußen wiederum ließen die Kugel phasenweise gut laufen, konnten aus der Überzahl vorerst jedoch kein Kapital schlagen. Pause.

Nach dem Halbzeitpfiff direkt der Paukenschlag: Der gerade für den gelb-verwarnten Deters eingewechselte Yassine Bouchama erzielt Sekunden nach dem Wiederanpfiff das Führungstor. Jano ter Horst trieb den Ball über den rechten Flügel, zog von der Grenze des 16-Meter-Raums ab, wo in der Mitte Bouchama einfach den Fuß hinhielt. Diesen Abschluss parierte MSV-Schlussmann Vincent Müller noch, aber im zweiten Versuch war der Ball dann drin. In einer weiter zweitkampfbetonten Partie waren es die Adlerträger, die für gelegentliche Torgefahr sorgten, etwa bei einem beherzten Distanzschuss von Marc Lorenz. Die Zebras kamen in Unterzahl kaum noch in die Gefahrenzone.

In der 72. Minute schließlich der nächste goldene Wechsel. Gerrit Wegkamp kam für Malik Batmaz und brauchte offensichtlich nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Keine 120 Sekunden nach seiner Einwechslung stellte er auf 2:0. Die Preußen blieben dran, die Duisburger steckten nie auf und kamen nach einer zu wenig konsequenten Abwehraktion in der 81. Minute noch mal auf 1:2 ran. Das machte die Schlussphase aus Preußensicht unnötig spannend, ehe Wegkamp mit seinem zweiten Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung sorgte.

Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Scherder, Koulis, Schad – Deters (Bouchama, 46.), Bazzoli, Mrowca (Preißinger, 50.), Lorenz – Grodowski, Batmaz (Wegkamp, 72.)

Tore: 1:0 Bouchama (46.) 2:0 Wegkamp (72.) 2:1 Bakir (81.)

Gelbe Karten: Mrowca, Deters, Scherder, Bazzoli, Schad / Michelbrink, Feltscher, Bakir, Zenga, Knoll

Rote Karte: Bitter (26.)

Zuschauer: 11.744

Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka

 

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