Eine 387 Kilometer weite Anreise hat der SC Preußen 06 e.V. Münster am Samstag vor der Brust, bevor die Adlerträger am Sonntagnachmittag (14 Uhr) im Steigerwaldstadion auf Rot-Weiß Erfurt treffen. Beim Tabellensechzehnten wollen die Schützlinge von Benno Möhlmann dem Klassenerhalt mit drei Punkten einen Riesenschritt näherkommen, vielleicht durchlaufen sie sogar die Ziellinie. Wenn der SC Paderborn am 34. Spieltag den Sportfreunden Lotte unterliegt und die Preußen gleichzeitig Erfurt schlagen, wäre das Kapitel Abstiegskampf für diese Saison endgültig beendet. „Mathematisch ist es noch nicht Fakt, aber aus Fußballsicht müssten schon sehr, sehr viel Unglück und Nachlässigkeiten unsererseits da sein, damit wir nächstes Jahr nicht in dieser Liga spielen“, gibt sich der Cheftrainer optimistisch.
Damit können sich die Preußen aller Voraussicht nach einen nervenaufreibenden Schlussspurt ersparen, trotzdem wollen sie die Saison nicht einfach ihrem Ende entgegenplätschern lassen. „Wir haben eine sehr schwierige Saison hinter uns und sollten alle daran interessiert sein, diese so solide wie möglich zu Ende zu bringen. Es sind noch Punkte zu vergeben und die wollen wir holen“, hofft Möhlmann, dass seine Schützlinge den Anfang gleich in der Landeshauptstadt Thüringens machen: „Wir werden zeigen, dass wir was mitnehmen wollen.“ Und mit einem Erfolg könnten die Münsteraner auch die Rote Laterne in der Auswärtstabelle weiterreichen.
Für die Erfurter, die fünf Punkte weniger auf dem Konto haben, steht noch etwas mehr auf dem Spiel: „Sie sind in der Situation, wo sie selbst sagen, dass sie noch Zähler brauchen – und die wollen sie zuhause holen“, erwartet der Preußencoach motivierte Gastgeber, die auf Sieg spielen werden: „Ich glaube nicht, dass sie abwartend agieren werden. Sie werden versuchen, nach vorne Tempo zu machen, dafür ist ihr Trainer Stefan Krämer bekannt.“ Und im Kader der Thüringer steckt durchaus Qualität: „Carsten Kammlott ist sehr laufstark, Okan Aydin hat eine gute Schusstechnik. Erfurt hat technisch versierte, bewegliche Spieler, die nach vorne Fußball spielen können.“
Scherder und Hoffmann im Mannschaftstraining
Mit einem Blick auf die eigene Personalsituation sagt der Übungsleiter: „Es sieht ganz gut aus, der Platz ist gut gefüllt. Simon Scherder und Philipp Hoffmann sind beide voll im Mannschaftstraining. Aber für Simon kommt ein Einsatz in dieser Saison zu früh, der Aufholbedarf ist einfach zu groß.“ Ausfallen werden darüber hinaus Benjamin Schwarz, den seine Knieprobleme ausbremsen, und Mirkan Aydin, der sich nach seiner Verletzung auf dem Weg zurück ins Training befindet. Ansonsten kann der Fußballlehrer auf seinen Kader zurückgreifen, um in Erfurt den Klassenerhalt – mit ein bisschen Schützenhilfe der Konkurrenz – endgültig einzutüten.