AUSWÄRTSSIEG! Der SC Preußen Münster gewinnt das Auswärtsspiel bei RW Oberhausen auch in der Höhe verdient mit 3:0 und sammelt damit drei ganz wichtige Punkte am Niederrhein ein. Dabei blieb das Duell lange spannend, erst in der Schlussphase schafften es die Adlerträger, ihre gute Leistung auch im Ergebnis widerzuspiegeln. Zuvor waren die Münsteraner fast die gesamte Zeit spielbestimmend, führten durch den Treffer von Jules Schwadorf aus Halbzeit eins aber nur knapp. Henok Teklab und Deniz Bindemann sorgten zum Ende hin dann für die verdiente Entscheidung.
Ohne einen Wechsel in der Startelf begannen die Adlerträger das Spitzenspiel gegen die Kleeblätter. Im Kader gab es einen Wechsel, Simon Scherder kehrte nach überstandenen Problemen am Knöchel wieder zurück und nahm im 18er-Aufgebot den Platz von Thorben Deters ein, der mit muskulären Problemen sicherheitshalber in Münster geblieben war.
Schwadorf mit dem wichtigen Auftakt
Mit über 2.000 Preußenfans im Rücken, die die Gästekurve in ein grünes Meer verwandelten, begannen die Adlerträger auf dem Platz auch als aktivere Mannschaft. Sie hatten mehr Ballbesitz und waren von Beginn an griffig in den Zweikämpfen gegen die körperlich robusten Hausherren. Das war eine am Nachmittag entscheidende Grundlage, denn Oberhausen probierte es immer wieder mit langen Bällen in Richtung letzter Kette, doch da war die Preußendefensive absolut auf der Höhe. In der eigenen Vorwärtsbewegung war gegen die dicht gestaffelten Ketten von RWO vor allem viel Geduld und Ruhe am Ball gefragt. Gefährlich wurde es aber vor allem, wenn die Adlerträger im Mittelfeld Bälle eroberten und schnell umschalteten. Und genau so fiel auch der Führungstreffer. Auf Höhe der Mittellinie gewann Thomas Kok ein wichtiges Kopfballduell und das Leder landete bei Jules Schwadorf, der schnell auf der Außenbahn Julian Schauerte bediente. Der Mannschaftskapitän führte das Leder ein paar Meter und brachte die Flanke, die an der Fünfmeterkante der durchgelaufene Schwadorf versenkte – 1:0 (20.).
Die Führung ging zu diesem Zeitpunkt absolut in den Ordnung, die Münsteraner hatten das Spiel fest im Griff. Unmittelbar vor dem Tor hätte Henok Teklab bei einer guter Schusschance schon fast getroffen, wenig später hatte Schwadorf eine gute Idee, die im Strafraum aber keinen Abnehmer fand. Und mit etwas mehr Glück hätte Teklab nach etwas mehr als 30 Minuten früh das 2:0 erzielt, als nur Zentimeter bei seinem Pfostenschuss fehlten. Es war jedenfalls ein starker Auftritt der Preußen bis hierher. All das wäre kurz vor dem Pausenpfiff aber fast egalisiert worden, als ein Klärungsversuch unglücklich vor RWO-Kapitän Jerome Propheter landete, dessen Abschluss landete aber am Querbalken. Glück gehabt, so ging es mit diesem Warnschuss und dem knappen Vorsprung in die Kabine.
Geduld wird belohnt
Nach der Pause dauerte es gerade einmal fünf Minuten, da gab es auf beiden Seiten große Aufreger. Die Adlerträger begannen, diesmal stark über links herausgespielt. Der einmal mehr auffällige Teklab bediente Gerrit Wegkamp perfekt, aus zentraler Position traf Wego sechs Meter vor dem Kasten aber nur den Innenpfosten (50.). Und das hätte sich beinahe im Gegenzug gerächt, als Jerome Propheter aus gut 30 Metern ein Pfund abließ, das ebenfalls ans Alu klatschte (51.). Da hätte Max Schulze Niehues sich vergeblich gestreckt. In der Folge spielte sich vieles auf Höhe der Mittellinie ab, wo die Adlerträger aber weiterhin richtig zweikampfstark waren. Ohnehin war in dieser Phase die oberste Prämisse, dass hinten die Null stand. Aus dieser defensiven Grundordnung heraus sollten dann Nadelstiche folgen. Die beste Gelegenheit dazu hatte nach längerer Zeit der eingewechselte Deniz Bindemann, der sich das Leder aber im entscheidenden Moment etwas zu weit vorlegte.
Besser machte es nach 75 Minuten Nicolai Remberg, der nach schönem Steckpass RWO-Schlussmann Justin Heekeren umkurven wollte, dabei aber getroffen wurde. Schiedsrichter Timo Gansloweit zeigte auf den Punkt, Strafstoß. Henok Teklab schnappte sich den Ball und verwandelte sicher unten links – 2:0 (75.). Die Gästekurve im Stadion Niederrhein tobte und allen, die es mit den Preußen hielten, fiel eine gewisse Last ab. Als nur Minuten später Teklab wieder Bindemann in Szene setzte, erhöhte der YOUNGSTAR auf 3:0 (80.) und die über 2.000 Preußenfans bebten. Das Duell war damit entschieden, Bindemann hatte aber nochmal die Riesenchance, auch das 4:0 folgen zu lassen. Weil er den Ball aber nicht sauber traf, blieb es beim hochverdienten 3:0-Endstand, den Schiedsrichter Gansloweit mit seinem Schlusspfiff besiegelte.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Ziegele, Hoffmeier, Hemmerich (Borgmann, 60.) – Remberg, Kok, Schwadorf (Farrona Pulido, 46.) – Langlitz (Klann, 67.), Wegkamp (Bindemann, 62.), Teklab
RWO: Heekeren – Stappmann (Odenthal, 72.), Öztürk, Klaß, Obst – Heinz, Propheter (Lenges, 76.), Holthaus, Oubeyapwa (Boesen, 82.) – Kreyer, Buckmaier (Kabambi, 46.)
Tore: 1:0 Schwadorf (20.), 2:0 Teklab (76.), 3:0 Bindemann (80.)
Gelbe Karten: Bindemann
Zuschauer: 5.847
Schiedsrichter: Timo Gansloweit