Das war ein harter Schlag, der den SC Preußen Münster am Dienstagabend in der Schlussphase in Chemnitz traf. Kurz vor Schluss kassierten die Adlerträger den Gegentreffer zum 0:1-Endstand. Und das ausgerechnet durch ein Eigentor des bis dahin starken Simon Scherders. Damit bleiben die Big Points beim Konkurrenten und die Münsteraner müssen diesen Nackenschlag vor den entscheidenden letzten fünf Saisonspielen irgendwie verpacken. Das war ein herber Rückschlag, entschieden ist aber noch nichts. Am Samstag geht’s schon weiter.

Für das bedeutende Auswärtsspiel an der Gellertstraße stand bereits vor der Partie der Ausfall von Abwehrchef Jan Löhmannsröben fest, der seine Gelbsperre abbrummen musste. Eine große Lücke, die am Dienstagabend Okan Erdogan lösen sollte. Er rückte von der Sechs in die Mitte der Dreierkette, dafür kehrte Heinz Mörschel in die Startelf zurück. Zudem waren Alexander Rossipal auf der linken Bahn und Marco Königs in der Sturmspitze neu in der Anfangsformation.

Schwacher erster Durchgang

Mit dem Wissen um die Bedeutung der Partie starteten beide Mannschaften am Dienstagabend eher verhalten in das Kellerduell. Bei den Preußen wirkte es in der Anfangsphase fast so, als würde der Druck sie in ihrem Spiel hemmen. Wie zuletzt gewohnt standen die Adlerträger tief und ließen den Gegner kommen, allerdings funktionierte anfänglich in der Vorwärtsbewegung aus Münsteraner Sicht beinahe gar nichts. Sehr viele Fehler, ob Fehlpässe oder schlechte Ballverarbeitungen, prägten das Bild und sorgten dafür, dass es bis zur 25. Minute dauerte, ehe sie das erste Mal vor dem Kasten des CFC auftauchten. Die Chemnitzer waren im Gegenzug die aktivere Mannschaft und probierten in der Offensive auch mehr, funktionieren wollte aber auch bei den Hausherren lange nicht alles. So gehörten viel (An-)Spannung und auch rassige und nicklige Zweikämpfe zum Spiel, Highlights gab’s in Durchgang eins aber kaum.

In der Halbzeitpause dürfte Trainer Sascha Hildmann angesprochen haben, dass seine Elf nachlegen muss. Viel passierte aber auch nach dem Seitenwechsel erstmal nicht, beide Seiten taten sich weiterhin schwer, wenngleich die Chemnitzer wieder etwas mehr vom Spiel hatten. Der Preußentrainer reagierte, brachte zunächst Schnellbacher und Cueto ins Spiel, wenig später dann auch noch Fridolin Wagner und Joel Grodowski. Die beste Szene gehörte in den zweiten 45 Minuten auch gleich Cueto, der es aus 17 Metern probierte und CFC-Keeper Jukobov zu einer ersten Tat im Spiel zwang. Dieser Versuch sollte aber die einzige Torannäherung der Münsteraner bleiben, die noch ein ganz bitteres Ende bei diesem Auswärtsspiel ereilen sollte.

Bitteres Ende in Chemnitz

Im Strafraum verzog Itter einen Schussversuch, der auf dem Kopf von Scherder landete, der ihn unglücklich an Max Schulze Niehues vorbei im eigenen Kasten versenkte (90.). Umso bitterer, war Scherder bis dahin ein Stabilitätsfaktor in der Dreierkette und hatte zuvor noch mit einem überragenden Tackling gegen Bozic den Rückstand verhindert. Das änderte aber nichts mehr, die Münsteraner standen vor der gewaltigen Aufgabe, diesen Rückstand noch auszugleichen. Das sollte aber nicht mehr gelingen und so stand die Niederlage in diesem so wichtigen Spiel fest.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Scherder, Erdogan, Steurer – Schauerte, Mörschel, Rodrigues Pires (Wagner, 69.), Rossipal – Özcan (Cueto, 57.), Königs (Grodowski, 68.), Litka (Schnellbacher, 57.)

Chemnitz: Jakubov – Maloney, Hoheneder, Reddemann – Itter, Tallig (Langer, 69.), T. Müller, Sirigu (Milde, 69.) – Sturm (Bonga, 46.), Hosiner, Garcia (Bozic, 69.)

Tore: 0:1 Scherder (ET, 90.)

Gelbe Karten: Hosiner, Itter, Müller, Reddemann / Rodrigues Pires

Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer

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