Der SC Preußen Münster hat seine Serie auch im Spitzenspiel ausgebaut! Alle sechs Heimspiele in dieser Saison haben die Adlerträger gewonnen, da reihte sich auch der 2:1-Erfolg am Samstagnachmittag gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf ein. Mit zwei starken Aktionen hatten sich die Hausherren in Durchgang eins einen Zwei-Tore-Vorsprung erarbeitet, den sie in der zweiten Hälfte über die Zeit brachten. Der späte Anschlusstreffer der „Zwoten“ sorgte zwar nochmal für reichlich Spannung im Spiel, am Ende setzten sich die Preußen aber durch und behalten ihre weiße Weste im Preußenstadion.
Viel Anlass, etwas an der Anfangsformation zu ändern, hatten die Adlerträger ihrem Trainer Sascha Hildmann in der vergangenen Woche beim souveränen Auswärtssieg in Lippstadt nicht gegeben. „Wir brauchen schon griffige Argumente, sonst wäre das den Jungs gegenüber nicht fair“, sagte der Coach selbst im Vorfeld der Partie. Und offensichtlich gab es wirklich keinen Grund, der Fußballlehrer schenkte seinem Team erneut das Vertrauen. Nur zwischen die Pfosten kehrte Max Schulze Niehues erwartungsgemäß zurück, zumal der letztwöchige Debütant Marko Dedovic angeschlagen fehlte.
Düsseldorf im anfänglichen Aufwind, die Preußen treffen
Eine frische Brise wehte mit Spielbeginn durchs kühle Preußenstadion, mehr Aufwind gab’s in den Anfangsminuten jedoch für die Gäste. Mit großer Ballsicherheit übernahm die „Zwote“ das Kommando auf dem Platz und zwang die Preußen, erstmal der Musik etwas hinterherzulaufen. Daraus resultierte auch eine erste Großchance, als Kevin Hagemann im Strafraum an den Ball kam, am Ende aber freistehend zu zentral abschloss und Schlussmann Schulze Niehues klären konnte. Es dauerte etwa 20 Minuten, bis sich die Preußen nach und nach freischwimmen konnten und selbst mit Ball besser ins Spiel fanden. Und dann kam Joel Grodowski auch ins Rollen. Erst wurde er wüst an der Seitenlinie im Vollsprint zu Fall gebracht, dafür sah sein Gegenspieler Siebert völlig zu Recht die gelbe Karte. Als hätte ihn das nur weiter angestachelt, bescherte er den Preußen mit einer überragenden Einzelaktion den Führungstreffer. Einen scharfen Pass legte er sich mit dem ersten Kontakt perfekt am Gegenspieler vorbei und schob anschließend überlegt mit rechts ins lange Eck ein (26.).
Von einer wirklich verdienten Führung konnte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sprechen, aber das verdienten sich die Adlerträger in den folgenden Minuten. Defensiv hatten sie die munter aufspielenden Düsseldorfer immer besser im Griff und ließen kaum noch Szenen zu. Gerade im Zentrum, wo Trainer Sascha Hildmann wieder die junge Doppelbesetzung mit Klann und Mekonnen wählte, waren die Jungs zur Stelle, wenn sie gebraucht wurden. Und nach vorne reichte eine weitere richtig stark rausgespielte Situation, um nachzulegen. Grodowski setzte an der eigenen Grundlinie zum Dribbling anstatt zum langen Schlag an und ließ erst drei Gegenspieler aussteigen, ehe er auf der linken Bahn Heidemann bediente. Der sah den gestarteten Alexander Langlitz und schlug aus dem Halbfeld einen perfekten Diagonalball in seinen Laufweg. Der Doppeltorschütze aus der Vorwoche behielt vor dem Keeper wieder die Nerven, umkurvte ihn und schob gekonnt zum 2:0 ein (42.). Das sah nach Fußball aus.
Aus der Pause kamen die Fortunen mit entsprechend viel Wut im Bauch und hatten, wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs, mehr vom Spiel. Über weite Strecken verteidigten die Preußen es aber weiter sicher, zu einer ersten Chance kamen die Gäste aber zeitig nach dem Seitenwechsel. Top-Torschütze Steffen Meuer tauchte da vor dem SCP-Kasten auf, verzog aber. Viel mehr passierte auf dem Feld lange Zeit nicht und es spielte sich viel auf Höhe der Mittellinie ab, wo die Adlerträger die Düsseldorfer empfingen. Weil aber die Entlastungsangriffe besonders gegen Ende der Partie nicht zielstrebig genug zu Ende geführt wurden, blieb die Vorentscheidung aus. Und das bestraften die Fortunen mit dem Anschlusstreffer.
Sieg über die Zeit gezittert
Im Sechzehner fiel dem auffälligen Kevin Hagemann das Leder vor die Füße, der einfach per Dropkick abzog und durch die Menge traf (84.). Max Schulze Niehues war da machtlos. Dadurch kam natürlich nochmal zusätzliche Hektik ins Spiel. Düsseldorf rannte jetzt mit allen Spielern an, die Preußen wiederum wehrten sich nach Kräften und schmissen sich in jede Situation. Auf Seiten der Fortuna hatte Cedric Euschen auch noch per Kopf eine Möglichkeit zum Ausgleich, auf der anderen Seite verpasste es Jules Schwadorf mit einem Heber endgültig den Deckel auf die Partie zu machen. So mussten die Preußen bangen und zittern, bis der erlösende Schlusspfiff von Referee Martin Ulankiewicz ertönte und der 2:1-Heimsieg feststand.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Erdogan, Heidemann – Mekonnen, Klann – Langlitz (Frenkert, 77.), Remberg (Zahn, 73.), Grodowski (Touray, 65.) – Atilgan (Schwadorf, 56.)
Düsseldorf: Wiesner – Montag (Heric, 89.), Siebert (Lovren, 61.), Tomiak, Oberdorf, Stöcker (Könighaus, 46.) – Meuer, Köther, Lofolomo (Euschen, 72.), Hagemann – Lobinger
Tore: 1:0 Grodowsko (26.), 2:0 Langlitz (42.), 2:1 Hagemann (84.)
Gelbe Karten: Siebert, Wiesner, Lofolomo / Atilgan
Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz