Der SC Preußen 06 e.V. Münster unterlag eine Woche nach der Auswärtsniederlage in Halle auch im Heimspiel vor 8.414 Zuschauern gegen den Chemnitzer FC mit 2:3 (2:2). 15 gute Minuten zum Ende der ersten Hälfte reichten durch Tore von Amaury Bischoff und Marcel Reichwein nur dazu, den zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand auszugleichen. Nach der neunten Saisonniederlage haben die Preußen an Boden im Aufstiegskampf verloren und rangieren jetzt mit vier Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz auf Position fünf im Klassement.
Trainer Ralf Loose reagierte auf die 0:3-Niederlage in Halle am vergangenen Wochenende und veränderte seine Startformation mit drei neuen Akteuren. Daniel Masuch hütete das erste Mal seit dem Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers im November des letzten Jahres wieder das Tor der Preußen und ersetzte den rotgesperrten Maximilian Schulze Niehues. Philipp Hoffmann rutschte für Simon Scherder ins Team, dessen Position auf der Sechs Marcus Piossek übernahm. Im Angriff erhielt Reichwein wieder den Vorzug gegenüber Rogier Krohne.
Reichwein verpasst die Führung
Mit Anpfiff verzichteten beide Teams auf eine Abtastphase, sondern suchten den direkten Weg in die jeweiligen Strafräume. Nachdem einem Treffer der Chemnitzer die Anerkennung wegen einer Abseitsposition verweigert wurde (3.), hatten die Preußen die erste große Chance durch Reichwein, der den Ball freistehend aus acht Metern aber neben den Chemnitzer Kasten setzte (4.).
Die Mannschaften beharkten sich in der Folgezeit im Mittelfeld und suchten mit vielen langen Bällen den Weg nach vorne. Einer dieser langen Zuspiele brachte nach 21 Minuten die Führung für die Gäste. Frank Löning verlängerte einen dieser Zuspiele mit dem Kopf und sein Sturmpartner Anton Fink blieb ruhig und vollendete den Angriff per Lupfer. Zehn Minuten später ereilte den Preußen der nächste Rückschlag. Dieses Mal war es Löning, der freigespielt wurde und aus kurzer Distanz einschieben konnte (31.).
Ausgleich noch vor der Pause
0:2 nach einer halben Stunde, die Preußen standen mit dem Rücken zur Wand, zeigten aber Moral und Kampfgeist. Das Spiel nahm bis zur Pause richtig Fahrt auf, es entwickelte sich ein rassiges Drittligaspiel. Im direkten Gegenzug nach dem zweiten Gegentreffer fanden die Adlerträger ins Spiel zurück. Nach einem erneuten langen Ball wurde Hoffmann im Strafraum von Nils Röseler zu Fall gebracht. Amaury Bischoff nutzte die Chance aus elf Metern in gewohnter, sicherer Art und Weise (33.).
Nachdem Masuch im Verbund mit dem Torpfosten einen Freistoß von Fink abwehren konnte, glich die Loose-Elf den Spielstand aus. Nach Zuspiel von Marc Heitmeier tauchte Reichwein alleine vor Philipp Pentke im Tor der Gäste auf und netzte aus zwölf Metern Torentfernung ein (40.). Fast hätte Doiminik Schmidt sogar den Führungstreffer erzielt, allerdings parierte Pentke den Kopfball des Preußen-Spielführers stark (42.).
Chemnitz erneut in Front
In der Halbzeitpause kühlten sich beide Mannschaften ein wenig ab, die Teams starteten abwartend in den zweiten Spielabschnitt. Wie schon in den ersten 45 Minuten waren es dann wieder die Gäste, die mit der ersten Möglichkeit die erneute Führung erzielten. Nach einem schnell vorgetragenen Konter sah es zunächst so aus, als ob die Preußen die Situation im Griff hatten. Allerdings senkte sich Fabians Stenzels Lupfer unter Mithilfe von Masuch ins Tor der Adlerträger (59.).
Den wiederholten Rückstand konnten die Preußen nicht mehr egalisieren. Die Wechsel – Krohne für Reichwein und Amachaibou für Siegert – brachten nicht die gewünschte Wirkung. Die Chemnitzer mit ihrem gefährlichen Angreiferduo Fink/Löring suchten immer wieder mit gefährlichen Kontern die Möglichkeit auf das vierte Tor. Zwei Großchancen von Tim Danneberg und Reagy Baag Ofosu brachten nicht die vorzeitige Entscheidung zugunsten der Gäste, die sich mit dem Abpfiff dennoch über drei Zähler freuen konnten.
Am kommenden Wochenende reisen die Preußen zum Westfalenderby auf die Bielefelder Alm und treffen dort auf den aktuellen Spitzenreiter der 3. Liga.
Daten zum Spiel:
Münster: Masuch – Schulz, Schmidt, Heitmeier, Hergesell – Bischoff, Piossek – Siegert (63. Amachaibou), Kara, Hoffmann – Reichwein (63. Krohne)
Chemnitz: Pentke – Scheffel, Conrad, Röseler, Cincotta – Danneberg, Stenzel – Türpitz (90+2. Mauersberger), Fink ( 83. Ziereis), Ofosu (83. Kehl-Gomez) – Löning
Tore: 0:1 Fink (21.), 0:2 Löning (31.), 1:2 Bischoff (33., Foulelfmeter), 2:2 Reichwein (40.), 2:3 Stenzel (59.).
Gelbe Karten: Schmidt (10.) / Pentke, Ofosu
Zuschauer: 8.414
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)