Die U14 des SC Preußen nutze die Osterpause, um eine gemeinsame Reise in die Hauptstadt zu unternehmen. Dort, wo der SCP im Dezember mit über 6.000 mitgereisten Anhängern einen sensationellen Auswärtssieg feierte, verbrachten die YOUNGSTARS vier Tage voller sportlicher und wertebildender Aktivitäten. Ermöglicht wurde der Trip vom Förderclub Preußen Münster.
„Für uns sind solche Fahrten, die den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl stärken, immer förderwürdig“, begründet Carsten Schlamann, stellvertretender Vorsitzender des FCPM, die finanzielle Unterstützung. „Unter anderem natürlich auch vor dem Hintergrund des sportlichen Wettkampfs, aber auch der Werte- und Gemeinschaftsbildung.“ Schließlich hatte sich das Team von Johannes Tenbrink und Nicolas Müller, die von U19 Co-Trainer Damian Feldmann unterstützt wurden, ein äußerst vielfältiges Programm vorgenommen.
Los ging es am Dienstagmorgen mit einem Testspiel gegen Hertha BSC, der über eine der renommiertesten Jugendakademien Deutschlands verfügt. Anders als die Profis konnten die Jungadler die Alte Dame nicht schocken. Bei der 3:7-Niederlage verkauften sich die Preußen jedoch mehr als teuer und konnten durchaus zufrieden mit der eigenen Leistung sein.
Im Anschluss zog es die Adlerträger wieder zurück ins Stadtzentrum, wo sich die U14-Flemmer untereinander in einer Foto-Challenge vor diversen Sehenswürdigkeiten herausforderten. Der darauffolgende Tag stand ganz im Zeichen der Erholung und wurde dementsprechend im Tropical Island verbracht.
Besonderer Besuch von Gedenkstätte
So blieb noch eine weiterbildende Maßnahme aus. Die hatte es mit dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen in sich und hinterließ offenbar Spuren bei den YOUNGSTARS. „Die Spieler wirkten sehr interessiert, waren auf der Rückfahrt aber auch ziemlich ruhig. Schon während des Besuchs wirkten einige geschockt über „Lebensbedingungen“ und die Vernichtungsanlagen. Es war uns ein Anliegen, dass die Spieler erkennen, wie privilegiert sie sind, auch abseits dieser Geschichten“, berichtet Coach Johannes Tenbrink.
Des Weiteren war es das Ziel der Trainer und Betreuer, mit dem Besuch der Gedenkstätte Bezüge zu den aktuellen politischen Verhältnissen herzustellen und die Spieler für die Gefahren diskriminierender Bewegungen zu sensibilisieren. „Natürlich haben wir das Ganze im Anschluss nochmal reflektiert. Die Menschen wussten damals nicht, dass es so weit gehen würde. Da konnten wir einige Parallelen zum Anfang der NS-Zeit mit der heutigen Zeit zusammen herausstellen“, fügt Tenbrink hinzu.
Dem Bildungsauftrag schließt sich Schlamann an: „Der Besuch des KZ-Gedenkstätte und der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit Nazi-Deutschlands ist vor dem Hintergrund, dass der SCP stolz multikulturell unterwegs ist und auch alleine im Stadtteil Berg Fidel über 50 Nationalitäten zu Hause sind, total unterstützenswert.“
Mit der Fahrt im Allgemeinen zeigten sich die Verantwortlichen im Anschluss mehr als zufrieden: „Ziel der Veranstaltung war es, Freizeit als auch Fußball mit Bildung zu verbinden. Ich glaube die Jungs haben insgesamt sehr gute Erfahrungen gesammelt, die auch Einfluss auf ihre Persönlichkeitsentwicklung nehmen werden“, resümiert Tenbrink.