Am vergangenen Wochenende, dem 18. Spieltag in der Westfalenliga, sammelte Emil Atlason in der U23 von Trainer Sören Weinfurtner nicht nur Spielparxis, der 21-Jährige erzielte auch sein erstes Tor im Adlerdress.
„Ich heiße Emil Atlason, komme aus Island und ich spiele Fußball mit Preußen Münster Verein“, stellt sich der Winter-Neuzugang des SC Preußen 06 e.V. Münster im Interview etwas verlegen, dafür aber charmant auf Deutsch vor. Ganz fremd ist ihm die Sprache nicht, ein paar Grundlagen kennt er noch aus dem dreijährigen Deutschunterricht. Hätte er damals gewusst, dass er die Sprache noch einmal brauchen würde, hätte er seine Hausaufgaben zu Schulzeiten sicher gründlicher gemacht, gibt er mit einem Schmunzeln zu und wechselt währenddessen ins Englische.
„Großartig und ein unbeschreibliches Gefühl“
In der Winterpause kam der 1,89 Meter große Nachwuchsstürmer vom KR Reykjavík und verlagerte seinen Lebensmittelpunkt von der Hauptstadt Islands ins knapp sieben Flugstunden entfernte Münster. „Natürlich muss ich mich, wie jeder andere neue Spieler, noch ein bisschen in Münster einleben und die Jungs noch besser kennenlernen, um mehr aus mir herauszukommen und mit meinen Stärken auf dem Rasen zu überzeugen. Das wird die nächste Zeit aber dann hoffentlich mit sich bringen“, erklärt Atlason, der seine Schnelligkeit, Sprungkraft und Kopfballstärke zu seinen besonderen Qualitäten zählt.
In der Pepsideild, der höchsten isländischen Fußballprofiliga, erzielte der Angreifer in 51 Einstätzen zehn Treffer und stellte in der Champions League- und Europa-League-Qualifikation mit jeweils einem Treffer auch seine Qualitäten auch auf internationaler Bühne unter Beweis. Seine elf Einsätze und acht Tore im isländischen U21-Team gehören aber mit Abstand zu den Highlights seiner bisherigen Karriere: „Es ist großartig und ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man einläuft und vor dem Spiel seine Nationalhymne hören darf. In jedem Spiel gibt man als Fußballer 100 Prozent, aber das Tragen des Nationaltrikots kitzelt immer ein paar Prozentpunkte mehr aus einem heraus. Als ich mein Länderspieldebüt für die U21 gab, ging ein Traum für mich in Erfüllung“, will sich Emil Atlason mit einem Einsatz für die A-Nationalmannschaft Islands in Zukunft seinen nächsten Traum erfüllen.
Ein Vorbild das große Fußstapfen hinterlässt
Sein Talent wurde ihm von seinem Vater Atli Edvaldsson, der 59 Tore in 225 Bundesligaspielen erzielte, sprichwörtlich in die Wiege gelegt. „Natürlich hatte mein Vater einen sehr großen Einfluss auf mich, er war ein großartiger Fußballer, hat mir in meiner Kindheit immer Geschichten aus seiner aktiven Zeit erzählt und ich wollte immer in seine Fußstapfen treten. Auch heute unterstützt und motiviert er mich, wo er nur kann“, kommt Atlason regelrecht ins Schwärmen und spricht vom besten Vater, den man sich nur wünschen kann.
„In Island stand der Fußball zwar immer an erster Stelle, aber man hatte auch noch Freunde und Familie um sich herum. Hier geht es nur um Fußball, Fußball, Fußball und dafür bin ich dem Verein sehr dankbar“, ist Emil Atlason nach Deutschland gekommen, um sich als Fußballer weiterzuentwickeln, die Adlerträger mit seinen Toren zu unterstützen und mit den Preußen erfolgreich zu sein.