Freitagabend, Flutlicht, 3. Liga – Jedem Fußballfan dürfte bei diesen Voraussetzungen das Herz aufgehen. Die Vorfreude beim SC Preußen 06 e.V. Münster auf das Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg ist natürlich vorhanden, durch die aktuelle Tabellensituation allerdings getrübt. Nicht nur, dass die Adlerträger in dieser Spielzeit auswärts meist nicht überzeugen konnten. Hinzu kommt, dass sie sich im Abstiegskampf keine weiteren Ausrutscher leisten können. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen können die Schützlinge von Benno Möhlmann dennoch mit neuem Mut nach Sachsen-Anhalt fahren, denn gegen den Halleschen FC verkörperten die Schwarz-Weiß-Grünen die Tugenden, die aktuell gefragt sind: „Wir haben kompakt und defensiv gut gearbeitet. Wir haben gekämpft und eine Einheit auf den Platz gebracht – genau das muss die Basis für unsere kommenden Partien sein!“
„Wir müssen richtig arbeiten“
In Magdeburg wartet aber nicht nur eine stimmgewaltige Zuschauerkulisse auf die Preußen, auch das Team von Jens Härtel mischt ganz oben mit und belegt im Moment den zweiten Platz. Dass die Preußen bisher auch alle Kräftemessen gegen den 1. FCM in der 3. Liga verloren haben, interessiert Benno Möhlmann nicht: „Wir sollten nicht auf die Papierform schauen, demnach hätten wir auch gegen Mainz punkten müssen. Wir müssen einfach mehr rauskriegen, als alle annehmen.“ Und die Voraussetzung für eben diesen Auftrag ist klar formuliert: „Wir müssen ein funktionierendes Team auf dem Platz haben, das 90 Minuten alles raushaut und immer wieder versucht, in der Offensive gefährlich zu werden. Mit ein bisschen Glück, können wir dann punkten“, weiß der erfahrene Fußballlehrer, auf was es am Freitagabend ankommen wird und ergänzt: „Und wie heißt es so schön: Glück kann man sich erarbeiten. Also müssen wir richtig arbeiten!“
Der 26. Spieltag ist gleichzeitig auch der Auftakt in eine Englische Woche. Am Dienstag treffen die Adlerträger auf den FSV Frankfurt, den Freitag darauf müssen die Preußen in Bremen ran. Benno Möhlmann sieht das aber gelassen: „Wir werden die Woche pragmatisch angehen.“ Auf die Frage, ob die drei Spiele binnen sieben Tagen seinem Team im Abstiegskampf entgegenkommen würden, antwortete der 62-Jährige kurz und knapp: „Das kommt am Ende auf die Punkteausbeute an.“ In Magdeburg soll also der Grundstein gelegt werden, um wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln.
Müller verletzt, Tekerci und Kittner dabei
Die Personalsituation entspannt sich im Trainingsbetrieb zwar, denn Spieler wie Denis Mangafic und Ole Kittner kehren zurück, sind aber noch nicht voll einsatzfähig. Auch der langzeitverletzte Philipp Hoffmann absolviert schon wieder Einheiten mit dem Ball, braucht aber noch Zeit. Für das Auswärtsspiel sieht die Situation aber ganz anders aus: Sowohl Benjamin Schwarz als auch Michele Rizzi (beide gesperrt) stehen Möhlmann nicht zur Verfügung. Auch Christian Müller fehlt mit Wadenproblemen, für ihn rückt Sinan Tekerci in den Kader. Wie der Übungsleiter vor allem die Ausfälle im defensiven Mittelfeld kompensieren will, verriet er noch nicht: „Wir müssen das morgige Training noch abwarten.“ Welche Lösung sich der Cheftrainer auch überlegt, das Anforderungsprofil ist morgen Abend für alle klar umschrieben: Einsatz, Leidenschaft, Wille.