Im Alltag und auf dem Platz helfen uns sogenannte Exekutive Funktionen Störreize und Impulse zu unterdrücken. Sie ermöglichen den Wechsel zwischen verschiedenen mentalen Anforderungen und das kurzfristige Speichern von Informationen, damit wir diese im Kopf weiter verarbeiten können. Sie sind damit von großer Bedeutung in einem Spiel, in dem das physische Limit durch hochqualifizierte Athletiktrainer beinahe erreicht ist, das Potenzial der kognitiven Fähigkeiten jedoch noch weiter ausgeschöpft werden kann. Dementsprechend geht das Projektteam um Prof. Dr. Nils Neuber und Malte Stoffers von der Universität Münster der Frage nach, wie ebenjene Exekutive Funktionen im Fußballtraining von Jugendmannschaften gefördert werden können. An dem Forschungsprojekt teilgenommen haben dabei auch die U13 und U12 des SC Preußen Münster.
Den Wissenschaftsstandort Münster unterstützen
„Wir haben in den letzten Jahren immer mal wieder an Uni-Studien teilgenommen. Mit einem Sportzweig an der Universität sind wir daran interessiert, dass wir den Sport auch wissenschaftlich unterstützen und dies auch den Jungs vermitteln“, freut sich U12-Coach Martin Kastner über die Gelegenheit, dem Wissenschaftsstandort Münster entgegenkommen zu können. Über die Teilnahme der YOUNGSTARS sowie weiterer Vereine aus dem Einzugsgebiet des FLVW zeigt sich auch Projekt-Koordinator Malte Stoffers mehr als zufrieden: „Wir freuen uns sehr, dass der SC Preußen Münster und viele weitere Vereine durch die Teilnahme am Projekt dabei unterstützen, zu untersuchen, ob und inwieweit eine solche Förderung möglich ist. Ohne die engagierten Trainerinnen und Trainer und die motivierten Jungs und Mädels wäre das nicht möglich.“
Förderung für alle Vereine
Das Forschungsgebiet ist dabei an sich nicht neu. Einige Profi-Vereine untersuchen zum Beispiel bereits die Förderung exekutiver Funktionen mit Hilfe von virtuellen Umgebungen. Ein Zugang zu derartigen Räumen liegt jedoch fernab von den Möglichkeiten der Vereine im Breitensport. Ziel des Projekts Förderung Exekutiver Funktionen in Fußballvereinen (FeFiF) ist dementsprechend, eine Förderung zu entwickeln, die für alle Vereine und Mannschaften umsetzbar ist. Dies wurde anhand gezielter, geistig anspruchsvoller Übungen und Spielformen untersucht. Erste Ergebnisse der Auswertung werden Mitte des kommenden Jahres erwartet. Positive Resultate könnten sich dabei in zweierlei Hinsicht bemerkbar machen: „Eine gelingende Förderung könnte das Kind als Fußballer verbessern und dabei gleichzeitig die geistige Entwicklung des Kindes positiv beeinflussen“, so Stoffers.
Text: Lorenz Schulze-Marmeling