Finale! Der SC Preußen Münster hat sich am Mittwochabend beim SC Verl verdient mit 3:0 durchgesetzt und sich damit das Ticket für das Finale des Krombacher Westfalenpokals gesichtert, das am 29. Mai im Rahmen des Finaltags der Amateure gespielt wird. Damit haben sich die Adlerträger für ihre starke Leistung gegen den klassenhöheren Drittligisten belohnt und einmal mehr unter Beweis gestellt, wie viel Qualität und Mentalität im Team steckt.

Das große Ziel, der Finaleinzug, wurde auch mit der Aufstellung nochmal unterstrichen. Keine Verschnaufpause für niemanden, alle Leistungsträger, die nicht verletzungsbedingt fehlten, standen in der Startelf. Dazu stellte Trainer Sascha Hildmann sein System um und wechselte auf ein 4-3-3-System, um gegen das hohe Pressing der Verler mehr Möglichkeiten zu haben. Die Innenverteidigung bildete das eingespielte Paar um Simon Scherder und Marcel Hoffmeier, auf außen durften Julian Schauerte und Lukas Frenkert. Im Zentrum rückte Joshua Holtby an die Seite von Dennis Daube und Nicolai Remberg, in der Spitze blieb es bei Alexander Langlitz, Gerrit Wegkamp und Deniz Bindemann.

Doppelschlag bringt die Führung

Die Favoritenrolle am Abend gehörte dem Drittligisten, der mit seiner spielerischen Art auch von Beginn an versuchte, diese Rolle auszufüllen und das Weiterkommen gleich in die Hand zu nehmen. Doch wie der Preußencoach es schon im Vorfeld angekündigt hatte, versteckten sich die Adlerträger an der Poststraße nicht und hielten mit ihrer offensiven Art dagegen. So wechselte der Ballbesitz in der Anfangsphase immer wieder, auf beiden Seiten standen die Hintermannschaften aber sicher und ließen nicht wirklich was zu. Mit der Zeit entwickelten die Hausherren dann ein leichtes Übergewicht am Ball, die Tore sollten aber dennoch auf Seiten der Preußen fallen. Nach einer Balleroberung im zentralen Mittelfeld hatte Gerrit Wegkamp das Auge für den einlaufenden Alexander Langlitz und bediente ihn mustergültig. Langlitz umkurvte Keeper SCV-Keeper Robin Brüseke und hatte dann keine Probleme mehr, zum 1:0 einzuschieben (22.). Nur vier Minuten später sprang Mael Corboz dann der Ball im eigenen Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Thorben Siewer entschied auf Strafstoß. Gerrit Wegkamp trat an und versenkte souverän zum 2:0 (27.).

Zu dem Zeitpunkt eine nicht unverdiente Führung, mit dem Vorsprung im Rücken zogen sich die Adlerträger in der Schlussviertelstunde vor der Pause aber zu weit in die eigene Hälfte zurück. Verl dominierte vor der Pause so von Minute zu Minute mehr, es dauerte gegen die gut sortierte Defensive der Münsteraner aber, bis auch erste Chancen dabei raussprangen. Nach 40 Minuten brannte es dann einmal richtig, als Zlatko Janjic einen Kopfball stark auf den Kasten brachte. Marko Dedovic parierte stark, beim Nachschuss waren die Adlerträger im Glück, dass Julian Schwermann seinen Volley über den Querbalken setzte. In der Pause dürfte Trainer Sascha Hildmann die Problematik angesprochen haben, brachte zudem Niklas Heidemann für den am Mittwochabend glücklosen Deniz Bindemann. Und nach der Pause gehörte die erste Großchance wieder den Preußen. Erst parierte der Verler Schlussmann einen Wegkamp-Kopfball stark, den Nachschuss setzte der Mittelstürmer dann, zum Entsetzen aller Preußen, neben den Pfosten. Nur wenig später flankte Langlitz selbst, diesmal verpasste Schauerte die Hereingabe knapp, sonst wäre es richtig gefährlich geworden.

Heidemann mit der (späten) Entscheidung

Ähnlich wie in Durchgang eins entwickelte Verl auch in Halbzeit zwei mit der Zeit dann wieder ein leichtes Übergewicht. Das erste Mal gefährlich wurde es nach etwas mehr als einer Stunde nach einem Freistoß, richtig zittern mussten die Adlerträger aber, als ein Distanzschuss von Berkan Taz an die Latte klatschte. Den kurzen Schockmoment verpackten die Preußen aber gut und antworteten selbst mit zwei richtig dicken Dingern. Erst lief Heidemann auf Keeper Brüseke zu, zwei Minuten später traf der bärenstarke Langlitz aus der Drehung nur den Pfosten. Damit hätten die Münsteraner die Partie entscheiden müssen, so blieb Verl aber doch irgendwie im Spiel und ging zumindest mit einer Resthoffnung in die Schlussphase. Viel mehr als ein Funken Hoffnung war das am Ende aber nicht, denn die Adlerträger verteidigten leidenschaftlich jeden Grashalm in der Sportclub Arena und schafften es mit dem 3:0 Sekunden vor Schluss dann auch endgültig, die Partie zu entscheiden. Niklas Heidemann machte es aus guten 16 Metern besser als noch Minuten zuvor und versenkte mit rechts ins lange Eck (90.). Die Entscheidung in einem starken Spiel der Preußen, die völlig verdient in 10 Tagen im Finale auf die Sportfreunde Lotte treffen.

Die Daten zum Spiel

SCP: Dedovic – Schauerte, Scherder, Hoffmeier, Frenkert – Remberg, Daube, Holtby (Klann, 88.) – Langlitz (Möbius, 79.), Wegkamp, Bindemann (Heidemann, 46.)

Verl: Brüseke – Lannert, Mikic, Jürgensen, Ritzka – Korb (Hecker, 46.), Schwermann (Eilers, 63.), Corboz – Rahibic, Janjic (Haeder, 71.), Taz

Tore: 1:0 Langlitz (22.), 2:0 Wegkamp (27.), 3:0 Heidemann

Gelbe Karten: Corboz, Haeder / Hoffmeier

Schiedsrichter: Thorben Siewer

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