Auch, wenn es in diesen Tagen auf Distanz ablief, war es von Herzlichkeit geprägt. Und obwohl man sich auf der Straße begegnete, fühlte es sich fast heimisch an. Der FIEGE-Weihnachtsexpress hat am Donnerstag, beladen mit den beiden Preußen-Urgesteinen Simon Scherder und Max Schulze Niehues, sechs ausgewählten Haushalten im Münsterland einen (Überraschungs-)Besuch abgestattet und die Geschenke der Aktion „Weil du es verdient hast!“ überreicht. Und die Reaktionen zeigten, wie viel den ausgewählten Mitgliedern der Preußenfamilie das bedeutete. Von strahlender Freude und unendlicher Dankbarkeit bis hin zu fast etwas perplexen Beschenkten war alles dabei.
Ein ausführlicher Rückblick auf die vierstündige Überraschungstour, die allen Beteiligten wohl für lange Zeit im Kopf bleiben wird. Mit dem Heimsieg vom Vorabend im Rücken und der Vormittagseinheit in den Beinen, schlüpften die beiden Adlerträger am Mittag in ihre Rolle als Geschenkboten und begannen die Tour. Erste Station: Die Erzieher/Innen in der Kindertagesstätte Hummelnest, die von einem Elternteil vorgeschlagen wurden. Mit zahlreichen Mal-Sets, einem Preußentrikot und dem Wertgutschein (850€) für ein Warenhaus ausgerüstet, fuhr der Weihnachtsexpress in Everswinkel vor und sorgte bei den kleinen Kindern für große Augen und bei den Erzieherinnen für glückliche Gesichter. Ein kurzer Plausch vor der Haustür, dann steuerten die beiden Adlerträger die nächsten Ziele an.
In Alverskirchen angekommen, wartete eine vom Schicksal gebeutelte Patchwork-Familie auf ihren Besuch, deren Herzen durch und durch schwarz-weiß-grün schlagen. Umso größer war die Freude über die Geschenke, aber vor allem über den Besuch ihrer Preußen-Idole. Beim nächsten Halt gab es ein Wiedersehen mit der Familie Everwin. Papa Konrad dürfte den Preußenfans als Herzensradler ein Begriff sein, der für den Verein „Kinderherzen heilen e.V.“ durch eine Fahrradtour Spenden sammelte. Die Preußen machten damals auf diese Aktion aufmerksam und spendeten selbst 1.000 EUR. Sein Sohn Linus, Preußenmitglied seit Stunde eins und heute zweieinhalb Jahre alt, hatte im September letzten Jahres erfolgreich ein Spenderherz transplantiert bekommen und kann in diesem Jahr erstmals mit seinen Eltern zuhause Weihnachten feiern. Auch wenn es aufgrund von Corona ohne Freunde oder Familie ablaufen muss. Trotz dieser widrigen Umstände ließ Papa Everwin es sich aber auch in diesem Jahr nicht nehmen, wieder selbst eine Spendentour bis nach München zu absolvieren, die fast 20.000 EUR einbrachte. Der kleine Linus durfte sich jetzt auf jeden Fall über sein erstes eigenes Preußentrikot freuen und auch mit dem Wertgutschein wird die Familie etwas anzufangen wissen.
Damit war die Hälfte der Route für den FIEGE-Weihnachtsexpress geschafft, den es jetzt von Telgte nach Münster Coerde führte. Zu einer alleinerziehenden Mutter, die in diesem Jahr nach einem Autounfall lange Zeit zuhause bleiben musste. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern, die fleißig mitanpackten, nähte sie kurzerhand einen Mund-Nasen-Schutz nach dem anderen und stellte diese Masken anschließend Kliniken kostenlos zur Verfügung. Als Belohnung wurde sie von ihrer Mutter für die Aktion nominiert und von den Preußen und FIEGE überrascht. Der nächste Halt der Route war in Münster Kinderhaus. Ein Preußenfan, der seit Jahrzehnten zum Verein steht und ihm die Treue hält. Und noch heute, auch wenn er auf einem Auge erblindet und auch die Sehkraft des anderen auf wenige Prozente geschwunden ist, verfolgt er jedes Spiel vor dem Fernseher oder dem Laptop. Da war ihm die Freude über den Besuch der Spieler, die er sonst nur noch vom Bildschirm kennt, mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben. Ein, zwei Anekdoten vergangener Jahre durften da nicht fehlen, ehe noch alle Unterschriften auf das überreichte Trikot folgten.
Die letzte Station lag im Norden des Münsterlandes, genauer gesagt in Emsdetten. Und hier wusste Daniel Nacke, der selbst großer Preußenfan ist und als Pfleger bei der Caritas in einem Heim für Menschen mit Autismus arbeitet, so gar nichts von seinem Glück. Als er schließlich um die Ecke blickte und anschließend noch die Geschenke überreicht bekam, war er fast etwas überrumpelt. Sichtlich vor Freude angefasst, holte er schnell sein Team, mit dem er diesen Dank und den Moment unbedingt teilen wollte. Es war ein absolut passender Abschluss der knapp vierstündigen Reise des FIEGE-Weihnachtsexpress durch das Münsterland, der an vielen Stellen für strahlender Gesichter und überglückliche Preußen gesorgt hatte. Die vorweihnachtlichen Überraschungen sind auf jeden Fall geglückt.
Bewegtbilder zur Tour des FIEGE-Weihnachtexpress gibt’s hier.
Zum Hintergrund: Im Rahmen der gemeinsamen Weihnachtsaktion des SC Preußen mit seinem Hauptsponsor, der FIEGE Gruppe, hatten alle Preußen die Möglichkeit, jemanden vorzuschlagen, der diese Überraschung in diesem schwierigen Jahr besonders verdient hat. Insgesamt 39 Vorschläge wurden übermittelt, aus denen die Jury – bestehend aus FIEGE-Vorstand Martin Rademaker und FIEGE-Geschäftsführer Christoph Mangelmans sowie Preußen-Präsident Christoph Strässer und Sportdirektor Peter Niemeyer – sechs Gewinner auswählten.