Der SC Preußen Münster muss auch die nächste lange Heimreise ohne Punkte antreten. Am frühen Samstagabend unterlagen die Adlerträger dem SSV Jahn Regensburg mit 1:2 und verpassten es, sich für den eigenen Aufwand zu belohnen. Die Hausherren nutzten dabei ihre Chancen in den richtigen Momenten, die Münsteraner verpassten das mehrfach. Besonders bitter war, dass Sebastian Mrowca schon nach wenigen Minuten vom Feld musste, später sah zudem Thomas Kok rot. Weiter geht’s für die Preußen nächste Woche Sonntag im Preußenstadion gegen den SSV Ulm (16:30 Uhr).

Anfangsphase ohne Chancen

Ohne eine Veränderung in der Startelf begannen die Adlerträger im Jahnstadion. Wer dabei eine defensiv ausgerichtete Heimmannschaft erwartet hatte, der wurde überrascht. Der Jahn verteidigte die Preußen über den ganzen Platz im Eins gegen eins, presste bis an den Strafraum. Anders als in Dresden stand die Hildmann-Elf diesmal zu Beginn etwas tiefer und abwartender, um die vielen langen Bälle der Hausherren besser verteidigen zu können. Weil die Defensivarbeit dadurch auf beiden Seiten funktionierte, waren Chancen in den ersten 30 Minuten nahezu Mangelware. Eine Kontersituation leitete Daniel Kyerewaa durchs Zentrum stark ein, im letzten Drittel verpuffte die Szene aber, mehr gab’s erstmal nicht. Leichte Offensivvorteile hatte dennoch Regensburg, denen nach etwas mehr als einer halben Stunde auch die erste richtig gefährliche Szene gehörte. Über rechts brachen sie durch und legten den Ball im Strafraum quer, wo Dominik Kother am Fünfmeterraum zuerst an den Ball kam, im letzten Moment aber noch von Jano ter Horst geblockt wurde. Darauf antworteten die Preußen im direkten Gegenzug selbst mit ihrer bis dato besten Möglichkeit, der Schuss von Benjamin Böckle flog aber knapp am Pfosten vorbei.

Viel mehr passierte aber in Durchgang eins nicht und es ging, unterm Strich verdient, mit dem 0:0 in die Halbzeitpause. Dort schraubten die Adlerträger offensichtlich an ein, zwei Stellschrauben und kamen offensiver zurück – und das fruchtete. Die Preußen attackierten jetzt früher und standen höher, das half auch bei eigenem Ballbesitz. Mehrfach kombinierten sie sich durchs Mittelfeld und hätten durch Malik Batmaz auch in Führung gehen können, vielleicht müssen. Erst traf der Sieben-Tore-Mann den Pfosten (51.), beim zweiten Versuch nur eine Minute später verzog er einen Volleyversuch im Strafraum (52.). Die Kaltschnäuzigkeit, die in den Szenen fehlte, zeigte Regensburg wenig später. Auf rechts bekam Konrad Faber zu viel Zeit und brachte eine scharfe Flanke, die Christian Viet am ersten Pfosten verlängerte und Kother am zweiten Pfosten über die Linie drücke – 0:1 (57.).

Mutig auch in Unterzahl

Es war ein Treffer inmitten der besten Phase der Preußen, die eine Viertelstunde später den nächsten Rückschlag verkraften mussten. Thomas Kok verstolperte als letzter Mann den Ball. Angreifer Agyemang Diawusie erkannte den Moment und zog mit dem ersten Ballkontakt an Kok vorbei, der kurz seinen Arm raushielt. Der SSV-Angreifer nahm das dankend an und ging, ohne richtigen Kontakt, sofort zu Boden. In der Zeitlupe zu wenig für eine Rote Karte, im Spiel sah es nach mehr aus. Schiedsrichter Daniel Bartnitzki stellte Kok aber vom Feld (71.). Am Spiel änderte die Karte aber nicht viel. Die Adlerträger blieben mutig und versuchten auf den Ausgleich zu drängen. Viele Chancen gab es nicht, aber als der eingewechselte Joel Grodowski Malik Batmaz mit seiner butterweichen Flanke fand, wäre der Ausgleich möglich gewesen. SSV-Keeper Felix Gebhardt parierte den Kopfball aber stark (86.). Auf der anderen Seite bekam Regensburg in den Schlussminuten natürlich immer mehr Platz für Konter. Mehrere blieben noch ohne Erfolg, in der Nachspielzeit sorgte Kother mit seinem zweiten Treffer aber für die Entscheidung – 0:2 (90.+2). Simon Scherder sorgte per Kopf noch für den 1:2-Anschluss (90.+6), danach war aber Schluss und die knappe Niederlage stand fest.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schenk – Scherder, Kok, Koulis – ter Horst (Grodowski, 65.), Kyerewaa, Bazzoli, Mrowca (Bouchama, 12.), Böckle (Lorenz, 65.) – Wegkamp, Batmaz

Regensburg: Gebhart – Faber, Breunig, Ballas, Hein (Eisenhuth, 62.) – Bulic, Geipl (Diawusie, 62. / Hottmann, 87.) – Schönfelder (Ziegele, 76.), Viet, Kother – Ganaus (Huth, 62.)

Tore: 0:1 Kother (57.), 0:2 Kother (90.+2), 1:2 Scherder (90.+6)

Gelbe Karten: Schönfelder / Koulis

Rote Karte: Kok (71.)

Zuschauer: 8.129

Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki

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