Am 10. September 2014 waren die sozialpädagogischen Fanprojekte aus NRW zu einem Erfahrungsaustausch mit NRW-Innenminister Jäger in den Fraktionssaal der SPD im Düsseldorfer Landtag eingeladen. Es ging vor allem um den derzeit laufenden Versuch des Innenministeriums, die Einsatzstunden der Polizei im Umfeld von Fußballspielen zu reduzieren.

Innenminister Jäger erklärte die Notwendigkeit hierfür in der gestiegenen Anzahl von Ligaspielen in der Saison 2014/2015. Die Fanprojekt-Vertreter äußerten sich positiv über den Ansatz, bei weniger brisanten Fußballspielen auf einen starken Einsatz von Polizeikräften zu verzichten. „Wenn dafür den Fans zugestanden wird, sich selbst zu regulieren und mehr Verantwortung zu übernehmen, werden diese das durch ein verantwortungsvolleres Auftreten zurückzahlen“, ist sich FANport-Leiter Edo Schmidt sicher, der für das hiesige sozialpädagogische Fanprojekt an dem Gespräch teilnahm. „Viele Konflikte rühren daher, dass Fans sich auf Reisewegen oder im Stadion zu sehr beobachtet und kontrolliert fühlen und häufig einfach nur ausbrechen wollen“, so Schmidt weiter. Allerdings sei bei Derbys ein erhöhter Personalansatz von Seiten der Polizei nach wie vor sinnvoll. Grundsätzlich gelte aber, dass ein Mehr an Eigenverantwortung der Fans sich positiv auf die vorhandenen Selbstregulierungskräfte innerhalb der Kurve auswirke. „Verantwortung muss immer auch eingeübt werden“, so Schmidt.

Ursprünglich wünschten sich die Fanprojekt-Vertreter/innen das Treffen mit Innenminister Jäger aufgrund der Situation während des Champions League-Qualifikationsspiels FC Schalke gegen PAOK Saloniki, bei dem es während eines Polizeieinsatzes im Heimblock der Schalkefans zu zahlreichen Verletzungen kam. Diese Ereignisse lagen zum Zeitpunkt des Gespräches allerdings schon zu lange zurück, sodass es vor allem um aktuelle Problemlagen rund um den bezahlten Fußball ging.

Text: FANport

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