Wenn der SC Preußen Münster am morgigen Samstag in der 3. Liga auf den VfL Osnabrück trifft, ist wieder Derbyzeit. Nachdem sich dieses Traditionsduell in den letzten Jahren ein wenig abgenutzt hatte, schürt die aktuelle sportliche Situation beider Mannschaften wieder für eine neue Euphorie. Die Adlerträger grüßen nach ihrem starken Start von der Tabellenspitze, die Niedersachsen belegen mit einem Punkt weniger Rang vier. Diese vielversprechende Konstellation entfacht auch das Feuer bei den Zuschauer auf ein Neues, die am 5. Spieltag hoffentlich für eine prächtige, aber friedliche Kulisse an der Bremer Brücke sorgen werden. Der Gästeblock – der 1.200 Preußenfans fasst – ist bereits ausverkauft, der Heimbereich zieht hoffentlich am Spieltag nach. Das verspricht einen attraktiven Rahmen für ein packendes Fußballspiel.

„Jungs haben das drauf“

Auf dem Platz wird es für die Adlerträger darauf ankommen, ein gesundes Maß an Leidenschaft und Emotionen, aber auch an Coolness und Lockerheit mitzubringen, um bei den Lila-Weißen zu bestehen. „Das haben die Jungs aber drauf, das hat die Mannschaft schon in Lautern gezeigt. Wir haben da eine gute Mischung an Spielertypen“, so Cheftrainer Marco Antwerpen, „der ein enges Spiel“ erwartet. Wichtig wird wieder sein, dass die Adlerträger gegen den Ball eine gute Arbeit leisten: „Das steht bei uns im Vordergrund und ist ein Aufstellungskriterium, das weiß die Mannschaft. Dadurch wird dann auch unser Offensivspiel besser.“ Welche Taktikkarte der Fußballlehrer in Osnabrück spielen wird, verriet er noch nicht: „Wir wollen auf dem Platz möglichst variabel sein und den Gegner auch mal überraschen. Wir haben uns auch noch nicht endgültig entschieden.“

Ein Vorbeikommen gibt es aber derzeit nicht an der Mittelfeldzentrale der Preußen, auch nicht für die Gegenspieler. „Die drei Jungs stehen bezeichnend für Mentalität und haben die Arbeit gegen den Ball brutal verinnerlicht. Gleichzeitig können sie auch noch richtig gut Fußballspielen“, lobt der Übungsleiter seine Achse um Klingenburg, Braun und Rodrigues Pires. Wer die Startelf in der Offensive vervollständigt, wird sich am Samstag zeigen. „Da haben wir mehrere Möglichkeiten“, lässt der Coach die Frage offen. Nicht mit im Mannschaftsbus sitzen werden in jedem Fall Ole Kittner, der sich am Freitag einem arthroskopischen Eingriff unterziehen musste, der aber einwandfrei verlief. Ebenfalls fehlen wird Philipp Müller, Benjamin Schwarz ist wieder im Mannschaftstraining und zumindest eine Alternative für den Kader.

„Immer etwas Besonderes“

Die Stimmung in der Mannschaft ist jedenfalls hervorragend und die Vorfreude auf dieses besondere Duell wächst von Minute zu Minute. „Es ist immer etwas Besonderes nach Osnabrück zu fahren. Wir sind heiß und bereit, morgen die drei Punkte mitzunehmen“, freut sich auch Mannschaftskapitän Simon Scherder auf das Derby mit den Lila-Weißen. Dabei brauchen sich die Münsteraner derzeit nicht verstecken, überzeugten sie doch gerade auf fremden Plätzen mit starken Leistungen. Daran wollen die Preußen morgen anknüpfen und nicht nur den Derbysieg holen, sondern dadurch auch die Tabellenspitze verteidigen.

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