Schreckmoment beim Training am Dienstagvormittag, als sich Linksverteidiger Fabian Hergesell beim Sprinttraining einen Muskelfaserriss zuzog. Gut für den 28-Jährigen, dass auch im andalusischen Estepona die medizinische Abteilung des SC Preußen Münster vor Ort erstklassig besetzt ist. Für einen Drittligisten sicher keine Selbstverständlichkeit. Viel persönliches Engagement machen das möglich.
Erstmals reiste der Adlertross mit drei Physiotherapeuten in den Süden, auch Mannschaftsarzt Cornelius Müller-Rensmann ist – wie in der Vergangenheit auch – wieder vor Ort. Und für alle gibt es an der Costa del Sol alle Hände voll zu tun – von Erholung keine Spur. In der Früh beginnt der Arbeitstag und endet nicht vor 22:30 Uhr. Physiotherapeut Dennis Morschel kümmert sich in erster Linie um die Rekonvaleszenten, um sie schnellstmöglich wieder ins Mannschaftstraining zu bringen. Bei Erik Zenga hatte das zunächst wunderbar funktioniert, bis ihn ein neuerlicher Rückschlag ereilte und auch Abdenour Amachaibou konnte nach nur zwölftägiger Verletzungspause wieder an die trainingsgruppe herangeführt werden. Darüber freut sich nicht zuletzt Preußencoach Ralf Loose.
Mit an Bord sind auch Matthias Haase und Nils Wiedenhöft, die ihren Urlaub opfern, um die Profis in der harten Trainingswoche optimal zu versorgen. Gleiches gilt für Teamarzt Müller-Rensmann. Viel Herzblut und die Liebe zum Verein stecken dahinter und der darf sich glücklich schätzen, über so viel persönlichen Einsatz. Wie wichtig das ist, wurde dann spätestens im Fall Hergesell deutlich. Auch bei der Erstversorgung in den Spielen wurde ganze Arbeit geleistet.
Noch am Platz konnte der Muskelfaserriss diagnostiziert werden, nur eine Stunde später war die medizinische Versorgung abgeschlossen, sodass umgehend ein Flug in die Heimat gebucht werden konnte, um in Münster schnellstmöglich eine eingehende MRT-Untersuchung einzuleiten. Da greift ein Rädchen ins andere, Hand in Hand arbeiten die Verantwortlichen da zusammen.