Die erste englische Woche der Spielzeit 2017/18 zog den SC Preußen Münster nach Nordbayern zum FC Würzburger Kickers. In der flyeralarm-Arena trafen die Adlerträger auf einen gut aufgelegten Zweitliga-Absteiger, der vor allem in Durchgang zwei die dominante Mannschaft auf dem Platz war. Ein konsequent zu Ende gespielter Konter und ein stark parierender Nils Körber sorgten aber dafür, dass die Münsteraner nach 90 Minuten als Sieger vom Platz gingen.
Am Dallenberg nahm Fußballlehrer Benno Möhlmann eine Änderung an seiner Startelf vor: Jeron Al-Hazaimeh, der im letzten Heimspiel gegen Meppen noch als Torschütze glänzte, ersetzte auf dem linken Flügel Moritz Heinrich. Ansonsten durften wieder die zehn Akteure ran, die bereits in den ersten beiden Partien auf dem Platz standen.
0:0 zur Pause
In der stimmungsvollen flyeralarm-Arena versuchten in der Anfangsphase beide Mannschaften, Tempo ins Spiel zu bringen und der Partie den eigenen Stempel aufzudrücken. So richtig gelang das aber keinem der beiden Teams. Die Kickers hatten zwar mehr Ballbesitz zu ihren Gunsten, konnten daraus aber keine guten Torchancen generieren. Und weil sich beide Hintermannschaften auch keine Fehler zu Schulden kommen ließen, ebbte die Partie mit Spielverlauf weiter ab. Viel spielte sich um den Mittelkreis ab, selten wurde es in den gegnerischen Sechzehnern gefährlich. Wenn tauchten die Würzburger dort in Folge von Standards auf.
Wirklich zittern mussten die gut 250 Preußenfans hinter dem Kasten von Nils Körber vor der Pause nur einmal, als die Abstimmung zwischen den Innenverteidigern Lion Schweers und Sebastian Mai nicht passte und FWK-Angreifer Dominic Baumann die kurze Unruhe ausnutzte, um den Ball zu erobern. Schlussmann Körber parierte aber im ersten und klärte im zweiten Anlauf – Situation bereinigt. Auf der anderen Seite blieb Keeper Wolfgang Hesl beinahe komplett beschäftigungslos, der Angriff der Adlerträger kam in Durchgang eins nicht zur Entfaltung.
Rizzi mit dem Lucky-Punch
Nach der Pause kamen nur die Kickers mit neuem Schwung aus der Kabine und steigerten ihren Offensivdrang nochmals deutlich. Die Preußen hatten ihre Müh und Not, die Angriffswellen der Roten-Weißen zu stoppen und hinten die Null zu halten. Trotzdem waren es die Adlerträger, die aus dem Nichts in Führung gehen sollten: Eine fast schon verspielte Kontergelegenheit rettete Grimaldi, der den Ball eben noch auf Rizzi durchspitzeln konnte. Der Mittelfeld-Stratege blieb eiskalt und schob die Kugel zur glücklichen 1:0 Führung ein (69.). Und das Spielglück sollte den Münsteranern hold bleiben: Erst zirkelte Patrick Göbel das Leder ans Lattenkreuz, wenig später fand Baumanns Kopfball im Querbalken seinen Meister.
Die Hausherren öffneten das Visier in den Schlussminuten natürlich gänzlich, was wiederum mehr Räume für die Gäste aus Westfalen bedeute: Einen Konter spielten die Domstädter clever aus, bis der eingewechselte Moritz Heinrich frei zum Schuss kam. Sein Abschluss wurde aber auf der Linie von Neumann geklärt. Am Drücker war jedoch eigentlich nur noch der Zweitliga-Absteiger, der aber mehrfach am überragend parierenden Nils Körber scheiterte und den Ball einfach nicht im Kasten unterbringen konnte. Damit fuhr der SC Preußen Münster den ersten Auswärtssieg der Saison ein.
Die Stimmen zum Spiel:
Benno Möhlmann: „Ich denke, wir haben heute – unabhängig vom Ergebnis – kein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben wenig zugelassen, haben im eigenen Ballbesitz aber zu schnell die Bälle wieder verloren. Ein paar Angriffe waren da, aber wir mussten erkennen, dass Würzburg heute was wollte und ihre Angriffe sehr gut vorgetragen haben. Wir hatten einen guten Torwart, der mehrere Situationen geklärt hat und das nötige Glück. Ich werde mich für den Sieg aber nicht entschuldigen, sondern nehme ihn gerne mit nach Münster.“
Stephan Schmidt: „Ein ausgeglichenes Spiel in Durchgang eins mit wenig Chancen. In der zweiten Halbzeit dann eine ganz andere Intensität und ein Spiel auf ein Tor. Wir hatten viele, gute Torchancen, haben aber gegen einen guten Torwart und den Pfosten und die Latte gespielt. Stehen heute mit leeren Händen da und sind enttäuscht über das Ergenis.“
Die Daten zum Spiel:
SCP: Körber – Tritz, Mai, Schweers, Menig – Wiebe – Rühle (Heinrich, 66.), Rizzi, Kobylanski (Scherder, 80.), Al-Hazaimeh (Hoffmann, 46.) – Grimaldi
Würzburg: Hesl – Ahlschwede, Syhre (Königs, 86.), Neumann, Schuppan – Jopek, Nikolaou – Göbel, Karsanidis (Taffertshofer, 60.), Müller – Baumann
Tore: 1:0 Rizzi (69.)
Gelbe Karten: Syhre / Kobylanski, Schweers
Zuschauer: 5.713
Schiedsrichter: Sven Waschitzki (Essen)