„Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“, so lautet das Motto des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Münster-Gievenbeck. Im Zuge der Holocaust-Gedenkwoche lud die weiterführende Schule Vertreter des SC Preußen 06 e.V. Münster ein, um bei einer Podiumsdiskussion über Rassismus und Rechtsextremismus zu diskutieren. Dafür waren Roland Böckmann, der Sicherheitsbeauftragte des SCP, Sportvorstand Carsten Gockel und Erik Zenga zu Gast. Des Weiteren wurde der Mittelfeldakteur der Preußen als neuer Pate der Schule vorgestellt und löst damit Babacar N’Diaye nach einem Jahr ab.
Bevor es jedoch zu der Diskussionsrunde kam, hielt Roland Böckmann einen Vortrag zum Thema Rechtsextremismus und Rassismus im Fußball, welchen die zahlreich erschienen Schüler in der Aula des Gymnasiums mit sichtlichem Interesse verfolgten. Im Verlauf des Vortrags sprach der Sicherheitsbeauftragte dabei die vielen Kampagnen des DFB an und machte darauf aufmerksam, dass Rassismus in Deutschland und damit auch im Preußenstadion nicht geduldet wird. „Wir sprechen hier von Leuten, die nicht ins Stadion gehen, um Fußball zu gucken, sondern um zu randalieren. Deswegen finde ich dieses Projekt sehr gut und wichtig, da man solchen Menschen keine Aufmerksamkeit schenken darf. Und solltet ihr rassistische Parolen oder Ähnliches mitbekommen, könnt ihr euch im Stadion jederzeit an die in gelb gekleideten Ordner wenden“, sensibilisierte er die Schüler nicht wegzuhören und wegzuschauen.
Erik Zenga übernimmt Amt von Babacar N’Diaye
Bei der Podiumsdiskussion nahm neben den drei Vertretern des SC Preußen Münster auch Martin Lambert, ein dunkelhäutiger Amateurfußballer vom BSV Roxel, teil. Alle vier standen dann den Fragen von einigen Schulsprechern Rede und Antwort. Dabei stellte Sportvorstand Carsten Gockel zuallererst klar, weshalb der vorherige Pate, Babacar N’Diaye, seine Aufgaben an Erik Zenga weitergegeben hat. Der 22-jährige Mittelfeldspieler mit russischen und angolanischen Wurzeln übernimmt die Patenschaft mit großer Freude, was unter allen Beteiligten für viel Applaus sorgte. „Ich besitze als Profi viel Anerkennung und möchte deshalb jetzt einfach mal etwas zurückgeben. Ich bin froh hier zu sein und hoffe, dass ich euch weiterhelfen kann.“
Abschließend ergriff auch Sportvorstand Carsten Gockel noch einmal das Wort: „Für mich ist es wichtig, dass wir alles zum Thema Rassismus, worüber wir in den letzten Minuten gesprochen haben, auch an die kommenden Generationen weitergeben und privat beherzigen. Denn es ist wichtig, dass wir alle couragiert sind und nicht weghören, auch wenn das nicht immer leicht ist. Wir als SCP freuen uns über eine Patenschaft wie diese und sind deshalb auch weiterhin für alles offen und werden in der Zukunft gerne an Events wie diesem teilnehmen.“ Darüber hinaus bekräftigte auch der Spieler des BSV Roxel noch einmal, dass er das Projekt der Schule begrüße und es wichtig sei, dass alle Pläne auch im Alltag umgesetzt werden.
Text: Jan Wassermann