Bereits am Dienstagabend (19 Uhr) bestreitet der SC Preußen 06 e.V. Münster sein nächstes Drittliga-Spiel, wo am Rhein die Fortuna aus Köln auf die Adlerträger wartet. Die Südstädter sind – neben den Jungs von der Hammer Straße – der einzige Verein in der Runde, der aus Nordrhein-Westfalen kommt, sodass die Entfernung zwischen den beiden Domstädten nur rund 150 Kilometer beträgt. Und weil die Anfahrt eben recht kurz ausfällt, änderte Horst Steffen im Vorfeld ausnahmsweise den Anreiserhythmus seiner Mannschaft.
Training, Abfahrt, Mittagsruhe, Videoanalyse, Besprechung, Spiel – Die Vorbereitung auf das Kräftemessen mit den Kölnern ist präzise getaktet. „Ich war mir der Idee, ein Tageshotel zu nutzen, erst gar nicht bewusst“, erklärt Chefcoach Steffen die kurzfristige Änderung. Zur Einheit am Dienstagmorgen wird der Fußballlehrer noch einmal all seine Schützlinge bitten und erst anschließend den Kader bekanntgeben, um die Spannung für alle möglichst hochzuhalten. Erfreulich für den 46-jährigen Übungsleiter ist auf jeden Fall, dass Mittelfeldmann Benjamin Schwarz wieder Gewehr bei Fuß steht und sich auch Linksverteidiger Felix Müller nach einem überstandenen grippalen Infekt am Montag zurückgemeldet hat. Ob der 23-jährige Blondschopf jedoch mit in den Mannschaftsbus steigen wird, soll das Abschlusstraining entscheiden.
„Wir entwickeln uns peu á peu“
Vier Zähler hinter den Adlerträgern lauert die Fortuna im Moment, für die sowohl nach oben als auch nach unten noch vieles möglich ist: Neun Punkte trennen die Rot-Weißen von den Abstiegsplätzen, zehn Punkte sind es bis Platz drei. „Bei den Kölnern weiß man nie so recht, was einen erwartet. Oft fallen bis zu vier Tore. Allerdings mal für die Südstädter, mal gegen sie“, blickt Steffen dem Aufeinandertreffen mit Spannung entgegen. Seinen Akteuren attestiert der Preußencoach hingegen eine stetige Verbesserung: „Wir entwickeln uns peu á peu. Unsere Raumaufteilung stimmte gegen Chemnitz deutlich besser. Wenn wir aufgerückt sind, standen wir auf Höhe der Mittellinie und eben nicht zehn Meter dahinter.“
In welcher Zusammenstellung der Preußentrainer seine Elf schlussendlich auf den Rasen schicken wird, will Steffen nach seiner abgeschlossenen Videoanalyse überlegen: „Ein Spiel habe ich bisher gesehen. Eins werde ich definitiv noch schauen, vielleicht auch zwei“, begutachtet der Coach den kommenden Gegner intensiv und versucht, die Schwachstellen der Hausherren ausfindig zu machen, um dementsprechend die beste Formation zu wählen. „Ich versuche allen Spielern mein Vertrauen zu vermitteln. Die Leistungen sind alle sehr eng beieinander und die Jungs können schnell in die Mannschaft vorrücken, obwohl sie zuvor kaum zum Einsatz gekommen sind. Beispielsweise Stephane Tritz – der in den letzten Woche wenig zum Zuge kam – durfte am Samstag über 90 Minuten ran.“ Im Südstadion erwartet der SCP-Trainer vor allem, dass seine Schützlinge durch Aktionen und Taten auffallen: „Ich brauche ehrliche Arbeiter und niemanden für die Galerie.“ Gelingt den Münsteranern ein Auswärtserfolg in der Rheinmetropole, könnte sich Horst Steffen zu seinem 47. Geburtstag, der am Donnerstag ist, über drei weitere Zähler auf dem Punktekonto freuen.