Endlich der langersehnte Auswärtssieg! Nach dem 1:0-Erfolg des SC Preußen 06 e.V. Münster über die Zweitvertretung von Werder Bremen war am Freitagabend allen schwarz-weiß-grünen Spielern, Trainern und Fans am Platz 11 die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Adriano Grimaldi brachte die Adlerträger mit seinem Treffer in der ersten Halbzeit auf die Siegerstraße, die sie dank ihrer Laufbereitschaft und Zweikämpfstärke nicht mehr verlassen sollten.
Vor dem Auswärtsspiel an der Weser erreichte Fußballlehrer Benno Möhlmann zwei unerfreuliche Nachrichten: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden gleich zwei Adlerträger von einem grippalen Infekt ausgebremst. Neben Tobias Rühle, der am Dienstag noch als Matchwinner glänzte, fiel auch Stammkeeper Max Schulze Niehues aus. Den Schlussmann ersetzte Patrick Drewes, der am 28. Spieltag seine Premiere in der 3. Liga feiern durfte. Der Ausfall von Rühle wurde durch Martin Kobylanski aufgefangen, der im 4-1-4-1-System auf den rechten Flügel wechselte. Dafür rutschte Sandrino Braun in die Anfangsformation, der zusammen mit Michele Rizzi das offensive Mittelfeld bearbeiten sollte.
Bremen spielbestimmend, Münster trifft
Mit einem Mannschaftskreis schworen sich die Preußen vor dem Anpfiff auf Platz 11 ein letztes Mal ein, bevor Referee Asmir Osmanagic die wichtige Begegnung zwischen den beiden abstiegsbedrohten Teams eröffnete. Mit Beginn des Spiels nahmen dann aber die Werderaner das Zepter des Handelns in die Hand und bestimmten mit viel Ballbesitz sowie einem guten Positionsspiel den Rhythmus der Partie. Und die Adlerträger hatten in der Anfangsphase Glück, dass die Hausherren ihre herauskombinierten Möglichkeiten fahrlässig ausließen. Allein Stürmer Ousman Manneh hätte in den ersten 20 Minuten in gleich zwei Situationen die Führung für die Bremer erzielen können.
Aber der Fußball ist eben nicht berechenbar. Aus einer Drangphase der Gastgeber heraus schlug Danilo Wiebe nach einer Balleroberung gedankenschnell einen langen Pass auf Adriano Grimaldi, der einen SVW-Verteidiger aussteigen ließ und auch vor Torhüter Michael Zetterer die Nerven behielt – das überraschende 1:0 für die Preußen (25.)! Ein ungewohntes Gefühl für die Preußenelf auf fremden Plätzen in Führung zu gehen, der Treffer steigerte aber sichtlich das Selbstbewusstsein der Domstädter. Die Schützlinge von Benno Möhlmann bekamen in der Folge die Offensivaktionen der Bundesliga-Reserve immer besser in den Griff und hatten vorne selbst noch die Chance, nachzulegen. Mirkan Aydin verfehlte aus aussichtsreicher Position aber den gegnerischen Kasten und so ging es für beide Teams mit dem Ergebnis in die Pause.
Zweikampfstärke als Schlüssel
Nach dem Seitenwechsel hatte das Kräftemessen kaum noch Torraumszenen zu bieten und das Spielgeschehen verlagerte sich beinahe ausschließlich in das Mittelfeld. Beide Mannschaften schenkten auf dem nassen Geläuf keinen Ball mehr her und die Adlerträger versuchten, das Spiel über den Kampf zu entscheiden – Abstiegskampf eben. Und weil die Münsteraner am Freitagabend die nötigen Tugenden verkörperten, um so ein Spiel zu gewinnen, entführten sie nach 90 intensiven Minuten drei ganz wichtige Zähler aus Bremen. Damit konnten die Preußen ihren Sieg über den FSV Frankfurt veredeln und die Englische Woche mit dem zweiten Erfolg beenden.
Die Daten zum Spiel:
SCP: Drewes – Tritz, Schweers, Mai, Al-Hazaimeh – Wiebe – Kobylanski (Stoll, 84.), Braun, Rizzi, Aydin (Tekerci, 56.) – Grimaldi (Warschewski, 75.)
Bremen II: Zetterer – Zander, Rehfeldt, Volkmer, Jacobsen (Jensen, 74.) – Rother – Eilers, Käuper, Schmidt, Garcia – Manneh (Kazior, 46.)
Tore: 1:0 Grimaldi (25.)
Gelbe Karten: Eilers / Rizzi, Braun, Wiebe
Zuschauer: 1.670
Schiedsrichter: Asmir Osmanagic