Ein Spitzenspiel, das sich seinen Namen verdient hat, geht an den Tabellenführer und nun auch offiziellen Oberligameister FC Gütersloh. Dabei traten die Adlerträger mutig auf und dominierten über weite Strecken das Spielgeschehen, leider ohne den verdienten Lohn einzufahren.

„Das Ergebnis ist natürlich schade, zumal wir ein richtig gutes Spiel gemacht haben und auch sicherlich – abgesehen von der Schlussphase – ein Chancenplus hatten“, resümiert ein dem Endstand entsprechend leicht enttäuschter Kieran Schulze-Marmeling. Schon von Beginn an zeigte seine Mannschaft, dass sie sich vor dem Spitzenreiter nicht verstecken wollte. Das hohe Pressing der Gäste wurde immer wieder durch präzise und schnelle Verlagerungen auf die Außenpositionen aufgelöst, über die dann Tempo in Richtung Grundlinie aufgenommen wurde. So auch in der vierten Spielminute, als Nick Selutin sich stark im Eins-Gegen-Eins über links durchsetze und den freistehenden Luca Steinfeldt perfekt bediente. Nach der frühen Führung hielten die Jungadler zunächst den Druck hoch, gelangen jedoch nur selten richtig zwingend vor das Tor zu. Stattdessen schlugen die Gäste nach einem langen Ball hinter die hoch aufgerückte Abwehrreihe der Preußen zu und trafen durch Alexander Bannink in der 38. Minute zum Ausgleich.

Viel Schwung nach dem Seitenwechsel

Nach der Pause manifestierte sich die spielerische Dominanz der Hausherren noch mehr, da sich Gütersloh immer weiter zurückzog und auf Konter lauerte. Zunächst kamen aber die Adlerträger wieder gefährlich vor das Tor, scheiterten jedoch mehrfach am gut aufgelegten Schlussmann oder dem einen oder anderen Verteidiger der Ostwestfalen, die sich immer wieder in die Hereingaben und Abschlüsse hineinwarfen. Nach Abfallen der Druckphase zeigte sich der Tabellenführer immer wieder in gefährlichen Umschaltaktionen. In der 73. Spielminute war es dann schließlich so weit, als eine Balleroberung nach einem schnell ausgeführten Einwurf seitens der Münsteraner zielstrebig vor das Tor gespielt und durch den eingewechselten Markus Esko veredelt wurde. Das 2:1 markierte letztendlich auch den Endstand der Partie, womit sich der FC Gütersloh nun auch zum Meister der Oberliga kürte.

Emotionale Verabschiedungen im Vorfeld

Insgesamt zeigte sich Trainer Schulze-Marmeling trotz der Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Auch wenn die Tore am Ende etwas zu leicht fallen, spricht es für uns, dass Gütersloh sich so weit zurückzieht. Alles in Allem war es aber vor allem ein toller Rahmen mit vielen Zuschauern, in dem wir unsere verdienten Spieler verabschieden konnten. Das war sehr rührend, die Jungs waren alle sehr gepackt.“ Im Vorfeld der Partie bedankte sich das Team bei neun Spielern, die zum Saisonende den Verein verlassen werden. Dazu zählen Marius Mause, Nick Selutin, Tobias Heering, Francesco di Pierro, Felix Flasse, Elias Demirarslan, Seongsun You, Veith Walde und Ali Cirak. Für die U23 steht nach dem Highlightspiel, das die Mannschaft noch einmal im Preußenstadion bestreiten durfte, schon am Freitag die nächste und zugleich letzte Aufgabe der Saison an. Dann reist die Mannschaft zu Viktoria Clarholz , dem Tabellenzehnten.

 

Text: Lorenz Schulze-Marmeling

Alle Beiträge