Die Einlass-Situation beim Heimspiel gegen Arminia Bielefeld am vergangenen Sonntag hat viele Stadionbesucher verärgert und besorgt, ein schlechtes Gefühl und viele Fragen blieben zurück. Genauso ging es auch den Verantwortlichen des SC Preußen Münster. Antworten waren gefordert, um vergleichbare Situationen bei zukünftigen Spielen auszuschließen. Nach der internen Auswertung mit allen beteiligten Funktionsträgern sowie einer Fanvertretung fand am vergangenen Dienstag ein Gesprächstermin mit der Polizei, dem Sicherheitsdienst und Vereinsvertretern statt. Anhand von Augenzeugenberichten, Protokollen, Videomaterial und einem offenen Diskurs zu den Beweggründen der unterschiedlichen Maßnahmen, wurde die Situation vom Sonntag aufgearbeitet.
Das Gespräch wurde von allen Parteien als ehrlich, offen und zielführend wahrgenommen. Auch wenn man in Teilaspekten zu unterschiedlichen Bewertungen kam, ist man sich in den zentralen Punkten einig. In einem weiteren Arbeitstreffen am Donnerstag, an dem auch das Ordnungsamt der Stadt Münster beteiligt war, wurden mögliche Maßnahmen vor Ort besprochen. „Oberste Priorität ist es, ein sicheres Stadionerlebnis für alle Stadionbesucher zu gewährleisten. Das vertrauensvolle und abgestimmte Miteinander der Sicherheitspartner bildet dafür die Basis. Dieses Miteinander haben wir in Münster mit allen Partnern. Nichtsdestotrotz müssen wir festhalten, dass der vergangene Sonntag alles andere als optimal lief. In einer prekären Situation haben wir es – in meiner Bewertung – auch dem besonnenen Verhalten der Fans zu verdanken, dass wir keine Verletzten verzeichnen mussten. Wir schauen jetzt gemeinsam nach vorne und haben die richtigen Rückschlüsse ziehen können”, sagt Veranstaltungsleiter Thomas Hennemann.
Wie in unserem ersten Statement am Sonntag beschrieben, gab es aufgrund von polizeilichen Erkenntnissen eine nicht alltägliche Polizeipräsenz im Eingangsbereich. Für die aktive Fanszene war diese Maßnahme nicht nachvollziehbar. Dies führte zu intensiven Diskussionen vor Ort, die aber leider nicht kurzfristig zu einem Ergebnis führten. Problematisch wurde diese Situation, als eine größere Masse an anreisenden Heimfans das Stadion erreichte und unbeteiligte Fans nur wenige Einlässe zur Verfügung standen. Nach Einschätzung des SCP gab es dabei jedoch zu keiner Zeit eine bewusste Blockade für unbeteiligte Stadionbesucher. Der dadurch entwickelte Druck auf die Einlässe führte zu einem kurzzeitig ungeordneten Einlass, als ein Kompromiss an der Materialkontrollen gefunden und alle Zugänge zum Stadion wieder verfügbar waren.
Vor dem anstehenden Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen wollen die Fans natürlich wissen, was die Konsequenzen aus den Gesprächen zur Aufarbeitung sind und wie eine vergleichbare Situation künftig verhindert wird. Wenn es keine Hinweise auf eine bevorstehende Gefahrenlage gibt, wird der SCP den Einlass wie gewohnt über seinen bewährten Ordnungsdienst organisieren. Die Polizei bleibt als wichtiger Partner in anderen Bereichen einsatzbereit und sichert auch die An- und Abreise von Heim- und Gästefans ab. Für den Fall, dass eine kurzfristige Polizeipräsenz oder vergleichbare Maßnahmen den Zugang für einzelne Gruppierungen verzögern, sind Lösungen besprochen worden, die den Zugang für Unbeteiligte ermöglichen. Außerdem wurden auch Ideen entwickelt, wie eine situativ notwendige Polizeipräsenz im Eingangsbereich bestmöglich organisiert sein kann, um die Funktionalität für Polizei und die Interessen der Fans besser zu vereinbaren.
Für das Heimspiel gegen RW Essen wird zusätzlich der Treppenaufgang zu den Blöcken A+B geöffnet sein, um für Entlastung am Haupteingang zu sorgen. Ticketinhaber für diese Blöck können frei wählen, ob sie den Haupteingang oder den separaten Treppenaufgang nutzen.