Nach drei Spitzenspielen in Folge wartet auf den SC Preußen Münster am Sonntag (16:30 Uhr) auf dem Papier eine ganz andere Aufgabe. Mit dem SC Freiburg II wird das Liga-Schlusslicht an der Hammer Straße auflaufen. Ein Blick auf die Formkurve der jungen Breisgauer rückt die Aufgabe aber schnell in ein anderes Licht. Von den letzten acht Spielen gewann der SCF vier Duelle (1:0 vs. 1860, 3:0 vs. Lübeck, 1:0 vs. Mannheim, 3:2 vs. Ingolstadt), spielte zweimal remis (1:1 vs. Dresden, 2:2 vs. Halle) und verlor nur zweimal (1:2 vs. Aue, 0:1 vs. Sandhausen). Das macht einen Punkteschnitt von 1,75, der – hochgerechnet auf die ganze Saison – für den Aufstiegskampf reichen würde. Weil die Freiburger aber insgesamt nur sechs Siege in dieser Spielzeit eingefahren haben, ist der Rückstand auf das rettende Ufer 14 Punkte groß und bereits am Wochenende könnte ihr Abstieg besiegelt sein. Es wäre nach der Vize-Meisterschaft in der letzten Saison ein ähnliches Schicksal, wie es einst schon die zweite Mannschaft des FC Bayern II ereilte. Auf den (regulatorisch nicht möglichen) Aufstieg folgt der Abstieg.

„Ihr Tabellenplatz sagt nichts über ihr Leistungsvermögen aus! Du merkst, dass sie völlig frei sind, das macht sie gefährlich. Dazu haben sie viele gute Einzelspieler, die uns das Leben schwer machen werden“, sagt Trainer Sascha Hildmann über die Breisgauer. „Wir sind auch durch das Hinspiel gewarnt. Wir müssen selbst wieder viel mehr Druck ausüben und vor allem besser verteidigen. Die letzte Gier beim Verteidigen, die eigenen Duelle zu gewinnen, das haben wir schon deutlich besser gemacht. Das hat aber auch mit der Qualität des Gegners zu tun. Du siehst in so Spielen, warum die drei Teams oben stehen.“ Was die drei Teams in der Statistik von Freiburg unterscheidet? Während Ulm (34 Gegentore), Regensburg und Dresden (beide 35) zu den besten Defensiven gehören, ist Freiburg (57) dort anfälliger. Dazu erzielten die Breisgauer mit 31 Treffern die drittwenigsten Tore.

Auch, wenn die letzten beiden Spiele für die Preußen verloren gingen, betont der Coach: „Ich muss das nochmal betonen: Es ist ein Wahnsinn, worüber wir hier noch sprechen dürfen. Das hat vorher niemand gedacht. Unsere Ausgangsposition jetzt ist super.“ Aktuell – und damit fünf Spieltage vor Saisonende – sind die Adlerträger Vierter, punktgleich mit Dresden auf Platz drei. „Wir freuen uns total auf das Heimspiel und auf unsere Fans. Auch da werde ich nicht müde, das zu sagen: Die Unterstützung ist fantastisch. Auch in Ulm oder hier gegen Regensburg. Es macht Spaß, gerne weiter so.“ Umso besser, dass die Preußen sich am Sonntag auf eine Rekordkulisse freuen dürfen. Weil die Gäste aus Freiburg nur wenige Plätze auf der Tribüne einnehmen, wird der gesamte Gästeblock in schwarz-weiß-grüner Hand sein und damit werden über 12.900 Preußen ihre Mannschaft nach vorne pushen.

Personell stehen dabei noch Fragezeichen hinter den Einsätzen von Joel Grodowski, Dominik Steczyk und Alex Hahn, die alle mit Problemen zu kämpfen haben. „Ihre Einsätze sind noch wackelig“, so der Coach. Sicher ist wiederum, dass Dominik Schad ausfällt. Der Außenverteidiger hat sich im Training einen Bänderriss im Knöchel zugezogen und fehlt in den nächsten Wochen. Auch Ogi Heil ist im Training umgeknickt und muss am Sonntag passen.

 

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