Preußen Münster gegen die Stuttgarter Kickers. Jeder Preußenfan denkt bei dieser Paarung wohl automatisch an die vergangene Spielzeit, als die Schwaben den Adlerträgern mit einem Sieg kurz vor Saisonende im Kampf um den Aufstieg ordentlich die Flügel stutzten. Nur ein paar Monate später trafen beide Mannschaften nun wieder aufeinander – allerdings in einem typischen Kellerduell.
Wechsel in der Innenverteidigung
Preußen-Trainer Ralf Loose vertraute unter eingeschaltetem Flutlicht bei ungemütlichen 7 Grad weitestgehend auf jene Startelf, die in Saarbrücken zu einem 2:2 gekommen war und sich erst kurz vor Schluss den gleichermaßen unglücklichen wie ärgerlichen Ausgleich einhandelte. Einzige Ausnahme: In der Innenverteidigung rotierte Patrick Kirsch für Dominik Schmidt in die Mannschaft. Den besseren Start in die Partie erwischten aber die Schwaben. Schon in der zweiten Minute musste Julian Riedel in höchster Not auf der Linie klären. Das hätte die ganz kalte Dusche für die Adlerträger sein können.
Die Preußen brauchten ihrerseits 15 Minuten, ehe Amaury Bischoff einen direkten Freistoß knapp über das Tor zirkelte. Abgesehen davon war an der Hammer Straße ein Drittligaspiel auf äußerst überschaubarem Niveau zu sehen. Auf beiden Seiten praktisch keine Torraumszenen, viele Fehlpässe und kaum nennenswerte Abschlüsse. Und wenn ein Ball doch mal in Richtung von Daniel Masuch und Markus Krauss flog, konnte er von den beiden Torhütern problemlos abgefangen werden. Halbzeitstand vor 6.695 Zuschauern: 0:0.
In die zweiten 45 Minuten starteten beide Mannschaften zunächst ohne Wechsel. Als aber nach vorne immer noch nicht viel gelingen wollte, entschied sich Loose für zwei Wechsel und brachte zunächst Marcus Piossek für Stefan Kühne (57.) und kurz darauf Dennis Grote für Gaetano Manno (59.). Und tatsächlich entwickelten die Preußen nun mehr Zug in Richtung des Stuttgarter Tores. Die erste wirklich zwingende Torchance nutzten die Adlerträger dann auch gleich zur Führung. Matthew Taylor spekulierte auf einen Fehlpass von Gerrit Müller, spielte Marc Stein gekonnt aus und versenkte den Ball an Krauss vorbei in den Maschen.
Erleichterung pur
Jubel, Trubel, Heiterkeit auf dem Rasen und im weiten Rund. Was für ein Brustlöser in der bis dahin vor allem taktisch geprägten Partie. Der Auftakt zu einem Sturmlauf? Nicht wirklich. Mit Ausnahme eines Kopfballs vom eingewechselten Dicklhuber (87.) und einem Schuss von Geburtstagskind Rocky Krohne, der von Krauss in höchster Not entschärft werden konnte (90.), passierte im Preußenstadion anschließend nichts mehr. Und so sicherten sich die Preußen drei wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg. Nächste Woche gastieren die Adlerträger in Halle, wo erneut eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel wartet.
Zahlen zum Spiel:
Münster: Masuch – Hergesell, Scherder, Kirsch, Riedel – Truckenbrod, Kühne (57. Piossek) – Manno (59. Grote), Bischoff, Siegert – Taylor (73. Krohne)
Stuttgart: Krauss – Auracher, Stein, Leist, Gerster – Baumgärtel, Braun, Leutenecker (86. Raptis) – Calamita (79. Dicklhuber), Soriano
Gelbe Karten: Hergesell, Kirsch / Auracher, Müller, Soriano, Dicklhuber
Tore: 1:0 Taylor (72.)
Zuschauer: 6.695
Schiedsrichter: Tobias Christ (Münchweiler an der Rodalb)