Jugendtrainer, Organisatorischer Leiter, Geschäftsführer, Koordinator Spielbetrieb, stellvertretender Kreisjugendobmann und Vorsitzender des Kreis-Jugendausschusses – die Liste an Funktionen, die Bernhard Niewöhner schon erfüllt hat, ist lang. Sein Verdienst: kaum in Worte zu fassen. Bernhard Niewöhner suchte nie das Rampenlicht, doch in den zurückliegenden Jahren fand es ihn immer häufiger. Nämlich dann, wenn es darum ging, herausragende Verdienste um den Sport zu würdigen. Für sein Jahrzehnte währendes ehrenamtliches Engagement für den Jugendfußball in Münster und im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) erhielt er bereits die Friedensreiter Plakette des Stadtsportbundes, den Ehrenpreis der Westfälischen Nachrichten sowie die DFB-Verdienstnadel in Gold. Für seine außerordentlichen Verdienste rund um den SC Preußen Münster wurde er 2022 zu einem von nur drei Ehrenmitgliedern ernannt. Im Rahmen des DFB-Bundestages in Frankfurt folgte im November 2025 die nächste Ehrung – eine der höchsten, die der Deutsche Fußball-Bund zu vergeben hat: Die DFB-Verdienstspange. Eine außerordentliche Würdigung für das Engagement und Herzblut, das der Münsteraner über Jahrzehnte an so vielen Stellen hat einfließen lassen. Anfang Dezember – wenn der DFB den Aktionsspieltag „Danke an das Ehrenamt“ ausruft, rücken Persönlichkeiten wie Bernhard Niewöhner, die den Fußball in Deutschland im Hintergrund besonders prägen, noch einmal in das Rampenlicht, das im Altag selten leuchtet.

„Ich nehme die Auszeichnung gerne stellvertretend für meine Mitstreiter entgegen – im Kreis wie beim SC Preußen Münster. Das ist eine Mannschaftsleistung“, gibt sich Niewöhner gewohnt bescheiden. Der Kreisvorsitzende Norbert Krevert teilt den Teamgedanken Niewöhners, betont jedoch: „Die Auszeichnung spiegelt natürlich auch die gute Arbeit im Kreis wider, gilt aber in erster Linie Bernhard. Mit seiner Erfahrung ist er ein unfassbarer Player, der über Jahrzehnte maßgeblich dazu beigetragen hat, dass wir gemeinsam mit den Vereinen gute Voraussetzungen für die Jugendförderung geschaffen haben.“

Ein Leben für den Fußball – selten trifft dieser Satz so zu, wie auf Bernhard Niewöhner. Als erfolgreicher Jugendtrainer bei Borussia Münster wechselte Niewöhner 1982 in die Jugendabteilung des SCP, lange bevor ein modernes Nachwuchszentrum denkbar war. „Damals war es beispielsweise unglaublich schwierig, für einen verletzten Jugendspieler zeitnah die richtige Behandlung zu erhalten“, erinnert sich Niewöhner. Strukturelle Themen, die er über Jahre mit anschob und daher heute betont: „Ich wusste: Mehr Professionalität und Hauptamtlichkeit sind der richtige Weg. Daher habe ich mich unheimlich über die Zulassung als Leistungszentrum gefreut.“

Zu diesem Meilenstein trug der langjährige Organisatorische Leiter Jugend bei. Auch im Kreis Münster prägte Niewöhner als Auswahltrainer, Koordinator Spielbetrieb und stellvertretender Jugendobmann ganze Generationen junger Fußballer. Zwischen 2018 und 2022 unterstützte er den SCP zudem noch als Geschäftsführer. „Das Geld war damals nicht so locker. Zum Glück sind wir heute strukturell und personell viel besser aufgestellt“, merkt der frühere Bankkaufmann an, der die Entwicklung des Vereins mit großer Freude verfolgt: „Wir haben mit vielem gerechnet – aber nicht mit einem so schnellen Aufstieg in die 2. Bundesliga.“

Aber nicht nur an der Hammer Straße ist Niewöhner Stammgast, seit Jahren fährt er zu jedem Spiel der Adlerträger. Ob Berlin, Fürth oder Karlsruhe, Niewöhner ist vor Ort, egal, wie weit die Fahrt auch ist. Auch in der 3. Liga oder in Regionalliga war er immer da. Neben all der organisatorischen Arbeit ist es bis heute das, was ihn am meisten erfüllt: „Einfach Fußball schauen. Gerne auch bei den jüngeren Teams, wo mir die natürliche Spielweise besonders gefällt.“ Und so ist Bernhard Niewöhner nach jedem Profispiel auch wieder auf den Plätzen der Jugend zu finden. Ob U12, U19 oder U23, sein Herz schlägt für den Fußball – vor allem beim SC Preußen.

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