Es ist das Comeback des Jahres! „Pillen, Puff und Pistole“ titelte die Bild-Zeitung: Fußball-Deutschland hatte ihn schlicht vergessen, doch plötzlich steht Ex-Bundesliga-Trainer Heinz Höher (75) wieder im Rampenlicht. Grund ist ein Buch, das Kult-Autor Ronald Reng und Höher am 13. März im Preußenstadion vorstellen: „Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga“.
Zusammen sind sie ein bisschen wie Delling und Netzer: Der eine, Ronald Reng, ist der seriöse Journalist, der andere, Heinz Höher, der kauzige Experte. Als Spieler hatte Höher alle Anlagen, die aus einem guten Fußballer einen überdurchschnittlichen machen, galt sogar als Hoffnung von Bundestrainer Sepp Herberger. Aber für den Durchbruch hat es nie gereicht. Als Trainer war er seiner Zeit voraus, arbeitete erfolgreich in Bochum und Nürnberg, wo er sogar eine einzigartige Spielerrevolte überstand. Und doch stand sich Heinz Höher, ein grüblerischer, manchmal mürrischer, selten einfacher Typ, Zeit seines Lebens immer wieder selbst im Weg. Er zockte, war Alkoholiker, ein vom Fußball Besessener – und doch nur eine Randerscheinung in 50 Jahren Bundesliga.
Wer hätte sich an Heinz Höher erinnert, wenn Heinz Höher sich nicht selbst in Erinnerung gebracht hätte? Im Alter von 73 Jahren flog er nach Barcelona, einen alten Rucksack mit vergilbten Zeitungsausschnitten auf dem Rücken, und erzählte dem mehrfach preisgekrönten Autoren Ronald Reng („Traumhüter“, „Robert Enke: Ein allzu kurzes Leben“) seine bewegte, teils tragische Lebensgeschichte voller Hoffnungen und Enttäuschungen, voller Zuversicht und Selbstzweifel. Kopfüber tauchten die beiden in Höhers Vergangenheit ein und webten daraus die „andere Geschichte der Bundesliga“.
Die Westfälischen Nachrichten präsentieren am Donnerstag (13. März, 19.30 Uhr) die Lesung zum Buch, die in Wahrheit mehr ein Gespräch als eine Lesung ist – ein Gespräch zwischen dem Autor Reng und seinem Helden, Heinz Höher.
Der Abend findet im VIP-Bereich des Preußenstadions statt. Tickets für „Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga“ sind zum Preis von 10 Euro im WN-Ticketshop, im „Früh bis Spät“ am Alten Steinweg sowie an der Abendkasse erhältlich. Außerdem verlosen die Westfälischen Nachrichten 3×2 Tickets unter www.wn.de.
Text: Carsten Voß (WN)

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