Ein ehemaliger Europapokalsieger, eine mögliche Kulisse von 18.000 Zuschauern und gleichzeitig noch Drittliga-Neuland für alle Adlerträger: Auf den SC Preußen 06 e.V. Münster wartet am Samstag (14 Uhr) eine besondere Begegnung in Magdeburg. Der 1. FCM läuft in dieser Saison erstmals in der 2008 gegründeten Spielklasse auf und Preußentrainer Ralf Loose weiß um die außergewöhnliche Stimmung in der MDCC-Arena: „Sie schwimmen noch auf der Euphorie-Welle, die nach einem Aufstieg üblich ist.“
Für den Übungsleiter und seine Mannschaft wird das Kräftemessen daher eine anspruchsvolle Aufgabe, auf die sich alle Beteiligten freuen: „Die Kulisse in Magdeburg ist beachtlich – eigentlich Zweitliga-Niveau. Der Verein ist geprägt von seiner Tradition. Sie haben große Ambitionen und spielen eine sehr gute Runde.“ Der Tabellensechste musste sich zuhause bislang nur dem VfR Aalen geschlagen geben, konnte ansonsten gerade vor heimischen Publikum überzeugen. „Die Magdeburger agieren sehr leidenschaftlich und kampfstark. Wir haben im Osten bereits die nötigen Tugenden gezeigt, um in Spielen dieser Art zu bestehen, müssen diese Leistung am Samstag aber wieder abrufen“, fordert Trainer Loose auch von seinen Schützlingen einen leidenschaftlichen Auftritt.
Heitmeier gibt (schwarz-weiß-)grünes Licht
Wenn der Coach den Blick auf seinen Kader richtet, wirkt er relativ entspannt: „Zurzeit sieht es ganz gut aus“, ist der 52-Jährige froh, auf den Großteil seiner Mannschaft zurückgreifen zu können. Abwehrrecke Marc Heitmeier, der im Spiel gegen die Kieler verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, ist voll einsatzfähig und steht dem SCP-Trainer zur Verfügung. Elie Laprevotte muss aussetzen, seine Rotsperre greift in Magdeburg ein letztes Mal. Lennart Stoll trainierte unter der Woche erstmals wieder mit der Mannschaft, für einen Kader-Einsatz reicht es aber noch nicht. Ebenfalls ausfallen werden die verletzten Simon Scherder, Lion Schweers und Jesse Weißenfels. Auch wenn Ralf Loose viele seiner Akteure an Bord hat, ist es für ihn nicht gleichbedeutend mit einer guten Leistung: „Wir müssen uns wieder aufs Neue beweisen, das habe ich den Jungs auch im Training gesagt.“
In Sachsen-Anhalt muss der Tabellenzweite einen „maximal konzentrierten“ Auftritt bieten, wenn etwas Zählbares an die Hammer Straße mitgenommen und die Serie von zehn ungeschlagenen Spielen ausgebaut werden soll. Die gefährliche Offensive der Hausherren ist dem Preußentrainer durchaus bekannt. Seine Defensive soll vor allem ein Augenmerk auf den Stürmer Christian Beck legen, der in dieser Spielzeit bereits neun Treffer erzielte: „Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, der kopfballstark ist und einen guten Abschluss hat. Wir dürfen die Gastgeber auf keinen Fall mit leichten Fehlern einladen. Besonders im Aufbauspiel ist es wichtig, solide zu Werke zu gehen.“ Ein sicherlich enges Kräftemessen wird schlussendlich von Kleinigkeiten und dem berühmt berüchtigten Quäntchen Glück entschieden werden, das „hoffentlich auf unserer Seite ist“, gibt sich Ralf Loose vor dem 16. Spieltag optimistisch.
Und so könnten die Preußen spielen: Lomb – Kopplin, Pischorn, Heitmeier, Müller – Schwarz, Bischoff, Wiebe – Hoffmann, Kara – Reichwein
Wir berichten am Samstag ab 13:45 Uhr in unserem Liveticker aus der MDCC-Arena. Unsere Freunde vom Fanradio Mottekstrehle gehen auch auf Sendung. Das Topspiel wird außerdem live und in voller Länge im WDR-Fernsehen übertragen – Livebilder gibt auch im Internet-Livestream auf www.sportschau.de.