Am Sonntag bewerben sich elf Kandidaten und eine Kandidatin um die sechs Plätze im Aufsichtsrat. Jedes Mitglied hat maximal sechs Stimmen und muss drei Stimmen abgeben. Gewählt sind die sechs Kandidaten, die die meisten „ja“-Stimmen, bei Stimmengleichheit die wenigsten „nein“-Stimmen – sofern die „ja“-Stimmen überwiegen – auf sich vereinigen. Wir stellen alle Bewerberinnen und Bewerber anhand eines gleichlautenden Fragebogens vor.
Jahrgang 1957 – Ehemalige Geschäftsführerin des Messe- und Congress Centrums Halle Münsterland GmbH (MCC), aktuelles Präsidiumsmitglied
Welche Verbindung hast Du bisher zum SCP? Als gebürtige Münsteranerin begleiten mich die Preußen fast mein ganzes Leben. Immer mal wieder im Preußenstadion zum Anfeuern und dabei an vielen Stellen gewesen in der ‚Antikarena‘. Der Blick auf den Neubau der Westtribüne, die Fortschritte der Osttribüne, die verspricht schon früher fertig gestellt zu sein als erwartet, stimmen mich positiv. Als ich das erste Mal von der fast fertigen Westtribüne geschaut habe, war es ein Preußenmoment, der mich sehr berührt hat.
Was war das Spiel, welches Dir bisher besonders in Erinnerung geblieben ist? Fest eingebrannt hat sich das letzte Spiel der Saison 2023/24 – unser Aufstieg in die zweite Liga. In dem Augenblick, wo klar war, wir haben es ohne Relegation geschafft, hatte ich nicht nur Gänsehaut und einen dicken Kloß im Hals – ich spürte die Freude und den Stolz, die positiven Emotionen der ganzen Preußengemeinschaft. Ich habe mich lange nicht mehr so mit Freudentränen gefreut.
Was macht Preußen Münster für dich zu einem ganz besonderen Verein? Diese Frage hat für mich zwei wesentliche Aspekte. Zum einen ist es die lange Tradition, die Kultur des Vereins – in schlechten Zeiten und in guten Zeiten zusammenzuhalten und sich zu engagieren. Es sind die Mitglieder und Fans die den Verein tragen. Zum anderen die Fähigkeit, sich schnell weiterzuentwickeln und sich neuen Gegebenheiten anzupassen. Was ich damit meine: Mit der 3. Liga fing es an, wir mussten uns professioneller aufstellen. Mit einem Durchmarsch hat wohl keiner gerechnet. 2. Liga hieß neue Anforderungen an Stadion, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, alles von 0 auf 100, es wurde unglaubliches geleistet. Ich bin mir nicht sicher, ob in einem anderen Verein Gremien und Geschäftsstellengemeinschaft, das so an einem Strang ziehend hinbekommen hätten. Für mich ist das ganz besonders.
Wie stellst Du Dir die Zusammenarbeit im Aufsichtsrat vor? In unserer Satzung steht: Der Aufsichtsrat hat seine Aufgaben mit der Sorgfalt ordentlicher und gewissenhafter Kaufleute zu erfüllen. Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit und Verantwortung ist die Aufgabe. Die Tätigkeit im Aufsichtsrat wäre für mich eine logische Fortsetzung des bereits Erreichten und meines Engagements. Im Präsidium durfte ich Strukturen schaffen, die Organisation des Mitgliedermanagements und der Geschäftsstelle des e.V. etablieren und mit dem gesamten Präsidium das Good Governance-Leitbild des Präsidiums umsetzen. Fairness, Transparenz und Wertschätzung sind die wesentlichen Werte für unsere erfolgreiche Zusammenarbeit im Präsidium. Genauso wünsche ich mir die Zusammenarbeit im Aufsichtsrat. Ich möchte mit meiner Bewerbung für den Aufsichtsrat meine Expertise einbringen und Verantwortung übernehmen; für die Menschen und diesen Verein.
Wo siehst Du den SC Preußen in 2030? Ich wünsche mir für den SC Preußen in den nächsten Jahren: Dass es bei jedem Heimspiel heißt: „Mit 19.600 Kalinen und Seegers ist das LVM-Preußenstadion ausverkauft.“ Dass wir eine solide wirtschaftliche Entwicklung haben, die Spielraum lässt für Investitionen und schlechte Zeiten. Dass unser Umgang vom Leitbild und Good Governance getragen wird – auch in schwierigen Zeiten. Dass Wertschätzung, Respekt und Fairness für die gesamte Preußengemeinschaft gelebte Realität ist. Dass unser Leistungszentrum den Preußenweg unterstützt. Dass unsere sportlichen Abteilungen sich weiter positiv entwickeln und stolz sind Preußen zu sein.
Wo ich den SCP im Jahre 2030 sehe? Als Ergebnis sehr erfolgreicher Arbeit und dem an einem Strang ziehen – alle zusammen für Preußen – auf dem Weg in die 1. Liga.



