Einen starken Nachmittag erwischte der SC Preußen 06 e.V. Münster am Samstag beim 3:0-Heimsieg gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Über weite Strecken dominierten die Hausherren die Gäste aus Baden-Württemberg und erzielten die Treffer genau zu den richtigen Zeitpunkten. Damit haben die Adlerträger die richtige Reaktion gezeigt, den zweiten Erfolg vor heimischem Publikum in Folge eingefahren und sind in der Tabelle auf Rang 16 vorgerutscht.
Bereits am Freitag betonte Benno Möhlmann auf der Pressekonferenz, dass „wir auch aus diesem Kreis eine gute Drittliga-Mannschaft aufstellen könnten.“ Mit der Aussage nahm der Fußballlehrer Bezug auf die Ausfälle von Sinan Tekerci, Ole Kittner (beide verletzt) und Benjamin Schwarz (Gelb-Rot Sperre), die in den letzten Wochen ihre Stammplätze sicher hatten. In der Innenverteidigung vertrat wieder Lion Schweers Kittner, im zentralen Mittelfeld rückte Danilo Wiebe in die Anfangsformation. Martin Kobylanski, der in Duisberg noch mit seinem Doppelpack glänzte, durfte sein Startelfdebüt feiern.
Starker Beginn, wichtiger Treffer
Am 23. Spieltag bot sich im Preußenstadion ein ganz anderes Bild als noch in der letzten Woche am Niederrhein: Die Adlerträger lieferten eine starke Anfangsphase ab, präsentierten sich kombinationssicher und zweikampfstark. Gro ßaspach wusste dem zu Beginn wenig entgegenzusetzen und die Hausherren durften ihren verbesserten Offensivdrang auf die Probe stellen – und die Gäste schafften es nicht, dem Druck standzuhalten. Nach 13 Zeigerumdrehungen trugen die Preußen einen klasse Angriff über die rechte Seite nach vorne, Stéphane Tritz setzte Tobias Rühle in Szene, der Adriano Grimaldi mit seiner Flanke fand. Der Kapitän nahm das Leder volley und der Ball landete im Kasten – 1:0 (13.).
Im Laufe der ersten Halbzeit hatten die Schwarz-Weiß-Grünen zwar noch weitere Möglichkeiten, aber dann fehlte wieder die entscheidende Genauigkeit. Zweimal verpasste Grimaldi Hereingaben von außen knapp, einmal erreichte Rühle einen Pass unserer Nummer 39 nicht. Insgesamt konnten die Hausherren aber nicht mehr an den spielstarken Beginn anknüpfen und holten die bis dato schwachen Gäste zurück ins Spiel. Trotzdem schafften die Adlerträger es, zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt nachzulegen. In der 45. Minute überspielte Lion Schweers mit einem Zuckerball die Abwehr der SGA und schickte Mirkan Aydin auf die Reise. Der Angreifer saugte den Ball förmlich mit der Brust an, ließ den letzten verbliebenen Aspach-Verteidiger aussteigen und schob ganz cool zum 2:0 ein.
Aydin bringt die Entscheidung
Und direkt nach dem Seitenwechsel stand Schweers wieder im Mittelpunkt – diesmal aber in der Defensive. Großaspach brach erstmals durch die SCP-Verteidigung und Pascal Sohm kam freistehend zum Abschluss. Torwart Schulze Niehues war schon geschlagen, der junge Innenverteidiger rauschte heran und lenkte den Ball mit seinem Scheitel noch an den Pfosten – durchatmen! Beinahe im Gegenzug hätte Martin Kobylanski auf 3:0 erhöhen müssen. Adriano Grimaldi lief auf Keeper David Yelldell zu, hatte das Auge für den mitgelaufenen Kobylanski, der traf aber zur Überraschung aller 5.764 Stadionbesucher neben das Tor.
Gut zehn Minuten später war das aber vergessen, denn Mirkan Aydin schnürte seinen Doppelpack und sorgte für die Vorentscheidung. Einen Freistoß aus dem Halbfeld beförderte Michele Rizzi butterweich in den Strafraum, wo Aydin nach einstudiertem Laufweg auftauchte und einnickte – 3:0 (65.)! Danach war die Messe für den Dorfklub gelesen und die Gegenwehr wurde noch weiter zurückgeschraubt. Die Preußen ließen den Ball viel durch ihre Reihen laufen und versuchten immer wieder, noch den vierten Treffer zu erzielen, waren aber insgesamt darauf bedacht, die Partie souverän und ohne Gegentreffer zu Ende zu bringen. Nach 90 Minuten war dann pünktlich Schluss, Referee Tobias Fritsch blies ein letztes Mal in seine Pfeife und die drei Punkte waren im Sack.
Die Trainerstimmen
Oliver Zapel: „Münster hat heute ein richtig gutes Fußballspiel gezeigt. Wir waren nicht zu 100 Prozent in der Lage, dem Druck standzuhalten und der Gegentreffer passte absolut nicht in unsere Konzeption, wie wir das Spiel angehen wollten. Dann haben wir umgestellt und kamen besser ins Spiel, haben dann aber zum psychologisch unglücklichstem Zeitpunkt das zweite Tor kassiert. Mit dem 3:0 war die Messe dann gelesen.“
Benno Möhlmann: „Ich kann mich der Analyse von meinem Kollegen eigentlich nur anschließen. Wir sind sehr gut reingekommen und erzielen, Gott sei Dank, auch das 1:0. Dann haben wir zu früh das Spiel verwaltet und hatten Glück, dass wir das 2:0 mit in die Kabine nehmen konnten. Nach der Pause war wichtig, dass Lion Schweers den Gegentreffer verhindert, weil er weiterspielt. Mit dem dritten Tor war die Partie dann entschieden.“
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Tritz, Schweers, Mai, Al-Hazaimeh – Rizzi (Stoll, 84.), Wiebe – Rühle, Kobylanski (Müller, 67.), Aydin – Grimaldi (Warschewski, 67.)
Großaspach: Yelldell – Schiek, Leist, Gehring, Krause (Binakaj, 68.) – Jüllich – Rodriguez (Gyau, 58.), Sohm, Osei Kwadwo, Maria – Röser (Aschauer, 79.)
Tore: 1:0 Grimaldi (13.), 2:0 Aydin (45.), 3:0 Aydin (65.)
Gelbe Karten: Tritz, Grimadli / Krause, Leist
Zuschauer: 5.764
Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Frankfurt)