Eine Woche nach der bitteren Heimniederlage gegen Hansa Rostock musste sich der SC Preußen 06 e.V. Münster auf die erste lange Auswärtsfahrt begeben. Als Gegner wartete die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart, ausgetragen wurde das Spiel allerdings wegen Bauarbeiten im Gazi-Stadion auf der Waldau nicht in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs, sondern im 35 Kilometer entfernten Aspach – in der kompakten, aber idyllischen Heimstätte des Liga-Konkurrenten SG Sonnenhof Großaspach. Nach einem 3_0-Erfolg gingen die Preußen am Ende hochverdient als Sieger vom Platz. Nur acht Minuten brauchte die Loose-Elf, um alles klar zu machen.

Diverse Änderungen in der Startelf

Die Preußen begannen das Spiel mit einer auf mehreren Positionen geänderten Aufstellung. In der Abwehr blieb gegenüber dem Rostock-Spiels nur Dominik Schmidt übrig. Neben ihm kam Simon Scherder zu seinem ersten Saisoneinsatz, als Außenverteidiger durften sich Patrick Kirsch und Fabian Hergesell beweisen. Im defensiven Mittelfeld übernahm Erik Zenga die Rolle des gesperrten Jens Truckenbrod, Benjamin Siegert durfte für Druck auf der Außenbahn sorgen. Das Sturmduo bildeten Marcel Reichwein und der rechtzeitig wieder fit gewordene Marcus Piossek, der als hängende Spitze Rogier Krohne ersetzte. Auch Mehmet Kara durfte von Beginn an ran, Amachaibou nahm dafür auf der Bank platz.
In den ersten 20 Minuten passierte abgesehen vom stark einsetzenden Regen herzlich wenig. Abtastphase konnte man es nennen, was auf dem Rasen zu sehen war. Den ersten ansehnlichen Konter fuhren die Preußen im Anschluss an eine Ecke für den VfB über die rechte Seite. Siegert konnte sich schön an der Seitenlinie durchsetzen, sein Pass in die Mitte fand in Reichwein auch einen Abnehmer, der folgende Schuss kullerte aber links am Kasten der Stuttgarter vorbei (21.).

Führung mit dem Pausenpfiff

Und als sich alle in der Mechatronik Arena schon mit einem 0:0 zufrieden gegeben hatten, nutzten die Adlerträger doch noch die erste und einzige sich ihnen bietende Chance. Quasi mit dem Pausenpfiff tanzten Reichwein und der kurz zuvor für den verletzten Siegert eingewechselte Philipp Hoffmann die Stuttgarter Abwehr mit einem schönen Doppelpass aus und Hoffmann hatte aus kurzer Distanz keine Mühe den Ball am Stuttgarter Keeper vorbei in die Maschen zu schieben. Jubelnd marschierten die Preußen in die Kabine.
Und kaum war das Spiel wieder angepfiffen, machten die Adlerträger mit einem Doppelschlag recht frühzeitig alles klar. Zunächst spielte Kara all seine Gegenspieler im 16-Meter-Raum schwindelig und hatte dann auch noch die Ruhe, den Ball über den aus seinem Tor herausstürmenden Vlachodimos über die Linie zu lupfen (49.). Vier Minuten später zog Piossek einen Freistoß scharf vor der Stuttgarter Tor, Vlachodimos ließ den Ball vor die Füße von Schmidt prallen und der erhöhte mit seinem bereits zweiten Saisontreffer auf 3:0. Das war dann auch für die Sonne ein Grund, sich wieder über dem Stadion blicken zu lassen.

Chancen auf weitere Tore waren da

Und die Preußen ließen nicht nach, hielten den Druck weiter aufrecht. Hoffmann hatte nach einer Flanke von Piossek das 4:0 auf dem Schlappen, zirkelte das Leder aber knapp links am Tor der Heimelf vorbei (68.). Und weiter ging’s: Amachaibou kam freistehend zum Abschluss, schoss aber den Stuttgarter Keeper an (82.), Krohne köpfte nach einer Ecke über das Tor (86.). Und so sollte es beim 3:0 und dem so wichtigen Auswärtserfolg für die Preußen bleiben. Vorne drei Chancen genutzt, hinten nichts anbrennen lassen – so kann es weitergehen.
Das nächste Heimspiel bestreiten die Preußen bereits am kommenden Mittwoch. Dann wird Energie Cottbus um 19 Uhr im Preußenstadion zu Gast sein.
Daten zum Spiel:
Stuttgart: Vlachodimos – Mwene, Baumgartl, Vier, Leibold – Rathgeb, Lang – Breier (46. Eisele), Kiesewetter (59. Cecen), Wanitzek – Obernosterer (59. Grüttner)
Münster: Masuch – Kirsch, Schmidt, Scherder, Hergesell – Kara (75. Amachaibou), Zenga, Heitmeier, Siegert (42. Hoffmann) – Reichwein (73. Krohne), Piossek
Tore: 0:1 Hoffmann (45.), 0:2 Kara (49.), 0:3 Schmidt (53.)
Gelbe Karten: keine
Zuschauer: 1.050
Schiedsrichter: Patrick Schult (Hamburg)

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