Der SC Preußen Münster trat die Heimreise am Samstag aus dem Ostseestadion ohne Punkte an. In einem schwachen und harmlosen Auswärtsspiel unterlagen die Adlerträger dem F.C. Hansa Rostock am siebten Spieltag verdient mit 0:1. Bis auf einen irregulären Treffer, dem ein Handspiel vorausging, boten die Münsteraner in der Offensive einfach zu wenig an. In der Defensive mussten sich die Preußen bei den Rostockern selbst, aber auch bei Max Schulze Niehues bedanken, dass die Partie nicht schon früher entschieden und deutlicher ausging.
Bereits unter der Woche betonte Cheftrainer Sven Hübscher, nah an einer Stammformation zu sein. Das Bild verfestige sich in Rostock: Ohne Änderungen in der Startelf schickte der Fußballlehrer seine Mannschaft im Ostseestadion ins Rennen um die Punkte. Neuzugang Alexander Rossipal nahm zunächst auf der Bank Platz, ebenso wie Naod Mekonnen, der mit in das 18er-Aufgebot gerückt war.
Rostock spielbestimmend
Bei hochsommerlichen Temperaturen im Ostseestadion brauchten die Adlerträger viel Anlaufzeit, um selbst auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Anfangsphase gehörte ganz den heimischen Hanseaten, die viel Ballbesitz verbuchten und sich immer wieder bis tief in die Hälfte der Münsteraner kombinierten. Durch Vollmann, Opoku und Verhoek kamen die Hausherren auch zu guten Chancen, im richtigen Moment war Schlussmann Max Schulze Niehues aber der wichtige Rückhalt, der noch die Null festhielt. Bei eigenem Ballbesitz versuchten die Preußen das Spielfeld breit zu halten und so selbst Räume zu finden, doch oft versprang das Leder im entscheidenden Moment oder die Pässe kamen einfach zu ungenau. Da fehlte einfach die letzte Konzentration und Torgefahr entstand so nicht.
Aber auch die Hausherren verloren im Laufe der ersten Halbzeit ihr Spieltempo und es wurde für die Adlerträger zunehmend leichter, sich auf die Angriffsversuche der Hanseaten einzustellen. So plätscherte die Partie ohne größere Höhepunkte der Halbzeitpause entgegen. Die Viertelstunde nutzten beide Teams scheinbar, um ein paar Dinge anzusprechen, denn gleich nach dem Seitenwechsel gab es auf beiden Seiten gute Szenen. Die Erste gehörte den Preußen: Maurice Litka vollendete einen Konter sehenswert mit einem Abschluss in den Winkel. Doch die Freude währte nicht lang, dann ertönte der Pfiff von Referee Robin Braun. Ein Handspiel von Luca Schnellbacher in der Entstehung der Situation ahndete der Schiedsrichter spät, aber wohl korrekt. Es war trotzdem die beste Offensivaktion der Münsteraner im Spiel.
Rostock belohnt sich durch Opoku
Beinahe im Gegenzug war es erneut Max Schulze Niehues, der in den Mittelpunkt rückte. Erst parierte der Keeper einen Abschluss von Opoku, nur wenig später kratzte der beste Preuße einen Kopfball von Atilgan von der Linie. Die Hoffnung, dass die Adlerträger durch den – wenn auch irregulären – Treffer neuen Schwung finden würden, wurde aber nicht erfüllt. Wie schon in Durchgang eins gehörte ganz klar den Rostockern das Kommando auf dem Feld, die Münsteraner wirkten einfach zu nachlässig und es fehlte in fast allen Aktionen die letzten fünf, zehn Prozent. So passierte irgendwann, was längst überfällig war. Nach einem Einwurf bekamen die Preußen den Ball nicht aus dem Strafraum geklärt, bis er Aaron Opoku am zweiten Pfosten vor die Füße sprang und der zur Führung vollstreckte – 0:1 (77.).
Ein richtiges Aufbäumen der Münsteraner gab es in der Schlussphase aber nicht mehr. Einerseits wollte einfach nichts gelingen im Ostseestadion, andererseits fehlten der unbedingte Wille und die nötige Konzentration, um dort etwas mitzunehmen. Vielmehr mussten sich die Adlerträger am Ende noch bei Max Schulze Niehues bedanken, dass er einen guten Tag erwischte und noch weitere Gegentreffer verhinderte. Trotz dieser Überlegenheit und dem massiven Chancenplus der Rostocker stieg Nico Brandenburger kurz vor Schluss bei einem Eckball nochmal hoch, setzte den Ball aber stramm neben den Pfosten. Das wäre der mögliche Lucky Punch gewesen, unterm Strich reisen die Preußen aber mit einer verdienten Niederlage von der Ostsee zurück nach Münster.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Erdogan, Scherder, Heidemann – Litka, Wagner, Pires (Brandenburger, 75.) – Özcan (Mörschel, 78.), Dadashov, Schnellbacher (Hoffmann, 63.)
Rostock: Kolke – Butzen, Sonnenberg, Rieble (Reinthaler, 73.), Neidhart – Bülow – Opoku, Vollmann (Breier, 65.), Pepic, Atilgan – Verhoek (Königs, 65.)
Tore: 0:1 Opoku (77.)
Gelbe Karten: Bülow, Pepic / Scherder
Zuschauer: 11.373
Schiedsrichter: Robin Braun