Derbysieg! Der SC Preußen Münster schlägt Arminia Bielfeld im ersten Spiel des Jahres 2024 mit 2:1 und feiert einen verdienten Derbysieg an der Hammer Straße. Dabei gelang es den Adlerträgern in den 90 Minuten durch Tore von Daniel Kyerewaa und Joel Grodowski einen 0:1-Rückstand zu drehen und das Stadion beben zu lassen. Es ist damit auch der perfekte Auftakt in die englische Woche, die am Mittwoch das Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt und nächsten Sonntag das Heimspiel gegen RW Essen bereithält.
Die Frage nach der Startaufstellung ist nach einer – wenn auch kurzen – Vorbereitung immer spannend. Das Geheimnis lüftete der Aufstellungsbogen schließlich eine gute Stunde vor Spielbeginn. Mit Anpfiff wurde dann schnell deutlich, dass das Trainerteam auch das System umgestellt hat. Im 4-4-2 begann die Mannschaft das Derby gegen die Ostwestfalen, um defensiv mehr Stabilität zu bekommen. Zwischen den Pfosten stand, wie der Coach bereits am Freitag auf der Pressekonferenz verriet, dabei Schlussmann Max Schulze Niehues. Die Viererkette vor ihm bildeten Jano ter Horst, Simon Scherder, Niko Koulis und Benjamin Böckle, das Mittelfeld Daniel Kyerewaa, Sebastian Mrowca, Luca Bazzoli und Kapitän Marc Lorenz. In der Doppelspitze begann wieder das eingespielte Duo um Malik Batmaz und Joel Grodowski.
Verhaltener Beginn
Im runtergekühlten Preußenstadion begann also das erste Westfalenderby seit rund 10 Jahren – und brauchte etwas Anlaufzeit. Es war in den Anfangsminuten mehr ein vorsichtiges Abtasten beider Mannschaften, bei dem die Gäste etwas mehr den Ball hatten. Ein Durchkommen durch die neuformierte Hintermannschaft der Adlerträger fanden sie zunächst nicht, eine Aktion hätte aber beinahe dennoch zur Führung gereicht. Einen Ball hinter die Kette nahm Christoph Lannert Volley, traf aber zum Glück nur die Latte. Den zweiten Versuch von Momuluh klärte Simon Scherder mit einer starken Grätsche in höchster Not (20.). Nach diesem ersten Schreckmoment wurden die Preußen dann selbst offensiv das erste Mal gefährlich, als sie sich bis in den gegnerischen Strafraum durchkombinierten, Grodowskis Querpass dort Kyerewaa aber nicht mehr erreichte (24.). Ein paar Minuten später lief die Kombination dann andersherum, als Kyerewaa Grodowski auf die Reise schickte. Der war mit seinem Tempo nicht zu halten, aus spitzem Winkel legte er seinen Lupfer aber neben das Tor (32.).
Eine halbe Stunde war rum und das Spiel bewegte sich auf Augenhöhe, zur Führung trafen dennoch die Gäste. Im Strafraum soll Benjamin Böckle den Bielefelder Nassim Boujellab gefoult haben, den fälligen Strafstoß verwandelte Merveille Biankadi sicher – 0:1 (36.). Davon ließen sich die Preußen aber nicht beirren und glichen noch vor der Pause verdientermaßen aus. Daniel Kyerewaa kam nach einem geblockten Schuss im Strafraum an den Ball, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und vollstreckte zum 1:1-Ausgleich (42.). Das Stadion bebte, kurz danach sorgte der Pausenpfiff dann für eine kurze Abkühlungspause.
Grodowski ins Glück
Aus der Kabine kam der DSC zunächst etwas besser und hatte durch Momuluh und Biankadi gute Chancen, einmal rettete der Pfosten. Die Adlerträger bissen sich aber zurück ins Spiel und wurden im Laufe des zweiten Durchgangs auch die bessere Mannschaft. Über immer mehr Ballbesitz bekamen sie die Bielefelder zunehmend in den Griff und verdienten sich so die Führung, die Joel Grodowski mit einem Traumtor erzielte. Ein Kopfball von ter Horst parierte Bielefeld-Keeper Kersken noch stark, den Abpraller hämmerte Grodowski aber voller Überzeugung und unhaltbar in die Maschen – 2:1 (68.). Das Stadion ging zum zweiten Mal aus dem Sattel und erlebte – im besten Sinne – eine coole Schlussphase. Trotz der knappen Führung spielten die Adlerträger weiter cleveren Fußball, hielten den Ball in den eigenen Reihen und sorgten so dafür, dass es kein richtiges Aufbäumen der Gäste mehr gab. Als Schiedsrichter Lars Erbst nach 90+5 Minuten schließlich abpfiff, stand der lautstark gefeierte Derbysieg fest.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Scherder, Koulis, Böckle – Kyerewaa, Mrowca, Bazzoli, Lorenz – Grodowski, Batmaz
Bielefeld: Kersken – Özkan, Belkahia, Schneider – Schreck (Wintzheimer, 57.), Boujellab, Corboz, Lannert, Momuluh (Shipnovski, 57.) – Biankadi, Klos
Tore: 0:1 Biankadi (36.), 1:1 Kyerewaa (42.), 2:1 Grodowski (68.)
Gelbe Karten: Mrowca / Momuluh, Özkan
Zuschauer: 11.744
Schiedsrichter: Lars Erbst