Dieses Preußenjahr wird ganz sicher niemand so schnell vergessen. Rassismus-Vorfall. Corona-Pandemie. Abstieg. Neuanfang. 12 Monate voller Freud, Leid und Tränen. 12 emotionale Monate, die ihre Spuren hinterlassen werden. In 12 Bildern – eins für jeden Monat – blicken wir zurück auf das vergangenen Jahr und vertrauen darauf, dass das nächste wieder mehr Höhen als Tiefen bereithält. 

Januar 2020 Am 3. Januar wurde Sascha Hildmann als neuer Preußentrainer an der Hammer Straße vorgestellt. Den Rückstand auf das rettende Ufer konnte er mit seinem Trainerteam zwar nicht mehr aufholen, doch er hauchte der Mannschaft wieder Leben ein und schürte bis zum Schluss die Hoffnung auf den Klassenerhalt. Trotz des Abstiegs erfreut sich der authentische und begeisterungsfähige Hildmann im Umfeld großer Beliebtheit und sollte auch in der Regionalliga den Neuanfang Mitgestaltung.

Februar 2020 Am 14. Februar wurde der Würzburger Spieler Leroy Kwadwo im Preußenstadion von einem Besucher auf der Tribüne rassistisch beleidigt. Die Reaktion der Fans, die laut „Nazis raus“ skandierten und schließlich zur Überführung des Täters führte, sorgten für ein überwältigendes, vor allem mediales Echo. Die Preußenfans standen sinnbildlich für Zivilcourage, Toleranz und Weltoffenheit. Typisch Münster halt!

März 2020 Das Auswärtsspiel bei Viktoria Köln am 7. März war nicht nur sportlich ein denkwürdiges. So gab es eine schmerzhafte Niederlage, es war aber auch das letzte Spiel vor Zuschauern, ehe die Corona-Pandemie die (Fußball-) Welt aus ihren Angeln hob.

April 2020 Der Fußball stand nun still. Keine Spiele. Kein Training. Kurzarbeit für die Mitarbeiter. Ein nicht abzusehender wirtschaftlicher Schaden. Doch die Preußenfans standen trotz sportlicher Misere fest zu ihrem Verein. Allein die Supporters-Aktion spülte in dieser Zeit fast 100.000 Euro in die leeren Clubkassen.

Mai 2020 Unter denkwürdigen Umständen und nach nur fünf Tagen Mannschaftstraining wurde der (Geister-) Spielbetrieb in der 3. Liga wieder aufgenommen. Der Adlerclub schlug sich zunächst gut, doch bei elf Spielen in nur 5 Wochen gingen ihm schließlich die Kräfte aus.

Juni 2020 Vor leeren Rängen spulte die 3. Liga im Juni 2020 ihr Mammutprogramm ab. Das Ende ist bekannt…

Juli 2020 Am 1. Juli war der vierte Abstieg der Vereinsgeschichte endgültig besiegelt. Nach fast einem Jahrzehnt in der 3. Liga endete mit der Heimniederlage gegen den SV Meppen eine kleine Ära. Sicher eine der schwärzesten Stunden der Clubhistorie.   

August 2020 Im August nahmen die Adlerträger unter strengen Hygieneregeln den Trainingsbetrieb wieder auf, um sich in kurzer Zeit bestmöglich auf die neue Aufgabe in der Regionalliga West vorzubereiten.

September 2020 In (fast) leeren Stadien startete im September die Regionalliga in die neue Spielzeit. Die Preußen kamen gut aus den Startlöchern und schienen die neue Spielklasse schnell angenommen zu haben. Vor allem die jungen Wilden machten in der Hinrunde richtig viel Freude.

Oktober 2020 Am 21. Oktober kamen 1997 Zuschauer zum Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück, die höchste Zuschauerzahl seit Beginn des ersten Lockdowns. Kurz darauf wurden die Lockerungen allerdings wieder zurückgenommen. In dieser Phase fiel auch die Entscheidung der Landesregierung, die Regionalliga West dem Profifußball zuzuordnen. Sie durfte als einzige Staffel auch im November weiterspielen.

November 2020 Die Tage wurden kürzer, das Wetter trüber und auch die Stadien blieben leer. Im jahreszeitlich tristen November verloren dann aber auch die Adlerträger mehr und mehr den Anschluss an die Tabellenspitze.

Dezember 2020 Im Dezember machte der Adlerclub vor allem abseits des Rasens positive Schlagzeilen und setzte viele Charity-Aktionen sehr erfolgreich um. Der FIEGE-Weihnachtsexpress brachte vorweihnachtliche Geschenke zu den Familien im Münsterland, die YOUNGSTARS organisierten auf eigene Faust einen großartigen Spendenlauf und das Vinzenzwerk in Handorf freute sich über den alljährlichen Besuch des SC Preußen.

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